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·27. April 2020
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Nach dem 28. Spieltag liegt Olympique Marseille in der Ligue 1 hinter PSG auf dem zweiten Tabellenplatz. Auch wenn der Serienmeister aus der Hauptstadt neben sechs Zählern Vorsprung sogar noch ein Nachholspiel gegen Racing Straßburg hat, ist das für OM ein großer Zwischenerfolg. Schließlich hat man seinerseits auf den Dritten Stade Rennes ebenfalls ein Sechs-Punkte-Polster aufgebaut. Wäre die Spielzeit jetzt vorbei, hätte Marseille die beste Endplatzierung seit der Saison 2012/13 erreicht und sich nach sieben Jahren erstmals wieder für die Champions League qualifiziert. Für den vielumworbenen Bouna Sarr würde damit ein Traum in Erfüllung gehen.
Seit 2015 spielt Sarr mittlerweile für Marseille, doch einen Einsatz in der europäischen Königsklasse kann der 28-Jährige noch immer nicht vorweisen. „Ich habe immer gesagt, dass es mein Traum ist, mit OM in der Champions League zu spielen“, äußerte er sich erst vor wenigen Tagen gegenüber dem Portal „lephoceen.fr“. Doch Sarr weiß gleichzeitig auch, dass viele Klubs in ganz Europa ein Auge auf ihn geworfen haben. „Aber dann gibt es einige Faktoren, die man nicht kontrollieren kann. Ich werde nicht auf Details eingehen aber der Verein braucht Geld, also werde ich die Entscheidungen nicht alleine treffen.“
Neben dem FC Sevilla gelten Atlético Madrid und der FC Everton als heißeste Anwärter auf eine Verpflichtung des gebürtigen Lyoners. Auch Borussia Dortmund wurde bereits mit Sarr in Verbindung gebracht. Doch längst haben weitere Klubs ihre Fühler nach ihm ausgestreckt. In Marseilles vorletztem Spiel vor der Corona-Pause wurde Sarr daher nicht nur von Sevillas Sportdirektor Monchi und Everton-Vertretern beobachtet. Auch Scouts von West Ham, Gladbach und Wolfsburg sollen dem 3:2-Auswärtserfolg über Nîmes beigewohnt haben, bei dem Sarr einen Assist beisteuern konnte.
Sarr ist kein Wandervogel und hat in seiner Profi-Karriere erst für zwei Klubs gespielt. Nach vier Jahren bei Olympique Lyon ging er 2009 als 17-Jähriger zum FC Metz. In Lothringen schaffte der Sohn eines Senegalesen und einer Guineerin schließlich den Sprung in die erste Mannschaft und entwickelte sich später in Marseille zum Stammspieler.
In Metz und auch in seiner Anfangszeit bei OM wurde Sarr allerdings noch wesentlich offensiver eingesetzt. Der Franzose ist ein absoluter Allrounder, beackert aber mit Vorliebe die rechte Außenbahn. Unter dem ehemaligen Trainer Rudi Garcia wurde Sarr ab der Saison 2017/18 statt wie zuvor als Flügelstürmer zumeist auf der Rechtsverteidiger-Position aufgeboten. Seit André Villas-Boas im letzten Juli an der Côte d’Azur das Zepter übernommen hat, entschied sich der Portugiese, Sarr 12 Mal als Rechtsaußen sowie 16 Mal rechts in der Viererkette spielen zu lassen. Gerade diese Vielseitigkeit ruft Interessenten aus ganz Europa auf den Plan.
Sarrs Vertrag läuft 2022 aus. Nur des Geldes wegen strebt er in diesem Sommer nach eigener Aussage jedoch keine Luftveränderung an. Er fühlt sich in der südfranzösischen Hafenstadt wohl, möchte sie nur ungern und wenn ausschließlich für ein langfristiges Projekt verlassen. „Mein größter Wunsch ist es auf jeden Fall, mit Marseille die Champions League zu erreichen.“