FCBinside.de
·10. Oktober 2025
Neue Mentalität, neue Chancen: Warum Bayern-Star Gnabry wieder brilliert

In partnership with
Yahoo sportsFCBinside.de
·10. Oktober 2025
Totgesagte leben länger – kaum ein Satz beschreibt die aktuelle Situation von Serge Gnabry beim FC Bayern besser. In den vergangenen Transferperioden galt der Nationalspieler mehrmals als Verkaufskandidat. Sowohl im Sommer 2024 als auch 2025 hätten sich die Bayern-Verantwortlichen laut internen Überlegungen einen Abschied vorstellen können – wenn es denn ein ernsthaftes Angebot gegeben hätte. Doch das blieb aus, ebenso wie der Wunsch des Spielers, die Münchner zu verlassen.
Gnabry fühlt sich wohl in München und wollte es nach Jahren der Kritik noch einmal wissen. Mit Beginn der neuen Saison setzte er sich das Ziel, allen Skeptikern zu beweisen, dass er noch immer zur sportlichen Elite des Rekordmeisters gehört – und sich nebenbei für einen neuen Vertrag zu empfehlen. Sein aktuelles Arbeitspapier läuft im Sommer 2026 aus.
Zehn Pflichtspiele sind absolviert, und die erste Zwischenbilanz fällt positiv aus: drei Tore, vier Vorlagen und eine zentrale Rolle im Team von Vincent Kompany. Gnabry ist wieder Stammspieler – und das auf einer Position, die eigentlich Jamal Musiala gehört. Der Youngster fehlt nach seinem Wadenbeinbruch, Gnabry nutzt die Chance im offensiven Zentrum eindrucksvoll.
Foto: IMAGO
Dabei interpretiert er die Rolle ganz anders als sein junger Mitspieler. Während Musiala eher als Dribbler und Ballmagnet agiert, spielt Gnabry variabler und raumgreifender. Er weicht häufiger auf die Flügel aus, sucht das Zusammenspiel mit Michael Olise und stößt immer wieder in gefährliche Halbräume vor. Diese Unberechenbarkeit ist einer der Hauptgründe für seine wiedergewonnene Form.
Dass Gnabry wieder aufblüht, liegt auch am neuen taktischen Ansatz von Vincent Kompany. Der Belgier hat die Bayern-Offensive beweglicher und fluider gemacht. Ständige Positionswechsel, ein hohes Pressing und kreative Freiheiten im letzten Drittel kommen Spielern wie Gnabry entgegen.
Anstatt als klassischer Zehner fest im Zentrum zu agieren, profitiert er vom Zusammenspiel mit Harry Kane, der immer wieder aus der Spitze ins Mittelfeld abkippt. So entstehen Räume, in die Gnabry nachrücken kann – mal als Vollstrecker, mal als Vorbereiter. Sein Tempo, Instinkt und Abschlussvermögen entfalten so ihre volle Wirkung.
Der 30-Jährige wirkt fitter, wacher und entschlossener als in den vergangenen Jahren. Wo ihm zuvor Lethargie vorgeworfen wurde, zeigt er nun hohe Laufbereitschaft und verbessertes Pressingverhalten. Auch im Kopf scheint Gnabry einen Schritt gemacht zu haben: Er hat sich die Kritik zu Herzen genommen und arbeitet härter an sich selbst.
Sollte er diese Form über die Saison konservieren, könnte Gnabry vom Verkaufskandidaten zum Verlängerungskandidaten werden. Die Voraussetzungen dafür sind gegeben – sportlich, körperlich und mental.
Live