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·11. Februar 2025

Offener Schlagabtausch im Topspiel im Etihad? 3 Thesen zur Champions League!

Artikelbild:Offener Schlagabtausch im Topspiel im Etihad? 3 Thesen zur Champions League!

Am Dienstagabend geht es los, in der Champions League stehen die Play-Offs an. Neben einem potenziell spektakulären Topspiel, steht auch Niko Kovacs Königklassen-Debüt beim BVB an. Außerdem wirkt nicht alles am neuen Wettbewerbs-Format wirklich gut durchdacht. Jakob Haffke formuliert drei Thesen zu den Hinspielen der Play-Offs in der Champions League.

1. Torreiches Duell zwischen den letzten beiden Siegern der Champions League

Es ist ohne Frage das absolute Highlight der Play-Off-Runde, am Dienstagabend treffen in Manchester die Champions-League-Sieger der Jahre 2023 und 2024 bereits zum frühstmöglichen Zeitpunkt in der KO-Phase aufeinander. Das Hinspiel der Partie zwischen Manchester City und Real Madrid verspricht nicht nur aufgrund des jeweiligen Status beider Teams viel.


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Die beiden europäischen Schwergewichte traten in den letzten drei Jahre immer in der KO-Phase gegeneinander an. 2022 feierten die Madrilenen im Halbfinale eines der spektakulärsten Comebacks in der Geschichte der Champions League, 2023 manifestierte City mit einem deutlichen 4:0 im Halbfinal-Rückspiel, dass sie nach langem Warten endlich bereit sind, den Titel zu gewinnen und 2024 dreht Real den Spieß wieder um und schlug die Citizens auf dem Weg zum Titel im Viertelfinale nach Elfmeterschießen.

Es ist also eine Begegnung mit viel Vorgeschichte. Auch die aktuelle Form beider Mannschaften lässt auf einiges hoffen. Die Probleme von Manchester City sind inzwischen hinreichend bekannt. Seit Monaten präsentiert sich Pep Guardiolas Team enorm instabil. Vor allem die Defensive bereitet Sorgen, gegen Arsenal gab es zuletzt fünf Gegentore und auch in der Champions League schlug es gegen Paris SG viermal im eigenen Kasten ein. In den letzten fünfzehn Spielen spielte City nur dreimal zu null. Die Offensive um Erling Haaland kann hingegen weiterhin jede Abwehrreihe der Welt vor Probleme stellen, zumal auch Winter-Neuzugang Omar Marmoush ab dieser Runde in der Champions League spielberechtigt ist.

Der Begriff „Abwehrreihe“ ist ein gutes Stichwort für die Überleitung zu Real Madrid. Ob die Defensive der Königlichen momentan als eine solche bezeichnet werden kann, ist nämlich durchaus fragwürdig. Carlo Ancelotti stehen am Dienstag wohl nur Ferland Mendy und Fran Garcia als gelernte, etablierte Abwehrspieler zur Verfügung, beide sind jedoch Linksverteidiger. Dazu kommen Raúl Asencio, ein 21-jähriger Innenverteidiger, der nur 21 Einsätze im Profibereich vorweisen kann und Jesús Vallejo, der trotz der personellen Notlage, in der gesamten Saison nur zehn Minuten gespielt hat. Mit Dani Carvajal, Lucas Vazquez, Eder Militao, Antonio Rüdiger und David Alaba fehlen auf der anderen Seite fünf hochkarätige Optionen, teils schon seit Monaten.

So wird Ancelotti im Etihad wahrscheinlich wieder auf eine Not-Viererkette aus den beiden zentralen Mittelfeldspielern Federico Valverde und Aurélien Tchouaméni, sowie Asencio und Garcia oder Mendy setzen müssen. Keine optimalen Vorraussetzungen für das Gipfeltreffen in der Champions League.

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Mit Pep Guardiola und Carlo Ancelotti treffen zwei der erfolgsreichsten Trainer der Geschichte aufeinander. Beide sind vereint in der Sorge um ihre Defensive. (Photo by Angel Martinez/Getty Images)

Ganz anders sieht es hingegen in der Offensive aus, nach anfänglichen Fragezeichen hinter der Kompatibilität von Kylian Mbappé mit seinen neuen Mitspielern und der tieferen Positionierung von Jude Bellingham greifen die Rädchen inzwischen immer besser ineinander. Gerade der französische Superstar kommt nach seinem Wechsel im Sommer immer besser ins Rollen und trifft inzwischen im Durchschnitt fast in jedem Spiel. Das Zusammenspiel mit dem anderen Star, Vinicius Jr. funktioniert immer besser und auch Rodrygo und Bellingham zeigen aufsteigende Form. Bis zum 09. November musste der Engländer auf sein erstes Saisontor warten, ließ seitdem aber neun weitere Treffer folgen.

Zwei Defensiven mit massiven Problemen treffen also auf zwei Offensiven, die weltweit ihresgleichen suchen. Die Zutaten für ein Torspektakel sind auf jeden Fall vorhanden.

Meine These daher: Die Begegnung zwischen Manchester City und Real Madrid wird dem Publikum in der Champions League erneut großes Spektakel bieten.

