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·18. November 2025

Machtkampf beim BVB? Watzke spricht Klartext

Artikelbild:Machtkampf beim BVB? Watzke spricht Klartext

Borussia Dortmund steckt vor der Mitgliederversammlung mitten in einer heiklen Führungsdebatte. Hans-Joachim Watzke spricht erstmals offen über Machtkampf, Kritik und seine Pläne als möglicher Präsident.

Kurz vor der Mitgliederversammlung von Borussia Dortmund bricht Hans-Joachim Watzke sein Schweigen – und spricht so offen wie selten über die wohl turbulentesten Monate seiner langen BVB-Ära. Der 66-Jährige, der nach zwei Jahrzehnten als Geschäftsführer nun Präsident werden möchte, beschreibt eine Zeit voller Konflikte, Unsicherheiten und persönlicher Belastungen.


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Auslöser war vor allem die überraschende Entscheidung von Amtsinhaber Reinhold Lunow, doch erneut kandidieren zu wollen – eine Nachricht, die Watzke nach eigener Darstellung völlig unvorbereitet traf. „Da war ich überrascht, ja“, sagte er in einem Interview mit schwatzgelb.de. Die Monate danach seien für ihn außergewöhnlich schwierig gewesen: „Ich habe in den letzten sechs Monaten einiges erlebt, was ich vorher in 20 Jahren nicht erlebt habe. Dinge, die mich schon sehr belastet haben, auch persönlich.“ Die Gremien seien gespalten gewesen, das Vertrauensverhältnis beschädigt. Inzwischen habe man sich aber wieder angenähert und arbeite an einer Normalisierung der Beziehung.

Neben dem Führungsstreit sorgte vor allem ein Thema für großen Unmut im Klub: der umstrittene Sponsorvertrag mit Rüstungskonzern Rheinmetall. Watzke selbst räumt ein, dass er die Brisanz des Deals früh erkannt habe.

BVB-Boss Watzke lobt Kovac, Kehl und Ricken

Zustimmung habe es aber ausnahmslos gegeben: „Sobald es eine Gegenstimme in einem Gremium gegeben hätte, hätten wir es nicht gemacht.“ Umso mehr traf ihn die spätere Distanzierung einzelner Verantwortlicher. „Nachdem die Tinte trocken war, gab es dann auf einmal Verantwortungsträger, die sich davon distanziert haben“, sagt er verärgert. Für 2026 kündigt er eine erneute Diskussion an – mit offenem Ausgang.

Sportlich richtet Watzke deutliche Worte an die Verantwortlichen. Besonders Trainer Niko Kovac hebt er hervor und lobt dessen Einfluss auf Fitness und Mentalität der Mannschaft: Das jetzige Leistungsniveau sei „sehr überwiegend Niko zu verdanken“. Auch zu Sportdirektor Sebastian Kehl und Geschäftsführer Lars Ricken äußerte er sich, betont fachliche Kompetenz – aber auch Reibungen, die man überwinden musste. In operativen Fragen greife er selbst nur noch punktuell ein.

Sollte Watzke am 23. November tatsächlich zum Präsidenten gewählt werden, kündigt er klare Strukturen, Reformen und ein stärkeres Wir-Gefühl an. In den Aufsichtsrat der KGaA werde er nicht einziehen – eine deutliche Abgrenzung seiner neuen Rolle.

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