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·30. September 2025

Neues von den Alten – September 2025

Artikelbild:Neues von den Alten – September 2025

Der detaillierte Blick auf die Ehemaligen des FC St. Pauli. Die aktuelle Transferphase ist vorüber, und wie stets hat sich im vergangenen halben Jahr (die letzte NvdA-Rubrik erschien hier Ende März) so einiges getan.

Trainer und Funktionäre

Bereits im Januar wurde bekannt, dass unser Ex-Chef- und Co-Trainer OLAF JANSSEN (11/2016-12/2017) den Drittligisten Viktoria Köln nach viereinhalb Jahren recht erfolgreicher Arbeit zum Saisonende verlassen würde, um sich zur Saison 2025/26 einem anderen Vereinsprojekt zu widmen. Anfang Mai wurde dann bekannt, dass der gebürtige Krefelder die Nachfolge des Interim-Trainerduos GERHARD KLEPPINGER und Dennis Diekmeier beim gerade in die Regionalliga abgestiegenen SV Sandhausen antritt. Kleppinger, der seit Ende 2012 in verschiedenen Positionen bei den Kurpfälzern aktiv ist, arbeitet dort seither im Scoutingteam. Als Janßen am Millerntor auf der Trainerbank saß, hatte auch schon TIMO SCHULTZ seine ersten Chefcoach-Erfahrungen sammeln dürfen – allerdings im Jugendbereich des FC St. Pauli. Inzwischen hat der gebürtige Ostfriese – nach den Profistationen FCSP, FC Basel und 1. FC Köln – seine neue sportliche Heimat beim VfL Osnabrück gefunden, wo er nach längerer Pause im Juni wieder ins Trainergeschäft einstieg. An seine Seite holte er sich als zweiten Co-Trainer FERYDOON ZANDI, der bekanntlich von 2016 bis 2020 als Assistent von JOACHIM PHILIPKOWSKI St. Paulis zweite Mannschaft in der Regionalliga betreute. Apropos Philipkowski: Der 64-Jährige, bis Mitte 2022 noch Chefcoach unserer U23 und zuletzt Scout beim FCSP, ist nun scheinbar im September ins Rentnerdasein gewechselt. Das zumindest berichtete das „Hamburger Abendblatt“ bereits Mitte Juli. Doch noch einmal zurück zum lila-weißen Drittligisten: 2.909 Tage nach seiner Trainerentlassung hat JOE ENOCHS im Juni in Osnabrück als Direktor Fußball das Heft übernommen. Joe war zuletzt bis Ende Oktober 2014 als Cheftrainer bei Jahn Regensburg unterwegs. Und als Spieler lieh man sich in Osnabrück gleich mal den ehemaligen FCSP-U23-Kicker ROBIN MEISSNER aus, der für ein Jahr von Dynamo Dresden an die Kicker am Rande des Flüsschens Hase abgegeben wurde. Bleiben wir zunächst in Niedersachsen: OLUFEMI SMITH, bis Oktober 2023 Cheftrainer bei Eintracht Norderstedt, fungiert seit Mai als Sportlicher Leiter beim Regionalligisten SV Meppen – und holte gleich mal ERSIN ZEHIR von Eintracht Norderstedt sowie NICLAS NADJ von Paderborn II ins Emsland. Zwei Ligen darüber ist seit dem 1. Juni RALF BECKER bei Hannover 96 als Sportdirektor verantwortlich. Bis zum März 2024 war Becker als Geschäftsführer Sport bei Dynamo Dresden im Amt. „Nach einem Jahr HSV kann mich nichts mehr schocken“, äußerte sich unser ehemaliger Kicker (7/95-12/96) anlässlich des Wechsels – na, dann. Auch in Niedersachsen weiterhin aktiv ist MICHAEL MEESKE, der seit Ende 2018 beim VfL Wolfsburg als Geschäftsführer die Geschicke des Vereins lenkt. Im Mai nun wurde der Oldenburger zum Präsidenten der Lobbyinstitution „Vereinigung Sportsponsoring-Anbieter“ gewählt. Nicht „abgewählt“, sondern rausgeschmissen, ein „Paukenschlag“, so der NDR, wurde bei Holstein Kiel bereits Mitte April CARSTEN WEHLMANN als Geschäftsführer Sport und zudem Vizepräsident. Der zu jenem Zeitpunkt letzte Tabellenplatz des Erstligaaufsteigers brach dem ehemaligen FCSP-Keeper offensichtlich das Genick.


