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·27. Juni 2024
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Es ist ein Doppelschlag, wie er nur selten im Fußball geschieht - vor allem von einem Zweitligisten. Die London City Lionesses landeten in der letzten Saison auf Platz 8 in der englischen Championship, blasen nun aber zum Angriff. Der Frauenfußball-Klub verkündete gleich zwei prominente Zugänge, und dazu einige wichtige Veränderungen bei der Infrastruktur.
Die schwedische Nationalspielerin Kosovare Asllani hat einen Zweijahresvertrag in London unterschrieben. Asllani spielte zuvor für AC Milan und lief 187 Mal für das schwedische Nationalteam auf. Die 34-Jährige spielte in ihrer Karriere bereits für Real Madrid, Paris Saint-Germain und Manchester City. Die Besitzerin der London City Lionesses, Michele Kang, nannte die Unterschrift der Stürmerin einen "Meilenstein für den Klub".
Asllani und ihre Teamkolleginnen werden nächste Saison zudem von einem bekannten Coach trainiert: Jocelyn Prêcheur verlässt Paris Saint-Germain, um in die zweite englische Liga zu gehen. Der 42-Jährige unterschrieb einen Dreijahresvertrag. Prêcheur hatte erst im September 2023 bei PSG begonnen und in seiner ersten Saison den französischen Pokal gewonnen, entschied sich nun für einen Tapetenwechsel.
Der Franzose hatte bereits Kontakt mit der Besitzerin seines neuen Klubs: Michele Kang gehören neben den London City Lionesses auch die Washington Spirit, in der amerikanischen Liga NWSLv und Olympique Lyon - der größte Rivale von Precheurs Ex-Klub PSG. Bisher ist der Name "London City Lionesses" noch nicht mit genauso viel Erfolg verbunden wie Lyon und Washington, aber Kang will das nun ändern.
"Seit ich Michele in der letzten Saison kennengelernt habe, bewundere ich ihre Vision und ihr Engagement für den Frauenfußball", sagte Prêcheur: "Die Kultur des Gewinnens, die sie in ihren Teams aufbaut, war ein wichtiger Grund für meine Entscheidung, zu London City zu kommen."
Auch Asllani bezog sich als Grund für ihren Transfer auf die Pläne der Klub-Besitzerin. Der Transfer aus Mailand in die zweite Liga möge wie ein Schritt nach unten scheinen, aber "wenn du viel gewinnen willst, musst du viel riskieren", sagte Asllani: "Der Grund, warum ich hier bin, ist Michele." An den sportlichen Plänen ließen Kang und ihre neuen Verpflichtungen keinen Zweifel: Der Aufstieg in die erste Liga, die Women's Super League, sei das klare Ziel, so Prêcheur.
Kosovare Asllani und Co. wollen bald in die erste Liga / Catherine Ivill - AMA/GettyImages
Kang hat bereits bei ihren anderen Klubs gezeigt, dass sie bereit ist, viel Geld zu investieren. Die Multimillionärin, die mit der Gründung einer Firma für medizinische Ausrüstung zu Reichtum kam, verpflichtete beispielsweise bei den Washington Spirit Jonatan Giraldez als Trainer, wo er nun das Sechsfache von seinem Gehalt bei Barcelona verdienen soll.
Auch bei Lyon kündigte Kang große Veränderungen wie den Bau eines neuen Trainingszentrums an und sorgte mit dem Kauf der Frauensparte, unabhängig vom Männerklub, für ein Novum. Kang will mit Klubs in drei Ländern eine Frauenfußball-Supergruppe aufbauen.
Die London City Lionesses sind ein relativ junger Klub und wurden erst 2019 gegründet, als unabhängig gewordene Frauenfußball-Sparte des Klubs Millwall FC. Der Verein gehörte zunächst den Krypto-Unternehmern Anthony und Diane Culligan und hatte in der Saison 2022/23 gute Chancen auf den Aufstieg, standen nach der Rückrunde auf dem ersten Platz.
Am Ende der Saison verpasste das Team die Aufstiegsränge aber, und die Spielerinnen baten die Klub-Besitzer wegen finanzieller Instabilität und zu wenig Investment, den Verein zu verkaufen. Im Dezember 2023 übernahm dann Kang das Ruder und sorgt nun, ein halbes Jahr später, für grundlegende Veränderungen. "Heute beginnt eine neue Ära", sagte Kang.
Zeitungsberichten zufolge verließ Prêcheur Paris auch, weil er mit wichtigen Entscheidungen der Verantwortlichen unzufrieden war. In London findet er nun hervorragende Infrastruktur vor: Die Lionesses verkündeten neben den beiden Verpflichtungen auch wichtige Veränderungen, um den Klub weiter zu professionalisieren.
Die Heimspiele werden von nun im "Hayes Stadium" im Londoner Stadtteil Bromley ausgetragen, das eine Kapazität von 5.000 Plätzen hat, wie der Verein mitteilte. Die Lionesses werden sich das Stadion mit dem Viertligisten Bromley FC teilen.
In der letzten Saison hatten die London Lionesses noch in Dartford, außerhalb von London, gespielt. Nun zieht man in den Südosten der Stadt um. Dazu erwarb der Klub ein Trainingsgelände von 23 Hektar. Bald sollen darauf ein hochklassiges Trainingszentrum, zwei neue Plätze und ein Kunstrasen stehen.
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