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·4. September 2024

Kommentar zur 96-Sturmflaute: Im Tretboot in Seenot

Artikelbild:Kommentar zur 96-Sturmflaute: Im Tretboot in Seenot

Grundsätzlich eines: Die Mannschaft auf dem Platz, der Spieltags-Kader, der muss es richten. Keine Traumspieler, keine Wünsche auf Transfermarkt, keine Last-Minute-Einkäufe. Dieses Team, vom Trainer, über die Spieler, bis hin zum Manager, hat es am Freitag in Düsseldorf versemmelt. Egal ob Deadline Day oder stille Schreie nach Hilfe. Das vorhandene Personal war zu schlecht, um den punktgleichen Gegner an diesem Abend zu schlagen. Oder zumindest so weit auf Distanz zu halten, dass kein saudummes Tor fällt, aber man mit einem erkämpften Punkt wieder zurück auf die A2 biegen kann.

In 94 Minuten waren einige zarte kleine Chancen da, doch auch diese verpufften emotionslos. Man erkennt inzwischen einen roten Faden mit Dingen, die gerade nicht gut bei uns sind und nicht klappen. Die uns Punkte, Begeisterung und Vertrauen kosten. Wir schrieben zuletzt noch, dass noch alles gut sei, obwohl man in Münster Punkte verschenkt hatte und in Bielefeld aus dem Pokal ausgeschieden war. Wir hatten flink Zahlen zusammengetragen, die zeigten, dass Stefan Leitl und sein Team trotzdem auf einem guten Weg seien. Nun brachten wir am Rhein wieder keine echte Gefahr ins letzte Drittel – und das war entscheidend. Während der Rest des Platzes wild umkämpft war, 96 sogar die besseren Werte erzielte, konnte sich die Mannschaft von Daniel Thioune häufiger vor unserem Tor in Szene setzen. Einer dieser Bälle ging rein und entschied am Ende das Spiel. 96 blieb nun bereits das 4. Match in Folge ohne ein Tor aus dem Spiel heraus…

Ich war so doof und hatte tatsächlich selber daran geglaubt, dass 96 trotz aller Unkenrufe auf einem guten Weg sei

Deshalb fühle ich mich persönlich gerade total leer und alleine gelassen. Ich habe an diese Mannschaft, ihre Spielweise und ihre Chancen geglaubt. Mehrere Wochen waren nun vergangen, in denen uns mal wieder die Mechanismen des Transferfensters erklärt wurden. Namen tauchten auf und wir hofften irgendwo, dass 2-3 dabei seien, die uns helfen könnten. Man verständigte sich auf drei Baustellen, die dringend frisches Personal bräuchten. Marcus Mann philosophierte darüber, dass der Markt ja noch heiß werde und Verpflichtungen ja auch Sinn ergeben und uns sofort verbessern müssten. Er schmiss 2 Euro ins Phrasenschwein und lächelte sanft dabei. Wir glaubten ihm blind jedes Wort…


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Bartlomiej Wdowik blieb der einzige Neuzugang am Deadline-Day.

Nach einer finalen Woche des Wartens und ständigen Aktualisierens der Transfer-App wurde es 20 Uhr in Düsseldorf, die Börse schloss und Hannover lag leblos 0:1 zurück. Drei Neue sollten noch auf die Baustellen kommen, am Ende war es nur einer. Der extra noch per FedEx nach Düsseldorf nachgeschickte letzte Neuzugang Bartlomiej Wdowik wurde sogar ohne vorheriges Training und Kennenlernen eingewechselt, in der blanken Hoffnung, er könne einen Kunstschuss  wie in seinem Highlight-Video unterbringen. Und alles wäre wieder ok gewesen. So sehen also unsere Hoffnungen auf den Aufstieg am Ende der Saison aus. Vielleicht gelingt ja ein Tor des Monats und wir bräuchten für den Aufstieg nicht mal Geld ausgeben, das uns aus zwei Millionenverkäufen noch zusteht.. Es erinnert gerade etwas an die Klimakrise, an die einige Menschen auch nicht glauben wollen: wir hätten nun eigentlich investieren müssen und ja, es wird sicher etwas kosten. Aber noch teurer wird es, wenn wir nun nicht handeln.

Hannover gerät in Seenot

Trainer, Team, Manager und die eigentlich nicht mehr vorhandene Geschäftsführung, jeder war in der Pflicht und hat den Saisonstart auf seine Art und Weise vergeigt. Wir hatten sehr gute Chancen, aus unseren Fehlern der letzten Jahre zu lernen und wirklich mal auf Attacke zu schalten. Nach dieser Transferperiode und dem nicht guten Start braucht kein Offizieller bei 96 mehr von Aufstieg reden – bitte. Und auch keine Konsequenzen ziehen, indem der Trainer abgesägt wird. Auch wenn Stefan Leitl unter der Woche die Variabilität des Teams beschwor und in Düsseldorf Rechtsfuß Josh Knight für den fehlenden Marcel Halstenberg in der linken Innenverteidigung brachte, gleich neben den Spielpraxis-armen Brooklyn Ezeh, ist dies ja eher ein Ausrufezeichen, dass dort bessere und fußrichtige Spieler fehlen. Wir sind mit einem Tretboot auf den großen Ozean namens „Aufstiegsrennen“ hinaus gefahren, und befinden uns bereits nach 4 Spieltagen in Seenot.

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