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Die „frischen“ Ehemaligen

Eingestiegen bei den Störchen ist hingegen ROBERT WAGNER. Der für die Saison 2024/25 vom SC Freiburg ans Millerntor ausgeliehene Mittelfeldakteur kam dabei aber lediglich auf 14 Pflichtspieleinsätze mit insgesamt 565 Spielminuten. Zur aktuellen Saison verliehen die Breisgauer den aus Lahr im Schwarzwald stammenden Kicker nun für die aktuelle Saison an die Förde. Auch Flügelspieler NOAH WEISSHAUPT war eine Leihgabe aus der „Schwarzwaldhauptstadt“, war in der letzten Winterpause zum FCSP gekommen, konnte meist überzeugen, musste aber – trotz bekundetem Kaufinteresse unsererseits – zurück in den äußersten Südwesten Deutschlands. Letztlich verliehen die Mittelgebirgler den Spieler dann für eine Spielzeit erneut – zum polnischen Erstligisten Legia Warschau. Ablösefrei abgegeben an den FC St. Pauli hatte der SC Freiburg 2023 auch PHILIPP TREU – damals noch in der zweiten Mannschaft dort am Ball. Nach zwei für Verein und Spieler absolut erfolgreichen Jahren kehrte der 24-jährige Heidelberger Jung nun zum Saisonstart für die Rekordablösesumme in Höhe von 5,5 Millionen Euro zurück an die Dreisam. Nach der ersten Erstligasaison seit fast eineinhalb Jahrzehnten musste der FC St. Pauli heuer weitere Leistungsträger abgeben. Flügeldribbler ELIAS SAAD beispielsweise, 2023 für kleines Geld von Eintracht Norderstedt geholt, wurde für gut 2 Millionen Euro an den Ligakonkurrenten FC Augsburg abgegeben, und selbst der vom RC Lens für eine Saison ausgeliehene MORGAN GUILAVOGUI brachte unserem Verein noch einen Batzen Einnahmen. Und das kam so: Der FCSP zog – und das ganz zurecht – die Kaufoption in Höhe von 3 Millionen Euro, musste sich allerdings der vertraglich zugesicherten Rückkaufoption durch die Franzosen geschlagen geben, die 4,5 Millionen auf den Tisch zu blättern hatten. Für St. Pauli am Ende also ein Gewinn von eineinhalb Millionen Euro, allerdings auch der Verlust eines sympathischen und vor allem spielstarken Offensivmannes. Auch schade sind natürlich andere Profiabgänge im abgelaufenen Transferfenster, doch sind dies alles Spieler, mit denen Andreas Borneman und Alexander Blessin nicht zwingend haben weiterarbeiten wollen. Der auslaufende Vertrag von JOHANNES EGGESTEIN, der bei Austria Wien landete, wurde ebensowenig verlängert, wie der von CARLO BOUKHALFA, der sich dem FC St. Gallen anschloss. Wo er übrigens auf LUKAS DASCHNER, der nach Leihe endgültig vom VfL Bochum abgegeben wurde, und den dortigen Sportchef ROGER STILZ trifft. Stürmer MAURIDES ROQUE JUNIOR, der zuletzt an den ungarischen Erstligisten Debreceni VSC ausgeliehen war, wurde schließlich für ca. 50.000 Euro an Radomiak Radom verkauft, an jenen polnischen Erstligisten also, von dem der Brasilianer im Dezember 2022 für eine halbe Million Euro ans Millerntor gekommen war. Ende Januar kam der Belgier SIEBE VAN DER HEYDEN auf Leihbasis von RCD Mallorca, musste aber zum Saisonende zurück auf die Mittelmeerinsel, um anschließend für 2 Millionen Euro an Belgiens Erstligisten KAA Gent weitergegeben zu werden. Nicht verkauft, sondern verliehen wurde Anfang September SCOTT BANKS, der beim englischen Drittligisten FC Blackpool bis zum Saisonende Spielpraxis sammeln soll. Zuletzt auch nicht mehr soviel Spielpraxis auf den Platz bringen konnten SIMON ZOLLER und ANDREAS ALBERS, die selbst in der 2. Bundesliga entweder verletzungs- (Zoller) oder leistungsbedingt („Hunter“ Albers) nur sporadische Einsätze hatten. Beide beendeten nun ihre aktive Laufbahn: Der 34-jährige Deutsche übernahm beim VfL Bochum diverse Aufgaben im Klub, der 35-jährige Däne hingegen wird zukünftig, nach erfolgreichem Fern-Jurastudium, als Anwalt in seinem Geburtsland tätig sein.

