Newcastle United – Reicht Mittelmaß noch aus? | Gegneranalyse Redmen Family | OneFootball

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·29. Dezember 2020

Newcastle United – Reicht Mittelmaß noch aus? | Gegneranalyse Redmen Family

Artikelbild:Newcastle United – Reicht Mittelmaß noch aus? | Gegneranalyse Redmen Family

Analyse │ Am Mittwoch geht es für den Liverpool FC am 16. Spieltag der Premier League nach Newcastle. Die Gegneranalyse der Redmen Family.

Die Magpies sind seit Jahren so etwas wie die graue Maus der Liga. In diesem Sommer hat man sich mit klugen Transfers verbessert und schielte Richtung obere Tabellenhälfte. Besitzer Mike Ashley (56) hat im Sommer erneut seine Brieftasche geöffnet. Insgesamt gab man fast 40 Millionen Euro aus. Eine für den traditionell eher geizigen Besitzer stolze Summe.


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In der Breite und in der Spitze verstärkt

Drei der vier namhaften Neuzugänge kamen dabei von Absteigern. Stürmer Callum Wilson (28) kam für 22 Millionen Euro vom AFC Bournemouth, Flügelspieler Ryan Fraser (26) spielte letzte Saison ebenfalls bei den Cherries. Der Schotte kam ablösefrei, da sein Vertrag ausgelaufen war. Von Norwich City kam Linksverteidiger Jamal Lewis (22). Der Nordire kostete 16,5 Millionen Euro. Der Vierte im Bunde ist Offensivspieler Jeff Hendrick (28). Er kam ebenfalls ablösefrei vom Burnley FC. Damit konnte man im Sommer vier erfahrene Spieler mit gutem Niveau verpflichten, die allesamt den Kader besser machten.

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Auf der Abgangsseite sind vor allem die nach Leihen zu ihren Stammvereinen zurückgekehrten Spieler zu nennen. Jetro Willems (26) ging zurück nach Frankfurt, Nabil Bentaleb (25) zum FC Schalke 04, Valentino Lazaro (24) zu Inter Mailand und Danny Rose (30) zu Tottenham Hotspur. Dazu wurden die im vergangenen Jahr lediglich sporadisch eingesetzten Florian Lejeune (29) und Yoshinori Muto (28) nach Spanien verliehen.

Steve Bruce – Reicht es für mehr als Mittelmaß?

Steve Bruce (59) kam in seiner Karriere bereits viel herum in England, zuletzt war er Nachfolger von Jos Luhukay beim Zweitligisten Sheffield Wednesday. Dort erreichte er in 18 Spielen eine solide Punkteausbeute. Dennoch verwunderte die Wahl Newcastles etwas, zumal sie an Sheffield eine Ablöse in Höhe von vier Millionen Pfund zahlen mussten. Hier hätte es in der Wahrnehmung der Meisten bessere Kandidaten gegeben, die keine Ablöse gekostet hätten. Seine Vergangenheit beim Erzrivalen AFC Sunderland machte ihn beim Newcastle-Anhang zu Beginn ebenfalls nicht beliebt.

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Ob Bruce den gestiegenen Ansprüchen des Vereins, die mit dem zuletzt investierten Geld einhergehen, gerecht werden kann, bleibt abzuwarten. Einen Verein in die obere Tabellenhälfte führen konnte er nämlich noch nie. In 445 Spielen in der Premier League steht er bei einem Punkteschnitt von lediglich 1,13 Punkten pro Partie. Das sind auf eine 38 Spiele andauernde Saison gerechnet 43 Punkte.

Anpassung an den Gegner

Systematisch wechseln die Magpies je nach Gegner. Gegen Mannschaften auf Augenhöhe und darunter spielt man im 4-4-2, gegen leicht bessere Mannschaften im 5-3-2 und gegen die Topteams im 5-4-1. Dieses System dürfte den LFC auch am Mittwoch erwarten. Newcastle wird sich im eigenen Strafraum einigeln und über Wilson versuchen zu kontern.

