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·20. Oktober 2024
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Beim Gastspiel in Wolverhampton musste ManCity einen Kaltstart verkraften. Nachdem Josko Gvardiol ausglich, sah bis in die Nachspielzeit alles nach einem Remis aus – doch dann kam John Stones und köpfte die Skyblues zum 2:1-Sieg.
Die Marschroute für ManCity war klar: Im Molineux zu Wolverhampton sollten die nächsten drei Punkte her, um einerseits Arsenals Patzer in Bournemouth auszunutzen, vor allem aber, um auf Tabellenführer Liverpool Druck auszuüben. Dabei mussten die Skyblues einen Kaltstart verkraften. Keine sieben Minuten waren von der Uhr, als die Wolves über rechts konterten: Nelson Semedo bediente den im Zentrum davongeeilten Jörgen Strand Larsen, der zur frühen Führung für den Außenseiter einschob. José Sa verhinderte den prompten Ausgleich, indem er einen wuchtigen Schuss von Bernardo Silva von der Linie kratzte (9.).
Es entwickelte sich das klassische Einbahnstraßenspiel: ManCity ließ die Kugel laufen, hatte phasenweise über 80 Prozent Ballbesitz und kontrollierte den Gegner. Was allerdings fehlte, waren die klaren Torchancen. Stattdessen fuhren die Wolves einen brandgefährlichen Konter: Ex-Herthaner Matheus Cunha steckte auf Semedo durch, der freie Bahn hatte, aber nicht an Emerson vorbeikam (19.). Auf der anderen Seite verpasste Erling Haaland knapp (22.), wirklich Zwingendes fehlte aber noch – bis zur 33. Minute: Nach einer Ablage von Jeremy Doku hatte Josko Gvardiol links im Strafraum massig Platz und schlenzte die Kugel traumhaft ins rechte Eck. José Sa war noch dran, konnte den Ausgleich aber nicht verhindern.
Die Überlegenheit der Citizens war mittlerweile drückend, die Hausherren kamen kaum noch zur Entlastung. Es war teils herrlich anzusehen, wie sich die Gäste aus Manchester auf engstem Raum durch die gegnerischen Reihen kombinierten. Die einzig positive Nachricht für die Wolves war, dass die großen Chancen für ManCity nach wie vor ausblieben. Weil José Sa stark gegen Savinho parierte (45.+3), ging es mit einem 1:1 in die Pause.
Am Bild des ersten Durchgangs änderte sich auch nach dem Seitenwechsel wenig. ManCity blieb die klar tonangebende Mannschaft, ließ aber weiterhin die klaren Torchancen vermissen. Rúben Dias probierte es mal aus der zweiten Reihe, fand seinen Meister aber in Landsmann Sa (54.). Unterdessen lauerten die Wolves auf Konter – und verzeichneten mit dieser Herangehensweise paradoxerweise auch durchaus die qualitativ hochwertigeren Chancen. So streifte ein Schuss von Cunha nach schnellem Umschaltspiel nur knapp am Pfosten vorbei (56.).
Die Ballbesitzwerte von ManCity bewegten sich indes weiterhin nahe der 80-Prozent-Marke. Der Unterschied zum ersten Durchgang: Im weiteren Spielverlauf fand die Mannschaft von Pep Guardiola nicht nur selten zu Chancen, sondern überhaupt immer seltener in die gefährlichen Räume, hatte somit viel leeren Ballbesitz. Im letzten Drittel fehlten Präzision und Schärfe, sodass die Wolves nicht einmal die größte Mühe hatten, die Bemühungen der Skyblues wegzuverteidigen.
Die aus City-Sicht gefährlichste Szene ereignete sich in Minute 88, als Sa eine abgefälschte Flanke aufnahm und dabei im Sprung gegen Haaland beinahe noch hinter die eigenen Torlinie fiel. Als alles nach einem Remis aussah, bekam der englische Meister noch eine Ecke zugesprochen, die John Stones zum späten Siegtreffer einköpfte (90.+5). Zunächst wurde auf Abseits überprüft, doch Protagonist Bernardo Silva hatte Sa die Sicht nicht im entscheidenden Moment versperrt, weswegen der Lucky Punch Bestand hatte. Mit dem 2:1-Sieg zieht ManCity vorerst an die Tabellenspitze der Premier League, wobei sich Liverpool mit einem Sieg gegen Chelsea den Platz an der Sonne zurückerobern kann.
Wolves: José Sa – Semedo, Bueno, Dawson, Toti, Ait-Nouri – Gomes (90. Bellegarde), Lemina, Andre (46 Doyle) – Cunha (67. Borges), Strand Larsen (80. Guedes)
ManCity: Ederson – Lewis, Stones, Dias, Gvardiol – Kovacic (86. Nunes), Gündogan, Bernardo – Doku (66. Foden), Haaland, Savinho (73. Grealish)
Tore: 1:0 Strand Larsen (7.), 1:1 Gvardiol (33.), 1:2 Stones (90.+5)
(Photo by Shaun Botterill/Getty Images)