Karriereende

Auch andere mehr oder minder namhafte Ex-Kiezkicker haben inzwischen ihre Karriere beendet. Bereits im Sommer 2024 hatte ROUWEN HENNINGS, bis dahin SV Sandhausen, sein aktives Aus verkündet, jetzt wird der gebürtige Bad Oldesloer in der Jugendabteilung Fortuna Düsseldorfs erste Erfahrungen sammeln, um mittelfristig dort Traineraufgaben zu übernehmen, wo der 38-Jährige von 2016 bis 2023 gekickt hatte. Auch bereits vor einem Jahr beendete PETAR SLISKOVIC seine Profilaufbahn. Sein letzter Verein hieß K. F. Gostivari, ein Erstligist Nordmazedoniens. Ebenfalls nicht mehr aktiv ist GUIDO BURGSTALLER. Nachdem „GB9“ unseren FC im Juli 2022 verließ, kickte der Österreicher noch drei Spielzeiten bei Rapid Wien und beendete mit Saisonabschluss die Profilaufbahn und arbeitet dort in der Jugendakademie fortan als „Stürmer-Spezialtrainer“. Ebenso hat MARCEL HALSTENBERG seinen Profiweg beendet und kickt jetzt, nach dem Ende bei Hannover 96, nur noch in der Kreisliga bei seinem Jugendverein Germania Grasdorf. Ebenfalls in seinem Jugendklub hat DANIEL BUBALLA angedockt, wo er nun beim TuS Asbach gemeinsam mit seinem Bruder Frederik in der Bezirksliga aktiv ist. Überdies übernahm der zuletzt bei Eintracht Trier spielende Bergisch-Gladbacher nach seinem Profi-Aus bei der U19 Viktoria Kölns die Trainerassistenz. Derbyheld SIMON MAKIENOK entschied sich ebenso für’s Karriereende: Perfekt getimt verkündete der Däne am 13. August via Social Media seinen Abgang – auf den Tag genau vier Jahre nach dem 3:2-Heimsieg gegen die Rothosen, bei dem Makienok vor Corona-bedingt nur 10.000 Zuschauenden (ich war dabei!) mit einem Doppelpack in den Minuten 56 und 58 für Ekstase sorgte. Den Abschied als aktive Profis haben auch unsere beiden Torleute SASCHA BURCHERT und SÖREN AHLERS vollzogen; allerdings bleiben beide Akteure dem FC St. Pauli erhalten. Ahlers, der letztlich ohne Einsatz im Profiteam blieb, übernahm die Rolle des Torwarttrainers bei unserer U23, wo er bereits als Aktiver 21 Mal zwischen den Pfosten zum Einsatz kam. Burchert hingegen verantwortet fortan die neu geschaffene Position des Torwartkoordinators im Nachwuchs- und Übergangsbereich.

Torhüter, Scout, Dänemark und Köln

Und noch ein Keeper verließ im Sommer unseren Profikader: ERIC OELSCHLÄGEL, der im Oktober 2024 als Feuerwehrmann ans Millerntor gewechselt war, ist momentan noch ohne neuen Verein. Auf eigenen Wunsch verließ jetzt auch Videoanalyst OLE MARSCHALL nach vier Jahren das Heiligengeistfeld. Marschall ging zurück zur alten Dame Hertha, wo der Kieler in gleicher Funktion von 2017 bis 2019 seine ersten Berufserfahrungen gesammelt hatte. Aber kehren wir noch kurz zum Themenspektrum „Goalie“ zurück: Nach zwei Jahren als Torwarttrainer beim VfB Lübeck wechselte ARVID SCHENK (2009-2012 Keeper beim FCSP II) mit gleichem Aufgabengebiet zum FC Ingolstadt. In Dänemark ist DENNIS SMARSCH gelandet, wo er sich für zwei Saisons dem Zweitligisten AC Horsens anschloss. Nur eine Saison blieb MARCO KNOOP in Brighton Torwartcoach unter Cheftrainer Fabian Hürzeler und kehrte jetzt nach Deutschland zurück – Ziel: unbekannt. Auch nur ein Jahr hielt es Tormann THOMAS KESSLER in der Saison 2010/11 beim FC St. Pauli, nun nach dem Aufstieg des 1. FC Köln übernahm Kessler dort mit Vertrag bis 2027 die Position des Sportdirektors. Nicht mehr in der Domstadt am Start ist LEART PAQARADA, dem dessen ausgelaufener Zweijahresvertrag dort nicht verlängert wurde. Der 30-Jährige stieg aber ebenso auf, wie sein Ex-Verein, denn sein neuer Arbeitgeber heißt 1. FC Heidenheim – wo er sich leider gleich im ersten Einsatz das Kreuzband riss. Wir wünschen gute Genesung!

