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·27. Februar 2023
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Der FC Bayern hat in den vergangenen Jahren seine Internationalisierung weiter vorangetrieben. In New York und Shanghai haben die Münchner schon vor geraumer Zeit Auslandsbüros errichtet und Partnerschaften mit lokalen Klubs abgeschlossen. Aktuellen Medienberichten zufolge könnte der FCB nun sogar einen kompletten Verein in Uruguay übernehmen.
„Wir werden keinen jungen Spieler aus Südamerika mehr holen, das hat keinen Sinn“, verkündete Ex-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge 2011. Die Bayern hatten sich damals nach dem Drama rund um Breno vom südamerikanischen Markt verabschiedet und seinen Scouting-Fokus auf Europa gelegt. Der Innenverteidiger wechselte als Teenager für 12 Millionen Euro aus seiner brasilianischen Heimat zum Rekordmeister, konnte sich jedoch nie wirklich durchsetzen und landete später sogar wegen Brandstiftung im Gefängnis.
Aktuellen Medienberichten zufolge erwägen die Bayern knapp zehn Jahre später ein Comeback in Südamerika. Wie „ESPN“ berichtet, haben die Verantwortlichen den uruguayischen Fußball-Markt ins Visier genommen. Das kleine Land, welches gerade einmal 3,5 Millionen Einwohner umfasst, hat in den vergangenen Jahren internationale Top-Stars wie Diego Forlan, Edinson Cavani oder Luis Suarez hervorgebracht. Mit Spielern wie Federico Valverde (Real Madrid), Darwin Nunez (FC Liverpool) oder Ronaldo Araujo (FC Barcelona) hat sich bereits die nächste Generation an Top-Talenten in Europa etabliert. Uruguay gilt bei den Scouts und Beratern schon lange als echtes „Talente-Paradies“.
Wie konkret die Gedankenspiele der Bayern sind zeigt unter anderem die Tatsache, dass man mit River Plate und den Wanderers zwei potenzielle Partner-Klubs ins Auge gefasst hat: „Sie haben uns gesagt, dass sie im Laufe des Monats nach Montevideo reisen werden“, verriet River-Präsident Fabian Motta der uruguayischen Zeitung „Ovacion“ Anfang Februar. Auch ein namentlich nicht bekannter Wanderers-Manager bestätigte gegenüber „ESPN“, dass aktuell Gespräche mit den Münchnern laufen.
Die beiden Erstligisten River Plate und Wanderers aus der Hauptstadt Montevideo sind offen für eine Kooperation mit den Bayern. Die Grundidee dahinter ist relativ einfach erklärt: Der Partner-Klub in Uruguay könnte als Entwicklungsplattform für junge Talente dienen. In der heimischen Liga würden diese ausreichend Spielzeit erhalten, um sich in Ruhe zu entwickeln. Die vielversprechendsten Spieler könnten im Anschluss nach München wechseln. Durch eine Partnerschaft würden die Bayern sich eine Art „Vorkaufsrecht“ sichern und müssten sich nicht mit anderen europäischen Top-Klubs eine Ablöseschlacht um die Talente liefern.
Besonders interessant: Anders als beim FC Dallas in den USA oder den FC Wuhan Three Towns aus der chinesischen Super League, könnte die Partnerschaft in Uruguay anders strukturiert werden. In Uruguay gibt es die Möglichkeiten für ausländische Klubs in das operative Geschäft der Vereine einzugreifen und die gesamte Verwaltung für einen bestimmten Zeitraum abzugeben. Hierfür müssten die Bayern eine sog. SAD (Sociedad Ananima Deportiva) gründen, eine eigene Gesellschaft vor Ort, welche dann die Klub-Verwaltung übernehmen würde.
Dem Vernehmen nach haben bereits sechs der 16 Erstligisten solch ein Konstrukt umgesetzt. Viele uruguayische Vereine, auch River Plate und die Wanderers, sind finanziell angeschlagen und können sich mit diesem Konzept ausländische Investorengelder sichern. Laut Motta wäre River Plate bereit diesen Schritt zu gehen: „Wenn es sich um einen Vorschlag handelt, der wirtschaftlich und sportlich auf allen Seiten passt, werden wir ihn unseren Partnern vorlegen und sie werden ihn in einer Versammlung genehmigen.“
Neben den Bayern gibt es weitere Klubs die Gespräche mit River Platze und den Wanderers führen. Gerüchten zufolge handelt es sich dabei um Atletico Madrid und Inter Miami aus der US-amerikanischen MLS.
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