VfL Osnabrück
·13. Dezember 2025
Neuentdeckte Effizienz beschert ersten Sieg im Donaustadion

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·13. Dezember 2025

Achtmal zappelte am Freitagabend im Donaustadion der Ball im Netz. In der bislang torreichsten Partie der Osnabrücker in dieser Saison blieben die Jungs von Timo Schultz trotz verspielter Führung cool und bewiesen in der Offensive eine neuentdeckte Effizienz.
Bei Betrachtung der gestrigen Startaufstellung der Osnabrücker fiel einem schnell der Name von Tony Lesueur ins Auge. Zwar stand der Franzose in dieser Saison bereits mehrfach von Beginn an auf dem Feld, doch da die beiden Linksverteidiger Kevin Schumacher und Frederik Christensen auf der Bank Platz nahmen, wurde schnell klar, dass der 25-Jährige zum ersten Mal im Dress des VfL als linker Schienenspieler zum Einsatz kam. Dass Timo Schultz damit mal wieder ein goldenes Händchen bewies, zeigte sich dann sehr schnell. Denn mit dem ersten Angriff des Spiels schoss Lesueur nach nur zwei Minuten den Führungstreffer für die Lila-Weißen. Nachdem Lars Kehl und Fridolin Wagner die Ulmer Defensive mit einem Doppelpass aushebelten, schoss Wagner eine Flanke auf den zweiten Pfosten, an dem Lesueur angeflogen kam und mit links den Ball unter die Latte beförderte. Wagner bewies damit schon früh in der Partie seine Passsicherheit und blickte am Ende des Abends auf eine Passquote von 89,2% zurück. Der Torschütze selbst beschrieb sein Premierentreffer im Interview bei VfL-TV wie folgt: “Frido gave me a good ball and I was at a bit late so I just tried to touch the ball and that’s what I did. Thanks to God I scored the goal.” Dabei kennt sich Lesueur mit frühen Führungstreffern aus. Erst in der vergangenen Saison erzielte er, ebenfalls nach zwei Minuten, für seinen ehemaligen Arbeitgeber Phönix Lübeck in der Partie gegen Teutonia Ottensen den 1:0-Führungstreffer.
Mit diesem Blitzstart übernahmen die Osnabrücker schnell in der Partie das Spielgeschehen und bauten mal wieder nach einem Standard ihre Führung aus. Einen lang geschlagenen Eckball legte Robin Meißner per Kopf in den Fünfmeterraum zurück, wo Niklas Wiemann den Ball ebenfalls per Kopf im Tor unterbringen konnte. Der 26-Jährige feierte damit seinen sechsten Treffer für den VfL, wobei er nur einen davon nicht per Kopf erzielte. Seine Kopfballstärke bewies der Innenverteidiger aber auch in der Defensive und gewann gegen die Ulmer insgesamt 77,8% seiner Luftzweikämpfe. Einen entscheidenden Zweikampf verlor Wiemann jedoch in der 34. Minute, als Leon Dajaku einen sehenswerten Steckpass auf Dennis Chessa spielte, der sich im Strafraum wiederum gegen Wiemann durchsetzte und den Ball mit links an Jonsson vorbei ins Tor beförderte. Somit ging es wenig später mit einer 2:1-Führung aus Sicht des VfL in die Kabinen.
Ein frühes Tor durften die Zuschauer im Donaustadion dann auch nach dem Wiederanpfiff bestaunen. Ander als in der ersten Halbzeit fiel dieses allerdings dismal für die Ulmer. Nach einem Freistoß, den man zunächst geklärt bekommen hatte, brachte Leon Dajaku das Spielgerät erneut in die Gefahrenzone, in der Paul-Philipp Besong höher als seine Gegenspieler stieg, den Ball mit dem Kopf ruschierte und dieser somit über Torwart Lukas Jonsson in die Maschen flog.
Von diesem Rückschlag ließen sich die Lila-Weißen aber nicht beeindrucken. Denn nur acht Minuten später durften auf der Gegenseite die über 700 VfL-Fans im Gästeblock jubeln. So legte Patrick Kammerbauer, der in der gestrigen Partie die meisten Ballaktionen (88) aller Akteure auf dem Feld vorweisen konnte, den Ball von der rechten Seite zurück in den Rückraum. Dort stand Lars Kehl bereit, nahm den Ball kurz an und schoss diesen dann wuchtig vorbei an seinen Gegenspielern ins rechte Eck. Anschließend lief der 23-Jährige zielstrebig auf Zeugwart Mario Richter zu. Im Interview bei Magenta Sport erklärte er im Nachgang des Spiels: “Mario ist immer für uns da und hat immer positive Worte für uns. Er hat in den letzten Wochen, wo ich das Tor nicht so getroffen habe, immer positiv auf mich eingesprochen. Und das war einfach so ein kleines Dankeschön an ihn.”