Millionenbeträge

Ebenfalls im Oberhaus unterwegs ist IGOR MATANOVIC, der für eine Ablöse in Höhe von 6,7 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt zum SC Freiburg changierte. Verlassen hat die Breisgauer hingegen MICHAEL GREGORITSCH – für eine Ablöse von 1,5 Millionen Euro in Richtung Dänemark; Bröndby IF heißt der neue Arbeitgeber. Für die gleiche Summe verließ JACOB RASMUSSEN eben diesen Klub und schloss sich in Österreich RB Salzburg an. Auch für JAKOV MEDIC wurde ordentlich was hingeblättert: immerhin 2-2,5 Millionen Euro sollen vom britischen Zweitligisten Norwich City nach Amsterdam geflossen sein. Zuvor hatte Ajax den Kroaten für eine Spielzeit an den VfL Bochum ausgeliehen. Noch ein wenig mehr musste der FC Kopenhagen für YOUSSOUFA MOUKOKO auf den Tisch legen, um ihn von Borussia Dortmund loszueisen: 4,5 Millionen sind auf dem Borussia-Konto gelandet, der Vertrag für den 20-Jährigen läuft bis 2030. Und eine geradezu schwindelerregende Ablösesumme gab der FC Arsenal für einen Ex-St.-Paulianer aus: ca. 65 Millionen Euro (dazu später mögliche Bonuszahlungen von etwa 10 Mios) überwies man aus London nach Lissabon, wo sich VIKTOR GYÖKERES beim dort ansässigen „Sporting“ zum Topstürmer entwickelt hatte. Die „Springer“-Sportsite Transfermarkt.de beziffert dessen Marktwert heute auf 75 Millionen Euro. Als Gyökeres 2020 den FCSP nach einem Jahr Leihe zurück in Richtung Brighton verließ, war der Schwede dort mit 800.000 Euro notiert. 200.000 Euro weniger soll DIMITRIOS DIAMANTAKOS wert sein, der nach drei erfolgreichen Jahren im indischen Profifußball Anfang September zurück nach Europa gekehrt ist: APOEL Nikosia heißt der zyprische Traditions-Erstligist, für den der Grieche nun die Treffer erzielen soll.

Die unteren Ligen

Ein paar Etagen tiefer hat sich der 33-jährige CHRISTOPHER BUCHTMANN einsortiert, nachdem er vom VfB Oldenburg zum Fünftligisten Heider SV wechselte. Eine Liga beziehungsweise zwei Staffeln höher als „Buchti“ schnüren LUCA ZANDER und DAVID OTTO ihre Fußballschuhe, nachdem beide – wie 33 Mitspieler auch – nach dem Abstieg des SV Sandhausen in die Regionalliga die Kündigung erhalten hatten. Zander unterschrieb beim Nordregionalligisten Blau-Weiß Lohne, Otto beim Drittligisten Viktoria Köln. Ebenfalls drittklassig kickt nun CHRISTIAN VIET, weil dieser vom Zweitligaabsteiger Jahn Regensburg zum Aufsteiger in die 3. Liga, den MSV Duisburg gewechselt ist. Auch NIKLAS JESSEN, von 2013 bis 2024 fast ununterbrochen FCSP-Kicker, fand in den Meiderichern seinen neuen Brötchengeber. Jessen kommt vom Drittligaabsteiger Borussia Dortmund II. Zurück aus der Türkei tritt nun auch KWASI OKYERE WRIEDT in der hiesigen 3. Liga gegen den Ball: vom Zweitligisten Sanliurfaspor zog es den gebürtigen Hamburger (2009-2015 FCSP) zu Alemannia Aachen, wo er auf den seit Juli neu im Amt befindlichen RACHID AZZOUZI trifft. Wie den bereits erwähnten Luca Zander findet man auch KEVIN LANKFORD in der Regionalliga wieder – ihn in der Staffel Nordost. Lankford war zum Saisonwechsel ligaintern vom BFC Dynamo zum FC Carl Zeiss Jena abgewandert. Ziemlich weit unten im Ligasystem findet man inzwischen SEBASTIAN MAIER, der sich aktuell dem bayrischen Sechstligisten SpVgg Landshut als Spielertrainer in seiner Geburtsstadt angeschlossen hat. Zuletzt kickte Maier drei Jahre bei der SpVgg Unterhaching. Und noch eine andere Spielvereinigung bietet einem Ehemaligen nun Unterschlupf: Nach drei Jahren Linzer ASK zog es zur neuen Spielzeit PHLIPP ZIEREIS zur SpVgg Greuther Fürth. Ebenfalls wieder in der 2. Bundesliga angekommen ist FINN OLE BECKER, der von der TSG Hoffenheim zum 1. FC Nürnberg transferiert wurde. So wird Becker auch Hoffenheims neuen Co-Trainer nicht erleben können. MORITZ VOLZ, der zuletzt als Co-Trainer bei den Bayern-Frauen gearbeitet hatte, übernahm diesen Part von Benjamin Hübner und assistiert dort nun Christian Ilzer. Apropos Christian: Erinnert sich noch jemand an CHRISTIAN BÖNIG, der lange Jahre als Pressechef und Teammanager am Millerntor das Zepter schwang? Seit dem 1. Juli ist Bönig, der von 2020 bis 2024 beim 1. FC Nürnberg als Medienchef unterwegs war, beim Drittligisten Waldhof Mannheim als Leiter der dortigen Lizenzspielerabteilung angestellt. In derselben Staffel bleibt FLORIAN CARSTENS, der nach fünf Jahren bei Wehen Wiesbaden aktuell bei der Rostocker Kogge an Bord gegangen ist. Er könne es kaum erwarten, endlich Teil des FC Hansa zu werden, formulierte Carstens bei Vertragsabschluss seine Lust auf Ostsee-Flair. Nun ja…

