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·29. September 2024
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Auch, wenn Dynamo Dresden mit dem 0:0 gegen Alemannia Aachen die Tabellenführung zurückerobert hat: Zufrieden mit der Nullnummer waren weder die Spieler noch die Fans. Und so gab es Pfiffe von den Rängen, während Kapitän Stefan Kutschke und Trainer Thomas Stamm deutliche Worte zum Auftritt fanden.
Das erlebt man selten: Da erobert eine Mannschaft die Tabellenführung zurück und muss sich nach Spielende Pfiffe von den Rängen anhören. So geschehen am Sonntag nach der Nullnummer von Dynamo Dresden gegen Alemannia Aachen – dem zweiten sieglosen Heimspiel in Folge. Doch die Fans brachten natürlich nicht ihren Unmut über die Tabellenplatzierung zum Ausdruck, sondern über die schwache Vorstellung ihrer Mannschaft. Hatte Dynamo vor einer Woche gegen Rostock noch mit 28 Torschüssen während der 90 Minuten einen Rekord in dieser Saison aufgestellt, blieben Torchancen nun absolute Mangelware. Die besten Gelegenheiten hatte die SGD erst in der Schlussphase, als zunächst Menzel (86.) und dann auch Bohdanov (90.+4) an Aachen-Keeper Bördner scheiterten.
"Das ist nicht unser Anspruch", fand Kapitän Stefan Kutschke bei "MagentaSport" klare Worte und sprach davon, dass Dynamo unter seinen Möglichkeiten geblieben sei. Der Stürmer zählte auf: "Wir haben nicht ansatzweise zu unserer Spielidee gefunden, sind nicht in Abschlusspositionen gekommen und waren nicht mutig genug." Da stellt sich natürlich die Frage, wie es dazu kam. Wie Kutschke berichtete, habe es darüber in der Kabine unmittelbar nach Spielende bereits eine "große Diskussion" gegeben. Es sei "viel Wut" dabei gewesen, "da wir uns mehr vorgenommen haben. Unter dem Strich ist das zu wenig". Der 35-Jährige versicherte: "Es sitzt niemand in der Kabine und ist zufrieden damit." Auf die Englische Woche wollte Dresdens Spielführer die schwache Leistung nicht schieben, hätten doch alle Mannschaften dieselbe Belastung gehabt.
Zu Beginn der neuen Woche soll "hart und ehrlich" analysiert werden, was die Gründe für die enttäuschende Vorstellung waren. Von einem Rückschlag wollte Kutschke indes nicht sprechen – und hatte leichte Bedenken, was die Pfiffe angingen: "Da muss man aufpassen, was das mit einer Mannschaft macht." Man müsse die aktuelle Situation "realistisch einschätzen", so der Angreifer. "Nach dem 3.0 in Verl dachten viele, jetzt kommt Aachen, und die bekommen vier, fünf Stück. Aber so läuft es eben nicht." Zumal der Sieg in Verl auch schon etwas glücklich zustande gekommen war.
Eine wichtige Rolle in der angekündigten Analyse wird auch Trainer Thomas Stamm einnehmen, der bereits direkt nach Abpfiff eine lange Mängelliste aufführte: "Wir waren ungewohnt unsauber, fahrig, hatten zu viele Ballverluste, sind nicht in die Pressingmomente gekommen, konnten Bälle nicht festmachen und waren mit Ball zu ungenau – über die kompletten 90 Minuten." Entsprechend könne er verstehen, "dass die Zuschauer unzufrieden sind". Unter dem Strich sei es "kein gutes Heimspiel" gewesen, mit Ball gar das "schlechteste Spiel" bislang. Bezeichnend dafür stand, dass Dynamo bis zur 60. Minute gebraucht habe, um ins Spiel zu finden. Nach 19 Minuten lag der Ball zwar im Tor, jedoch entschied der Schiedsrichter auf Stürmerfoul von Meißner an Strujic. "Es gibt Schiedsrichter, die es laufen lassen und welche, die es pfeifen", sagte Stamm über den leichten Schubser von Meißner.
Lobende Worte fand der Schweizer indes für den Gegner: "Aachen hat es gut gemacht und uns immer wieder unter Druck gesetzt", dennoch habe Dynamo natürlich "einen anderen Anspruch" zuhause. "Das ist nicht das, was wir zeigen wollten, gehört aber zum Prozess dazu. Das wird uns weiterbringen", so Stamm. Er habe noch keine Mannschaft gesehen, die jetzt schon gefestigt sei. Punktemäßig habe sich Dynamo aus der Englischen Woche mehr vorgestellt als fünf Zähler aus drei Partien, befinde sich aber dort, "wo wir sein wollen". Nämlich an der Tabellenspitze. Dennoch muss beim Auswärtsspiel in Dortmund am kommenden Freitag eine deutliche Leistungssteigerung her, um den eigenen Ansprüchen wieder gerecht zu werden.
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