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·29. Februar 2020
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Vorschau | Nur einen Punkt steht Lazio hinter Spitzenreiter Juventus. Mit einem Heimsieg gegen Bologna will die Mannschaft von Simone Inzaghi den Druck weiter hochhalten. Es winkt im besten Fall die erste Meisterschaft seit 2000.
Anpfiff der Partie ist am Samstag, 15:00 Uhr, live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).
Sven-Göran Eriksson gewann mit Lazio damals sogar das Double. Auch heute sagt er noch, das sei die beste Vereinsmannschaft, die er jemals trainiert hat. „Einige der Spieler gehörten zu den besten der Welt.“, so der Schwede. Beispiele gefällig? Sérgio Conceição, Roberto Mancini, Alessandro Nesta, Diego Simeone und Pavel Nedvěd. Simone Inzaghi und Siniša Mihajlović, die beiden Trainer, spielten seinerzeit auch zusammen. Schon damals war Lazio eine sehr gute Kontermannschaft. Mihajlović oder Spielmacher Roberto Mancini schickten Pavel Nedvěd, Marcelo Salas oder eben Inzaghi mit präzisen langen Bällen auf die Reise. Inzwischen hat Simone Inzaghi sie auch zu einer sehr variablen Mannschaft in Ballbesitz geformt.
Ihre bevorzugte Grundordnung ist ein 3-5-2 mit hochstehenden Außenverteidigern. Im Angriff überlaufen die beiden Außen der Dreierkette die Außenverteidiger um die Bälle in den Strafraum zu bringen, ähnlich wie Sheffield United in der Premier League. Orchestriert wird das Ganze von Luis Alberto und Sergej Milinković-Savić. Letzterer fungiert nicht nur als Zielspieler im Strafraum, sondern auch als Achter und Zehner. Luis Alberto ist dagegen ein reiner Spielmacher und lässt sich gerne tiefer zurückfallen. So inszeniert er Lazios Angriffe. Der dritte wichtige Spieler ist Ciro Immobile. Er ist eigentlich der perfekte Stürmer für Inzaghis System. Der Ex-Dortmunder ist einerseits der typische Knipser, andererseits auch ein extrem physischer Spieler. So kann er sich im Konter behaupten. Dazu hat er eine außerordentliche Ruhe vor dem Tor.
Und weil das alles bei Lazio in dieser Saison ineinandergreift, haben sie sich gegen Juventus und Inter durchgesetzt, sind seit 20 Ligaspielen ungeschlagen und haben von 25 Spielen in 23 gepunktet. Zuletzt gab es ein 3:2 bei CFC Genua.
Um die nächsten drei Punkte muss Lazio aber vor leeren Rängen kämpfen. Wegen des Coronavirus sind keine Zuschauer zugelassen. Simone Inzaghi nahm es auf der Pressekonferenz relativ nüchtern hin: „Es ist wichtig, dass es wegen des Coronavirus diese Notsituation gibt. Hinter verschlossenen Türen zu spielen ist nicht das Beste, aber wir müssen den Entscheidungen der Personen über uns anpassen.“ Neben den eigenen Fans wird Lazio Kapitän Senad Lulic nach einer Knöchel-OP fehlen. Francesco Acerbi laborierte zuletzt an Wadenproblemen und Außenverteidiger Adam Marusic an muskulären Problemen.
„Er hatte den besten linken Fuß der Welt.“ Das sagte Lazios Meistertrainer Sven-Göran Eriksson über den heutigen Trainer des FC Bologna, Siniša Mihajlović. Der lässt seine Mannschaft bevorzugt in einem 4-2-3-1 auflaufen – mit Riccardo Orsolini und Routinier Rodrigo Palacio als Haupteinnahmequelle für die Tore. Im Mittelfeld zieht Roberto Soriano die Fäden, einst ausgebildet beim FC Bayern München. Für die Offensive hat Bologna zudem Musa Barrow von Atalanta Bergamo verpflichtet. Ein Transfer, der sofort eingeschlagen ist.
So hat der Zehnte der Serie A diese Saison für einige Überraschungen gesorgt. In der Hinrunde mit einem 2:2 gegen Lazio, einem 2:1 gegen Atalanta Bergamo oder einem 3:2 in der gelbroten Seite Roms. Seitdem gab es aber zwei sieglose Pflichtspiele in Folge und den Absturz auf Platz 10. Trotzdem dürfen die Rossoblú noch von Europa träumen. Der Rückstand auf Napoli auf Platz 6 beträgt gerade mal zwei Punkte. Dennoch warnte Techniktrainer Emilio De Leo auf der Pressekonferenz: „Natürlich wird es schwer, gegen ein Lazio voller Selbstvertrauen zu spielen. Wir können es uns nicht leisten mit einer passiven Einstellung ins Spiel zu gehen. Wir müssen versuchen, ihnen mit den Qualitäten, die wir haben, wehzutun.“
Stichwort wehtun: Die Ausfallliste Bolognas ist überschaubar. Im Moment sind es nur Verteidiger Mitchell Dijks (Fußverletzung), Mattias Svanberg (Oberschenkelzerrung) und Ladislav Krejci (Knieprellung), die ausfallen. Roberto Soriano, der gegen Genua (0:3) und Udine (1:1) fehlte, steht wieder im Kader.
Bologna mag zwar mit seinen schnellen Spielzügen den einen oder anderen Topgegner geärgert haben. Aber ein Lazio in Topform mit einem Immobile in Topform ist dann doch eine Nummer zu stark. Simone Inzaghi wird gegen seinen ehemaligen Teamkollegen Siniša Mihajlović triumphieren.
S.S. Lazio: Strakosha – Radu, Luiz Felipe, Patric – Jony, Luis Alberto, Lucas Leiva, Milinković-Savić, Lazzari – F. Caicedo, Immobile
Bologna FC: Skorupski – Denswil, Danilo, Bani, Tomiyasu – Poli, Schouten – Orsolini, R. Soriano, Barrow – Palacio
(Photo by Paolo Bruno/Getty Images)
Victor Catalina