Auf die Insel

Nicht an die Ostsee, sondern über den Ärmelkanal zog es MARVIN DUKSCH, der den SV Werder Bremen in Richtung Birmingham City in Englands zweiter Liga verließ. Auch Nottingham Forest war bis 2022 noch Teilnehmer dieser Staffel, stieg ins dortige Oberhaus auf und schnappte sich nach einer Saison in der Premier League für 1,5 Millionen Euro den seit 2015 beim FCSP kickenden ERIC DA SILVA MOREIRA. Nach nun lediglich 28 Ligaminuten in 38 Partien verliehen die Mittelengländer den inzwischen 19-Jährigen für eine Spielzeit an Portugals Erstligisten Rio Ave FC. Noch ein Stück weiter weg hat ARMANDO COOPER (2/-9/2015 FCSP) den Verein gewechselt: Innerhalb der 1. Liga Panamas wechselte er im Sommer nach einem Jahr Pause zu Sporting San Miguelito. Zuvor war der 37-Jährige ab 2021 zweimal bei CD Arabe Unido unter Vertrag – hier mit gut einem halben Jahr Pause. Auch MARIUS EBBERS, bis 2024 zwei Jahre Co-Trainer bei Eintracht Norderstedt, hatte ein Jahr (Zwangs?)-Pause, ist nun aber beim Regionalligisten VfB Oldenburg – Sportlicher Leiter dort: SEBASTIAN SCHACHTEN – als Assistent von Übungsleiter Dario Fossi wieder im Rennen. Auch drei Ligen höher steht neuerdings ein ehemaliger St. Paulianer an der Linie: Dadurch, dass Borussia Mönchengladbachs U23-Trainer Eugen Polanski Mitte September Gerardo Seoane als Cheftrainer interimsweise beim Erstligisten ablöste, rückte auch Polanskis U23-Co-Trainer TOBIAS TRULSEN in den Profikader, weil Polanski seinen Nachwuchsassistenten auch in der Beletage nicht an seiner Seite missen wollte. Tobias Trulsen ist der Sohn von ANDRÉ TRULSEN, der mit Altona 93 als Co-Trainer unter Chef ANDREAS BERGMANN gerade in die Regionalliga aufgestiegen ist und fungierte beim FC St. Pauli zuletzt in der Saison 2020/21 als Assistent von JOACHIM PHILIPKOWSKI fürs Regionalligateam der U23. Weiterhin im Trainermetier unterwegs ist TOBIAS KURBJUWEIT (2002/03 FCSP), der nun das 1. Damenteam von Hertha BSC als Cheftrainer in der drittklassigen Regionalliga übernahm. Nicht mehr in Amt und Würden ist TORSTEN FRÖHLING, den man  Ende August beim SC Weiche Flensburg als Cheftrainer vor die Tür setzte. Das Regionalligateam der Nord-Schleswig-Holsteiner hatte bis dahin sechs Punkte aus sechs Begegnungen geholt und zuletzt zu Hause mit 1:3 gegen Blau-Weiß Lohne verloren. Das gleiche Schicksal erlitt gerade erst PATRICK GLÖCKNER, der bei 1860 freigestellt wurde. Eine Weile arbeitslos war auch St. Paulis früherer U23-Coach FRANK BERNHARDT, der seit seinem Abschied vom Millerntor 2006 ausschließlich im Ausland als Trainer aktiv war. Zuletzt war der 56-Jährige Hamburger bis Sommer 2024 bei Yangon United aus Myanmar in der dortigen 1. Liga als Cheftrainer auf der Bank und ging dann, nach gut einem halben Jahr Unterbrechung, im Nachbarstaat zum Erstligisten Bangladesh Police FC. Trainer war PETER KNÄBEL nur drei Mal: von 1995 bis 1998 im Jugendbereich des 1. FC Nürnberg, von 1998 bis 2000 als Spielertrainer beim FC Winterthur und noch einmal kurz im Frühjahr 2015 beim Hamburger SV als Interimslösung für zwei Spieltage. Seit nunmehr einem viertel Jahrhundert aber ist der gute Mann als Sportfunktionär in Deutschland und der Schweiz unterwegs. Im Mai wurde dem gebürtigen Wittener gar die Ehre zuteil, zum Präsidenten des Schweizerischen Fussballverbandes gewählt zu werden. Seit dem 1. August führt Knäbel nun die in Muri bei Bern ansässige 130 Jahre alte Organisation. Nur vier Jahre jünger ist der französische Traditionsverein Stade Rennes – und „im Besitz“ des Norwegers LEO ÖSTIGARD. Nachdem der Klub den Abwehrmann in der vergangenen Saisonrückrunde an die TSG Hoffenheim ausgeliehen hatte, geht das Leihgeschäft nun für die laufende Spielzeit woanders weiter, indem die Bretonen den Spieler an den CFC Genua in Ligurien ausborgten.

