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TSV 1860 München

·21. Januar 2025

Neu-Löwen-Trainer Patrick Glöckner: „Ich brenne zu hunderttausend Prozent!“

Artikelbild:Neu-Löwen-Trainer Patrick Glöckner: „Ich brenne zu hunderttausend Prozent!“

Es sind die Tage, in denen das Pressstüberl aus allen Nähten platzt: Die Vorstellung des neuen Löwen-Cheftrainers Patrick Glöckner traf erwartungsgemäß auf großes Interesse über die Münchner Medienlandschaft hinaus.

Der 48-Jährige trat, flankiert von Geschäftsführer Dr. Christian Werner und Präsident Robert Reisinger, in den gut gefüllten Raum. Während der Präsident hinten Platz nahm, saß Patrick Glöckner vorne in der Mitte auf dem Podium, bekam von Pressesprecher Rainer Kmeth als erster das Wort erteilt. „Ich freue mich unwahrscheinlich, hier zu sein“, sagte er. Der Schwere der Aufgabe sei er sich bewusst. Gleichzeitig gab sich der neue Coach selbstbewusst, „dass ich die nötigen Impulse setzen kann.“


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Der Kontakt zu Werner bestand bereits. „Wir kennen uns schon länger, haben uns immer wieder ausgetauscht und denken ähnlich über Fußball“, ließ der in Bonn geborene, aber in Hessen aufgewachsene Glöckner wissen. „Für uns war es wichtig, schnell einen Nachfolger für Argirios Giannikis zu präsentieren“, erklärte Geschäftsführer Werner. „Wir waren uns einig, dass das Spiel in Saarbrücken eine Zäsur dargestellt hat. Danach war uns klar, dass wir neue Impulse brauchen“, begründete er sein Handeln. Er sei überzeugt, in Glöckner den richtigen Mann gefunden zu haben. „Er steht für Leidenschaft, Emotionen und Perfektionismus auf dem Trainingsplatz“, lobte er den Neuen.

Glöckner kommt nicht unvorbereitet an die Grünwalder Straße. Dreimal habe er den TSV 1860 München in dieser Saison live gesehen und einige Male am Fernseher. „Es geht jetzt darum, schnell den Eindruck, den man sich verschafft hat, in der Realität zu verfestigen. Allein werde ich das nicht hinbekommen. Die Mannschaft steht auch in der Verantwortung.“

Unterstützung erhält Glöckner durch Nico Masetzky als Co-Trainer, der bereits für das Junglöwen-NLZ als Scout unterwegs war. „Er ist einer aus der Region. Wir verstehen uns auch menschlich prima“, so der neue Chefcoach. Bei Waldhof Mannheim und Hansa Rostock hatten die beiden bereits zusammengearbeitet. „Ich bin froh, dass er auch zugesagt hat.“ Ebenso freut sich Glöckner „dass Stefan Lex Teil des Trainerteams bleibt!“

Als „Highlight in meiner Karriere“ bezeichnet der 48-Jährige sein Engagement bei den Löwen. „Der Verein hat eine enorme Strahlkraft und Wucht.“ Er sei sich bewusst, welchen Stellenwert der Klub bei den Fans und im Umfeld einnehme. „Mein Hauptfokus gilt nur der Mannschaft, alles andere versuche ich auszublenden. Gerade bei einem Verein mit einer solchen Medienpräsenz ist es wichtig, sich auf die Arbeit konzentrieren zu können.“

Er stehe für offensiven Fußball mit einer guten Balance nach hinten, beantwortete Glöckner die Frage nach seiner Spielphilosophie. Diese brauche aber Zeit. „Fakt ist, dass wir erst mal schauen müssen, was sich auf die Schnelle umsetzen lässt. Wir haben Themen in der Offensive und Defensive auf dem Zettel.“

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Grundsätzlich fordert Glöckner von den 1860-Spielern, dass sie giftiger in den Zweikämpfen und körperlich dominanter auftreten als bisher, mehr Galligkeit und Siegermentalität an den Tag legen. „Darauf werden wir achten, diese Grundvoraussetzung müssen wir schaffen.“ Zudem halte er Ausschau nach Spielern, die Persönlichkeit auf den Platz bringen und denen er Verantwortung übertragen kann. Jesper Verlaat sei so einer, den er aus seiner Zeit beim Waldhof Mannheim gut kenne. Doch der Kapitän fällt derzeit verletzungsbedingt aus. „Notfalls müssen wir schauen, wie wir das auf verschiedene Schultern verteilen können.“

Ein Vorbild als Trainer habe er nicht. Beeindruckt zeigte sich Glöckner jedoch von Roger Schmidt. „Bei ihm habe ich hospitiert. Das hat mich geprägt, weil ich gesehen habe, an welchen Stellschrauben man drehen kann.“

Eineinhalb Jahre war Glöckner nach dem Aus bei Hansa Rostock ohne Verein. „Natürlich bist du erst mal persönlich beleidigt, wenn du freigestellt wirst. Das ist menschlich!“ Aber er habe danach diese Zeit aufgearbeitet, aus seinen Fehlern gelernt. „Zunächst ist das ein negativer Prozess, aus dem man aber viele positive Dinge ziehen kann, um sich als Trainer zu verbessern. Wenn du dann in einen neuen Verein eintrittst, dann musst du zu hunderttausend Prozent brennen und genau wissen, was auf dich zukommt.“ Das sei bei ihm und Sechzig der Fall!

Glöckner startet am kommenden Samstag mit einem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart II. Zumindest mit Soichiro Kozuki kann er wieder rechnen. Die Sperre ist abgelaufen, zudem trainierte er am Dienstagnachmittag nach Verletzung voll mit. Auch Philipp Maier, Zugang von Zweitligist SSV Ulm 1846, wird dabei sein. Trotzdem dämpft Glöckner die Erwartungen. „Man kann nicht erwarten, dass wir von 0 auf 100 durchstarten. In den letzten drei Spielen haben wir 1:11-Tore kassiert. Wir müssen jetzt erst mal an der Defensive arbeiten und schauen, was wir schnell umsetzen können“, sprach er und bat anschließenden zum zweiten Mal sein neues Team an diesem Tag zum Training.

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