Und nur 93 Sekunden später konnte sich Kehl dann auch bei den mitgereisten VfL-Fans bedanken. Nachdem die Osnabrücker bei einem Abstoß der Ulmer hoch aufgerückt waren, unterlief diesen ein unsauberes Zuspiel, sodass Kehl den Ball stibitzte, Torwart Christian Ortag umkurvte und die Kugel zum Doppelpack über die Linie schob. Somit feierte Kehl seinen zweiten Doppelpack im Dress des VfL und seine ersten beiden Saisontore aus dem Spiel heraus. Denn bisher traf der Hofstetter zweimal “nur” per Elfmeter. Somit war auch der Torschütze selbst nach dem Spiel erleichtert. „Das tut sehr gut. Zufrieden war ich mit der bislang Torausbeute nicht, das stimmt. Aber ich habe einfach weitergemacht und ich wusste, irgendwann wird der Knoten platzen und ich hoffe, dass es so weitergeht“, erklärte er im Interview bei VfL-TV.
Endgültig den Sieg sicher gemacht hat dann in der 74. Minute Robin Meißner. Nach einem Zuspiel von Fridolin Wagner, spielte Tony Lesueur von der linken Außenbahn eine Flanke auf den Mittelstürmer, der mit seiner gewohnten Qualität den Ball zunächst mit der Brust annahm und anschließend mit links in die rechte Ecke beförderte. Damit lieferten sowohl Lesueur als auch Meißner gegen die Ulmer ein Tor sowie eine Vorlage. Während es für Leusuer die beiden Premierenscorer waren, erhöhte Meißner seine Saisonstatistik auf fünf Tore und drei Vorlagen. Mit drei Torschüssen und vier Torschussvorlagen strahlte der 26-Jährige auch gegen den SSV die größte Torgefahr aller VfL-Spieler aus. Den Schlusspunkt der Partie setzten aber nochmals die Ulmer, die in Person von Elias Löder in der 87. Minuten den Endstand auf 3:5 komplettierten.
Schließlich war es anders in den vorherigen Saisonspielen diesmal die effektive Offensive, die den Lila-Weißen die drei Punkte bescherten und somit zum ersten Mal in der Vereinshistorie einen Sieg im Donaustadion feiern konnten. Allgemein war der Sieg gegen die Ulmer „Spatzen“ ein Besonderer. Schließlich war es nach dem 6:3-Auswärtssieg gegen den MSV Duisburg im Februar 2022 die zweittorreichste Partie des VfL in der 3. Liga. Den Sieg fasste Chefcoach Timo Schultz auf der Pressekonferenz nach der Partie wie folgt zusammen: „Letztendlich brauchten wir die fünf Tore auch. Wir haben nicht gut verteidigt. Die Ulmer haben uns besonders in der ersten Halbzeit mit ihrem permanenten Überlagern auf den Flügeln und den inversen Flanken Richtung Tor uns schon ein bisschen überrascht. Das haben wir nicht immer sauber verteidigt und zu wenig Druck draufbekommen. Dementsprechend haben wir noch die ein oder andere knifflige Situation überstehen müssen. […] Aber am Ende ist es mit Abstand unser effizientestes Spiel in dieser Saison gewesen. Dementsprechend fahren wir glücklich nach Hause.“
Mit einer effizienten Offensive und einer ansonsten wie gewohnt stabilen Defensive wollen die Lila-Weißen auch im letzten Spiel des Jahres auftreten. Am kommenden Samstag empfängt man die Zweitvertretung des VfB Stuttgart an der Bremer Brücke (Anpfiff: 14:00 Uhr). Lars Kehl blickt zuversichtlich auf das letzte Heimspiel und richtet den Blick auch schon auf das kommende Jahr: „Jetzt wollen wir nächste Woche weitermachen und dann schauen wir mal, was in der Rückrunde abgeht.“
Text: Jendrik Greiwe Fotos: Jonas Jürgens
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