Nord, Nord, Norddeutschland!

Von Norditalien hüpfen wir mal schnell nach Norddeutschland – und vom 10-Millionen-Mann zum Mann ohne Marktwert: Erst Anfang März hatte NICO EMPEN beim schleswig-holsteinischen Oberligisten Kilia Kiel einen Spielervertrag unterzeichnet, dann hieß es Ende Juni doch wieder Abschied nehmen, denn „aus privaten Gründen“ löste der aus Husum stammende Stürmer seinen Kontrakt dort wieder auf. Momentan scheint Empen bei Weiche Flensburg II in der 6. Liga eine neue Heimat gefunden zu haben. Wo LUIS COORDES gelandet ist, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Beim FC Eintracht Norderstedt jedenfalls, auch nicht in der 2. Mannschaft dort, wohin er zuletzt abgeschoben worden war, ist er nicht mehr im Kader. Mutmaßlich soll er es erfolglos bei Rot-Weiß Oberhausen versucht haben unterzukommen. Bei JAN-MARC SCHNEIDER hingegen herrscht Klarheit: Nach knapp fünf Monaten ohne Anstellung ging der Stürmer Ende November 2024 zum SV Todesfelde, der im Sommer 2024 in die Regionalliga aufgestiegen, aber dann 2025 auch gleich wieder abgestiegen war. Doch auch in Deutschlands nördlichster Oberliga blieb der im Hamburger Umland sportlich sozialisierte 31-Jährige den Segebergern treu. Quasi Sturmvorgänger Schneiders bei St. Paulis zweiter Mannschaft war ERDOGAN PINI, lange Zeit mein Lieblingskicker bei St. Paulis U23 (2011-2015). 2023 begann Pini seine Traineraktivitäten als Co-Coach beim VfL Lohbrügge in Hamburg-Bergedorf; aktuell ist der Hamburger Jung Trainerassistent von JÖRN GROSSKOPF in der Hamburger Landesliga bei Eintracht Norderstedt II. Der ersten Mannschaft Norderstedts hat sich in der Regionalliga FELIX DRINKUTH angeschlossen, der dafür den VfB Lübeck verließ, wo er zuletzt unter Co-Trainer PIERRE BECKEN (2010-2012 FCSP U23) aktiv war. In Richtung Altona 93 Norderstedt verlassen hat hingegen MARCELL SOBOTTA (2012-2018 FCSP). Nicht nur Drinkuth kehrte dem VfB Marzipanstadt den Rücken zu, sondern auch JOHN POSSELT, der zum SC Paderborn 07 II wechselte, von dort aber gleich wieder an den Drittligaaufsteiger TSV Havelse ausgeliehen wurde. Und ein letztes Mal Lübeck: SEBASTIAN JAKUBIAK verließ Phönix mit unbekanntem Ziel. Auch noch ohne Verein zu diesem Zeitpunkt ist JEREMY DUDZIAK, der bis Saisonende Angestellter bei Hertha BSC gewesen ist und dem jetzt ein Angebot bei der U23 der Herthaner vorgelegt wurde. MATT PENNEY hingegen hat in seinem Geburtsland England mit dem erst 1992 gegründeten Fünftligisten Aldershot Town FC im Süden der Insel einen neuen Verein gefunden. Penney kickte davor beim gleichklassigen FC Altrincham.

