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·4. Juni 2025
Nach Hoeneß-Schelte: So blickt Gomez auf seine Bayern-Zeit zurück

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·4. Juni 2025
Mario Gomez blickt im Interview mit der Abendzeitung München auf seine bewegte Zeit beim FC Bayern zurück – und spricht offen über die schwerste Phase seiner Karriere: das verlorene Champions-League-Finale 2012 und die öffentliche Kritik von Uli Hoeneß. Überraschend: Heute sieht er die damaligen Aussagen des Bayern-Patrons als hilfreich an.
Mit 41 Pflichtspieltoren spielte Gomez 2011/12 seine beste Saison im Bayern-Trikot. Doch statt in den Geschichtsbüchern als Triple-Held zu stehen, endete das Jahr mit drei zweiten Plätzen – darunter die dramatische Niederlage im „Finale dahoam“ gegen den FC Chelsea. Uli Hoeneß machte seinem Frust damals Luft und sagte wenige Wochen später über Gomez: „Wenn er sehr gut wäre, dann wären wir jetzt Champions-League-Sieger.“
Rund 13 Jahre später sagt Gomez über die Hoeneß-Schelte: „Da ist nichts zurückgeblieben. Ganz im Gegenteil – diese Aussagen haben mir auch geholfen, die Dinge richtig einzuschätzen und zu reflektieren.“
Heute, als Technischer Direktor bei Red Bull Soccer International, könne er die Perspektive besser nachvollziehen. Er selbst müsse nun gelegentlich unbequeme Wahrheiten aussprechen: „Das meint man dann nie persönlich. Uli Hoeneß und ich haben ein sehr, sehr gutes Verhältnis.“
Selbstkritisch räumt Gomez ein, dass er in seiner aktiven Zeit nicht immer die mentale Reife hatte, die es auf höchstem Niveau braucht: „Manchmal sage ich: Hätte ich das Mindset von heute, damals beim Bayern gehabt, würde ich da vielleicht immer noch spielen.“
Sein Wechsel 2013 zur AC Florenz war die Folge einer systembedingten Veränderung bei den Bayern – und einer weiteren Personalentscheidung: Mario Mandzukic kam. Gomez, damals frustriert, zeigt heute Verständnis: „Im Nachhinein verstehe ich, warum man Mandzukic geholt hat. Die Bayern wussten, was meine Stärken sind – aber auch, was meine Schwächen sind.“