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In den drei Spielen, in denen das 5-4-1 bisher zum Einsatz kam (1:1 gegen Tottenham, 0:2 gegen Chelsea FC und 0:2 gegen Manchester City), hatte man 34%, 29% und 24% Ballbesitz. Gegen Liverpool dürfte das eher noch klarer zugunsten der Reds aussehen. Auch in Sachen Torschüsse waren beide Spiele eindeutig (1:12 gegen die Spurs, 1:3 gegen Chelsea und 2:6 gegen Manchester). Doch alle drei Spiele konnte man halbwegs eng gestalten und hatte nach Kontern und Standards durchaus Chancen. Nicht umsonst konnte man von der neuen White Hart Lane einen Punkt entführen.

Gut genug, um nicht in Gefahr zu geraten

Eine wirkliche Formkurve ist bereits die ganze Saison nicht zu erkennen. Spätestens nach zwei Spielen ohne Niederlage folgte wieder ein verlorenes Spiel, aber auch bei den Niederlagen reihten sich nie mehr als zwei aneinander. Somit steht man nach 14 Spielen (das Spiel gegen Aston Villa wurde aufgrund zu vieler Corona-Fälle bei Newcastle verlegt) bei 18 Punkten. Das reicht, um sich aus dem Abstiegskampf heraus halten zu können, ist aber auch zu wenig, um im Kampf um die obere Tabellenhälfte dabei zu sein.

Callum Wilson – Die Ein-Mann-Offensive

Wilson hat alles, was man sich von einem Stürmer wünscht. Er hat Tempo, Zweikampfstärke, ein für seine Größe von 1,80 Metern gutes Kopfballspiel, kann ins Kombinationsspiel eingebunden werden und hat den nötigen Torriecher. Dies alles hat er in den letzten sechs Jahren in Bournemouth unter Beweis gestellt. In 123 Spielen in der Premier League gelangen ihm 41 Treffer und 17 Vorlagen. Bei einem Team, das maximal im Tabellenmittelfeld unterwegs war, eine durchaus ansehnliche Quote.

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So warf auch Nationaltrainer Gareth Southgate (50) ein Auge auf ihn. Ende 2018 debütierte er für die Nationalmannschaft. Insgesamt kam er auf vier Einsätze und einen Treffer für die Three Lions. Inzwischen ist die Nationalmannschaft jedoch kein Thema mehr. Das liegt jedoch nicht an der fehlenden Qualität Wilsons, im Sturmzentrum der englischen Nationalmannschaft herrscht schlicht ein zu starker Konkurrenzkampf.

Auch in dieser Saison zeigt Wilson wieder, wie wertvoll er sein kann. Bis dato steht der Engländer bei acht Toren und drei Vorlagen. Somit hat er 47% der von Newcastle erzielten Tore selber gemacht und ist an 65% der 17 Saisontore der Magpies beteiligt. Es gilt also vor allem auf ihn aufzupassen. Bekommt man Wilson in den Griff, ist Newcastle extrem zahnlos.

Prognose

Es dürfte ein sehr schweres Spiel werden, in dem Liverpool auf ein Abwehrbollwerk treffen wird. Sollten die Spieler von Trainer Bruce das Spiel ähnlich angehen wie die bisherigen Spiele gegen die Topteams, wird es auf dem Statistikbogen eine eindeutige Angelegenheit sein. Entscheidend ist jedoch nur, was am Ende auf dem Spielbericht ganz oben steht.

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Wenn Newcastle offensiv gefährlich ist, dann nahezu ausschließlich innerhalb des Strafraums. Erst ein Tor konnte man von außerhalb des Strafraums erzielen. Auch ist zu beobachten, inwiefern der eine Tag mehr Pause für die Magpies ein Faktor sein kann. Vor allem in Kombination damit, dass Bruce mit Wilson, Lewis, Hendrick, Sean Longstaff (23) und Kapitän Jonjo Shelvey (28) im letzten Spiel geschont wurden. Lewis kam nach knapp 70 Minuten, die anderen spielten keine Minute. Hendrick und Ex-Liverpooler Shelvey standen nicht einmal im Kader.

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