Neues von der U23

Kommen wir zu jenen Spielern, die in der abgelaufenen Saison bei unserer U23 am Start waren, aber keinen Anschlussvertrag erhielten, beziehungsweise aus eigenem Antrieb den Verein wechseln wollten: Nach einer Saison mit 14 Einsätzen ging MARC BÖLTER, der 2024 von Eintracht Norderstedt gekommen war, zurück zu seinem Heimatverein Hansa Rostock. JOHANN VON KNEBEL, seit Januar 2023 im U23-Kader, schloss sich Hamburgs Oberligisten TuS Dassendorf an. LENNART APPE kickt in der gleichen Liga wie Von Knebel beim ambitionierten ETSV. THEO SCHRÖDER und PEER MAHNCKE haben zwar den Verein gewechselt, nicht aber die Staffel, denn seit Saisonbeginn sind beide bei Ligakonkurrent Kickers Emden angestellt. Auch Tormann PASCAL KOKOTT bleibt durch seinen Wechsel zu Blau-Weiß Lohne der Regionalliga Nord erhalten. Der zweite Torhüter, der die U23 verlassen hat, RONNY SEIBT, hat nicht nur die Liga, sondern sogar das Land gewechselt. Seit dem 9. September ist der 20-Jährige Kaderteil des kroatischen Neu-Erstligisten HNK Vukovar 1991. In Hamburg geblieben ist PHIL KOLVENBACH, er ging zum FC Teutonia 05 Ottensen. MAXIMILIAN BRAUBURGER und JANNIS TURTSCHAN hingegen entschieden sich fürs südlichste Bundesland: Brauburger landete beim FC Bayern Alzenau, Turtschan bei Wacker Burghausen – beide Regionalliga. Wohl noch vereinslos ist hingegen EMIL STAUGAARD. Dies gilt leider auch für unseren Ex-U23-Keeper OLE SPRINGER, der bis Juli bei Rot-Weiss Essen noch einen Vertrag hatte. Auch ALEXANDER LUNGWITZ war nach seinem Abschied vom SC Freiburg II im Sommer 2024 ein gutes halbes Jahr vereinslos, wirft sich nun aber seit Januar für den FC Pipinsried in der sechstklassigen Bayernliga Süd ins Zeug. Im benachbarten Bundesland Baden-Württemberg ist NICLAS DÜHRING gelandet: Im Sommer 2024 wechselte der Defensivmann von unserer U23 zum FC Ingolstadt und von dort nun zum Karlsruher SC. Ebenfalls im Südwesten der Republik untergekommen ist SVEN MENDE, der beim Fünftligisten VfR Mannheim nun sein Bestes gibt. Ein Bundesland weiter nördlich ist der TSV Steinbach Haiger beheimatet, und dort hat GWANG-IN LEE für die Regionalliga unterschrieben. Der Südkoreaner lief zuvor für den FSV Frankfurt auf. Eine Liga darunter tritt jetzt IRWIN PFEIFFER für den SV Hummetroth in der Hessenliga gegen den Ball, was er zuvor für Kickers Offenbach tat. ANGELO LANGER, 2016/16 für unsere U23 auf dem Rasen, fand nach kurzer Vereinslosigkeit mit dem Regionalligaabsteiger Eintracht Hohkeppel in der nordrhein-westfälischen Mittelrheinliga einen neuen Arbeitgeber. In Bremen ist nun CHRISTIAN STARK sportlich beheimatet, wo er bei Werders U23 unterschrieb. Stark kam von Teutonia 05, wo zuletzt auch DAVIDSON EDEN seinen Lieblingssport ausübte. Momentan ist Eden allerdings ohne sportliche Heimat. So sieht es wohl auch für KEVIN WEIDLICH aus, der ebenfalls zuletzt bei Teutonia unterwegs war – seit 2021 als Spieler und danach sogar als Sportlicher Leiter. Auf der sportlichen Leiter mutmaßlich nach oben ging es für PINGDWINDE DAOUDA BELEME, der 2021 von St. Paulis U23 zu HSV II wechselte, dort zeitweise sogar mit Profivertrag ausgestattet war, aber ansonsten bis 2025 mehrfach verliehen wurde: FC Ingolstadt, VfB Lübeck und bis zum Sommer Alemannia Aachen. Jetzt kam der in Hamburg geborene Stürmer bei Al-Jazira Al-Hamra Club unter, einem Erstligisten in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Wo übrigens der iranische Ex-HSV-Kicker Mehdi Mahdavikia als Cheftrainer fungiert. Gleichso im Ausland gelandet ist SERKAN DURSUN, der Ende Juli vom Regionalligisten Bremer SV zum türkischen Drittligisten Karacabey Belediye Spor wechselte. Bereits am 12. September, so meldet es Transfermarkt.de, ging der Stürmer dann allerdings zum Ligakonkurrenten Altinordu FK. Ebenfalls weiter am Bosporus kickt ÖMER SISMANOGLU, wechselte aktuell aber vom Zweitligisten Sakaryaspor zum zwei Staffeln tiefer antretenden Kirikkale FC Spor Kulübü. Ausland, die Letzte: Im August 2023 verließ EDIN OSMANOVIC St. Paulis U23, um sich Union Titus Petingen in Luxemburgs höchster Spielklasse anzuschließen. Keine große Überraschung, denn das Großherzogtum ist das Heimatland des Abwehrmannes mit montenegrinischen Wurzeln. Zum 1. Juli holte ihn dann aber der Erstligist FK Zeljeznicar Sarajevo aus Bosnien und Herzegowina in die dortige Hauptstadt. Nicht Hauptstadt, aber immerhin Bezirksregierungssitz war ab 1834, bis zum Beginn des Totalumbaus der Verwaltungsstrukturen in der DDR, die Stadt Zwickau. Sportlich findet sich der in Zwickau beheimatete FSV heute in der Regionalliga Nordost wieder, wo auch der FC Carl Zeiss Jena antritt. CEMAL SEZER spielte seit Februar 2024 für Jena, ging zum 1. September dann allerdings zum Ligakonkurrenten aus Zwickau. Auch innerhalb der Hamburger Ligen gab es bei unseren Ex-U23-Kickern noch ein wenig Bewegung: LENNART KESSNER wechselte vom SSV Rantzau zum Oberligisten USC Paloma, BUJAR SEJDIJA ging vom ETSV zu Vorwärts Wacker Billstedt, und auch TJORBEN UPHOFF verließ ETSV, um zukünftig bei TBS Pinneberg zu kicken. WILLIAM WACHOWSKI wiederum verließ die Pinneberger und schloss sich Oberligaaufsteiger Nikola Tesla an, und VICTOR WEBER blieb durch seinen Wechsel vom 1. FC Quickborn zum SV Halstenbek-Rellingen zwar dem Landkreis Pinneberg treu,  kickt aber weiterhin im Ligasystem des Hamburger Fußball-Verbandes.

