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·27. September 2025
Neues Präsidium des 1. FC Köln gewählt: Team Stobbe setzt sich durch

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Hendrik Broschart
27 September, 2025
Die Entscheidung ist gefallen, es gibt einen neuen Präsidenten beim 1. FC Köln: Das Team Stobbe gewinnt die Vorstands-Wahl bei den Geißböcken.
Das neue Vorstandsteam des 1. FC Köln: Jörn Stobbe, Jörg Alvermann und Ulf Sobek
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Noch nie zuvor in der langen Geschichte des Vereins traten drei Teams als Kandidaten für die Posten im Präsidium an. Dieser historische Anlass motivierte rund 6.000 Stimmberechtigte, sich heute in Köln-Müngersdorf zusammenzufinden – erwartet wurden 8.000. Vom Mitgliederrat wurden der Immobilienunternehmer Jörn Stobbe, der Rechtsanwalt Jörg Alvermann und der Sportwissenschaftler Ulf Sobek vorgeschlagen. Auch die Teams um den Unternehmer Wilke Stroman mit der ehemaligen FC-Spielerin Tugba Tekkal und den bis dato amtierenden Vizepräsidenten Carsten Wettich sowie um den Kommunalpolitiker Sven-Georg Adenauer mit Metzgermeister Martin Hollweck und Unternehmensberater Thorsten Kiesewetter hatten die notwendigen Unterschriften von Mitgliedern gesammelt, um zur Wahl zugelassen zu werden. Am Wahlabend dann fiel die Entscheidung schließlich zugunsten der Kandidaten Stobbe, Alvermann und Sobek aus.
Alle Teams bekamen Vorab Gelegenheit, sich vor der Abstimmung final an die anwesenden Mitglieder zu wenden und mit einer letzten Präsentation auf Stimmenfang zu gehen. Sven-Georg Adenauer, gesäumt von Thorsten Kiesewetter und Martin Hollweck, machte den Anfang: “Diesem Verein gehört unser Herz und unser Gefühl”. Der 65-Jährige betonte dabei immer wieder auch seinen Großvater, Konrad Adenauer:„Ich heiße Adenauer. Dieser Name ist wie kein anderer mit der Geschichte unserer Stadt und unseres Landes verbunden. Ich trete aber nicht an, weil ich diesen Namen trage. Ich trete an, um Verantwortung zu übernehmen. Der FC braucht kein Weiter so, sondern Treue und Verlässlichkeit!“, und schloss mit einer Spitze gegen seine Kontrahenten: “Wir holen unser Mandat nicht aus Hinterzimmern, sondern von Euch!”.
Dann betraten Jörn Stobbe, Ulf Sobek und Jörg Alvermann die Bühne: „Mit eurer Stimme stellt ihr die Weichen für unsere Zukunft. Für uns gibt es ein klares Ja zu einem Mitglieder-geführten Verein und ein klares Nein zu Investoren”, eröffnete Spitzenkandidat Stobbe. Das ehemalige FC-Aufsichtsratsmitglied fügte hinzu: “Ich will mit meinem Wissen und Netzwerk Immobilienprojekte anpacken. Das Geißbockheim und das Stadion sind harte Nüsse, die sind nicht leicht zu knacken. Und ich mache seit 30 Jahren nichts anderes. Der FC braucht mein Wissen!”. Im Anschluss feuerte Jörg Alvermann gegen die in den vergangenen Wochen geäußerten Vorwürfe: Auf die Stimmen, das Team Stobbe sei investoren- bzw. kurvennah, antwortete er etwa: „Wer aus einer bloßen Wahlempfehlung ableitet, wir seien kurvennah, der hat gar nichts, aber auch wirklich rein gar nichts von der aktiven Fanszene verstanden.“
Zuletzt traten Wilke Stroman, Tugba Tekkal und Carsten Wettich vor die Tribüne und sagten: „Nach 77 Jahren gehört endlich eine Frau in den Vorstand des FC. Wir sind ein Team von Mitgliedern für Mitglieder. Wir haben bereits 6.000 neue Mitglieder gewinnen können und möchten nun auch euer Vertrauen gewinnen.“ Tugba Tekkal ergänzte: „Ich kandidiere nicht, weil ich eine Frau bin. Ich kandidiere, weil ich eine Frau bin, die für diesen Job qualifiziert ist. Ich wäre stolz, wenn auch auf Vorstandsebene sichtbar wäre, was auf Vereinsebene bereits Realität ist.“ Stroman schloss den Beitrag des letzten Teams mit den Worten ab: „Wir stehen hier oben, weil ich weiß: Wir sind das richtige Vorstandsteam für den 1. FC Köln.“
50 Wortmeldungen der anwesenden Mitglieder sorgten unmittelbar vor der Wahl zum Teil für Unruhen unter den Anwesenden. Auf den Vorschlag der Sitzungsleitung hin, die Liste der Wortmeldungen beziehungsweise die Redezeit der Redenden zu kürzen, entgegnete eine Rednerin: “Ich möchte darum bitten, dass alle Rednerinnen und Redner die Chance bekommen, sich zu äußern. Demokratie ist nicht immer bequem, eine Mitgliederversammlung ist nicht immer bequem”, äußerte sie. Ein überlanger Beitrag von Roland Koch, Berater des Team Adenauer, veranlasste schließlich das Eingreifen von Werner Wolf: “Wir haben Angst, dass uns die Veranstaltung entgleitet. Wenn wir das Recht, sich zu äußern, entziehen, dann ist das Ergebnis anfechtbar. Deswegen bitte ich um Disziplin.” Der Vorsitzende des Mitgliedsrates, Fabian Schwab, ergänzte: “Ich möchte auch darum bitten, auf eine angemessene Wortwahl zu achten”. Nach den zum Teil scharfen Beiträgen hatten die Teams noch einmal die Chance, sich zu äußern.
Am Ende der Mitgliederversammlung stellten sich die Ergebnisse folgendermaßen dar: Gut 5700 Mitglieder haben ihre Stimme abgegeben Team Adenauer holte 9,86 Prozent der Stimmen, das Team um Wilke Stroman kam auf 25,18 Prozent und das neue Präsidentschafts-Team um Stobbe holte 64,97 Prozent und damit die benötigte absolute Mehrheit. „Ich danke euch für das Vertrauen für das Team FC“, sagte Stobbe im Anschluss.
So geht ein beispielslose Vorstandswahl zu Ende. Der neue Präsident der Geißböcke hört auf den Namen Jörn Stobbe und bildet zusammen mit Jörg Alvermann und Ulf Sobek für die kommenden drei Jahre das Präsidium.