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·5. Juni 2025

Nicht gesehen, was offensichtlich war? Portugals Triumph mit Ansage

Artikelbild:Nicht gesehen, was offensichtlich war? Portugals Triumph mit Ansage

Portugal stand vor dem Halbfinale der Nations League 2025 in keiner Expertenliste ganz oben. Der Fokus lag auf Deutschland, auf dem Heimvorteil, auf Nagelsmanns ambitionierter Spielidee. Doch wer genauer hinschaute – und die Zahlen las –, hätte eine andere Geschichte erkennen können.

Portugals Offensivmaschine

Portugal erzielte in neun Nations-League-Spielen starke 20 Treffer – im Schnitt also über zwei Tore pro Partie. Die Offensive präsentierte sich variabel, zielstrebig und effizient. Cristiano Ronaldo als Toptorjäger der Nations League mit sechs Treffern stand dabei nicht allein: Unterstützt von kreativen Spielern wie Bernardo Silva, João Félix und Bruno Fernandes funktionierte das portugiesische Angriffsspiel wie ein eingespieltes System – nicht wie ein Wagnis.


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Die unterschätzte Stabilität der Abwehr

Die Defensive lieferte ebenfalls verlässlich ab. Nur neun Gegentore im gesamten Turnier zeugen von Kompaktheit, Abstimmung und kluger Raumverteidigung. Gerade gegen ein offensivstarkes Team wie Deutschland wurde klar: Portugals Defensive lässt wenig zu – und wenn doch, ist Diogo Costa zur Stelle.

Kontrolle durch Präzision

Eine Passquote von knapp 90 Prozent spricht eine deutliche Sprache: Portugal ließ sich in den vergangenen Spielen kaum aus dem Konzept bringen. Besonders auffällig war die Ballsicherheit im Mittelfeld – vor allem durch den später eingewechselten Vitinha, der als ruhiger Architekt das Spiel lenkte und Fehler minimierte. Deutschland konnte dieses Zentrum nie dauerhaft stören.

Spielkontrolle statt Reaktivität

Portugal agierte mit Selbstvertrauen und Spielfreude. In einem Turnier, das oft durch vorsichtige Taktiken geprägt ist, war der durchschnittliche Ballbesitz von 57 Prozent ein Statement: Man wollte und konnte das Spiel diktieren. Auch gegen Deutschland übernahm Portugal nach der deutschen Führung Stück für Stück das Kommando.

Portugals Balleroberungsmaschine

Trotz ihrer Spielkontrolle blieb Portugal in der Rückeroberung aggressiv. 328 gewonnene Bälle im Turnierverlauf zeugen von einem gut funktionierenden Pressing – sowohl vorn als auch im Mittelfeld. Gerade in der zweiten Halbzeit gegen Deutschland kam dieser Druck klar zum Tragen.

Altstar in Torlaune

Cristiano Ronaldo, mit 40 Jahren, ist nicht zu stoppen. Sieben Tore im Turnier, darunter das 1:2 gegen Deutschland – und das bei weniger Spielzeit als viele Konkurrenten. Hinter Viktor Gyökeres liegt Ronaldo in der Torjägerliste auf dem zweiten Platz. Für den portugiesischen Rekordmann war es der erste Länderspielsieg gegen Deutschland.

Wer nur auf das Ergebnis schaut, könnte meinen, Portugal habe Deutschland überraschend aus dem Turnier geworfen. Doch die Zahlen erzählen eine andere Geschichte.

Hast du mit einem Portugal-Sieg gerechnet? Schreib uns deine Meinung gerne in die Kommentare.


📸 Lars Baron - 2025 Getty Images