Abschied nehmen

Abschließend gilt es leider auch wieder, Trauerflore zu drapieren: Verlassen hat diese Welt bereits am Morgen des 9. Aprils JOACHIM DIPNER, der vier Wochen später seinen 80. Geburtstag hätte feiern können. Noch bis 2021 war Dipner in verschiedenen Funktionen fast zweieinhalb Jahrzehnte hauptsächlich für den Hamburger Fußball-Verband ehrenamtlich aktiv. Von September 1974 bis zum Dezember 1975 war Dipner hauptamtlicher Geschäftsführer beim FC St. Pauli, als Ernst Schacht die Präsidentschaft inne hatte. Vizepräsident Werner Velbinger hatte damals seinen Firmenangestellten Dipner ans Millerntor gelotst. Joachim Dipner sorgte damals auch erstmals dafür, dass es an den Heimspieltagen eine Stadionzeitung gab – Erstausgabe: 24. November 1974 gegen Rot-Weiß Essen. Auch HERMANN SCHMIDT kennt man im FCSP-Kosmos hauptsächlich als Mann der Publizistik: Fünf Bücher verfasste der glühende St.-Pauli-Fan, der seit 1991 ans Millerntor ging, über seinen Verein, darunter die Fabian-Boll-Biografie. Vor und nach den Heimspielen traf er sich mit seinen Fußballfreunden gerne in der inzwischen dort nicht mehr existenten Kneipe „Shamrock“ an der Feldstraße. Mit der aktiven Fanszene und dem Aufsichtsrat stand der Verlagsmanager allerdings permanent auf Kriegsfuß. Vier Tage nach dem Ableben Joachim Dipners verstarb Hermann Schmidt 75-jährig in seiner Wahlheimat Hamburg. Berlin war zuletzt die Wahlheimat des in Brunsbüttel geborenen UWE WITT. Vom SC Concordia kam der Verteidiger 1961 zum FC St. Pauli, bestritt hier unter seinen Teamkapitänen Herbert Kühl und Ingo Porges 46 Oberligaspiele und schoss dabei drei Tore. Über die Stationen Arminia Hannover und Holstein Kiel landete Witt 1967 bei Hertha BSC, mit der er sofort in die 1. Bundesliga aufstieg, dort 123 Partien bestritt und 1972 im Zuge des Bundesligaskandals zu einer Sperre und einem Bußgeld verdonnert wurde. Weil er die Geldstrafe nicht zahlte, blieb er schließlich lebenslang gesperrt. Am 22. Mai starb Uwe Witt in der ehemals geteilten Hauptstadt 86-jährig. // Ronny

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