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2. Niko Kovac holt den ersten Sieg als BVB-Trainer

Seinen Start als neuer Trainer von Borussia Dortmund hatte sich Niko Kovac sicherlich anders vorgestellt. Mit 1:2 verlor der BVB Zuhause gegen den VfB Stuttgart. Sicherlich waren nach wenigen Trainingseinheiten keine tiefgreifenden Veränderungen zu erwarten und die Gegentore resultierten wieder einmal auch aus individuellen Fehlern. Nichtsdestotrotz wird nicht nur Kovac darauf hoffen, dass die Trendwende schnell gelingt.

Da kommt die Champions League den Dortmundern gerade recht. Oft genug zeigte die Borussia in der Königsklasse teils deutlich bessere Leistungen als in der Bundesliga. Mit Sporting CP erwartet die Schwarz-Gelben außerdem eine machbare Aufgabe. Zwar erstaunten die Portugiesen in der Ligaphase mit einem 4:1-Sieg über Manchester City ganz Europa und starteten zu Saisonbeginn mit einer beeindruckenden Siegesserie in der heimischen Liga. Doch seit dem Abgang von Erfolgscoach Ruben Amorim zu Manchester United ist die Maschinerie der Lissabonner ziemlich ins Stocken geraten.

Unter Amorims Nachfolger João Pereira gab es in acht Spielen nur drei Siege, der ehemalige portugiesische Nationalspieler wurde dann zum Jahresende 2024 auch wieder zurück ins zweite Glied versetzt. Sein Nachfolger ist Rui Borges, der vorher bei Vitoria Guimarães tätig war. Doch auch seine Bilanz ist eher durchwachsen, fünf Siege und fünf Niederlagen bei drei Unentschieden aus dreizehn Spielen sind, verglichen mit Amorims Bilanz, enttäuschend. In der Champions League gelang seit dem Erfolg gegen City kein Sieg mehr, obwohl die Gegner neben Arsenal mit Club Brügge, RB Leipzig und Bologna durchaus machbar waren.

Sporting dürfte für den BVB also möglicherweise ein dankbarer Gegner sein. Niko Kovac könnte mit der Qualifikation fürs Achtelfinale den ersten Erfolg als Dortmund-Trainer verbuchen, den wettbewerbsübergreifend erst sechsten Auswärtssieg der Saison feiern und damit den Startschuss für eine positive Restsaison geben.

Meine These daher: Der BVB gewinnt gegen Sporting und Niko Kovac holt in der Champions League den wichtigen ersten Sieg als Trainer der Dortmunder.

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Als erster BVB-Trainer seit Bert van Marwijk verlor Niko Kovac sein erstes Bundesligaspiel. (Photo by Christof Koepsel/Getty Images)

3. Ein Auslosungssystem ohne Regeln funktioniert nicht

Bereits alle Vorgänger-Wettbewerbe der aktuellen Dreifaltigkeit des mehr oder minder gepflegten Kräftemessens, zwischen den besten Fußball-Teams Europas, zeichnete stets insbesondere die Vielfältigkeit und die Unterschiede in den einzelnen Paarungen aus. Nicht umsonst galten in Champions League, Europa League und Conference League bis zu einem gewissen Zeitpunkt Regeln, um zu vermeiden, dass Teams aus dem gleichen Land aufeinander treffen oder es Begegnungen zwischen Mannschaften gibt, die bereits in der Gruppenphase aufeinander getroffen sind. In einem internationalen Wettbewerb möchte der Zuschauer schließlich vorrangig internationale Spiele sehen.

Genau dies wird im neuen Format der Champions League allerdings nicht mehr berücksichtigt. So sind drei der acht Play-Off-Paarungen, die in den nächsten zwei Wochen über die Bühne gehen ehemals „verbotene“ Begegnungen.

Beginnen wir mit Stade Brest gegen Paris Saint-Germain, ein krasser Außenseiter gegen ein finanziell potentes, internationales Spitzenteam, soweit in Ordnung. Allerdings gab es genau dieses Spiel bereits vor knapp zwei Wochen in der französischen Ligue 1. Brest schreibt bislang eine der besten Geschichten der diesjährigen Ausgabe der Champions League. Als Belohnung wäre jedes Los besser gewesen, als gegen die Übermacht aus der französischen Hauptstadt ran zu müssen, gegen die die Bretonen sowieso jedes Jahr zweimal in der heimischen Liga spielen müssen. Dazu findet das Spiel aufgrund fragwürdiger UEFA-Regularien noch nicht mal im eigenen Stade Francis-Le Blé statt, aber das ist eine andere Geschichte.

Die nächsten beiden Paarungen, die es eigentlich nicht geben sollte, sind AS Monaco gegen Benfica und Juventus gegen PSV. Beide Spiele gab es bereits in der Ligaphase. Logisch, früher gab es in der Gruppenphase sogar jedes Spiel zweimal, allerdings gibt es jetzt keine Verbindung mehr zwischen den beiden Spielen, die dem Wettbewerb im alten Format eine besondere Note verlieh. Verstärkt wird das Störgefühl dadurch, dass die beiden Partien sogar am gleichen Ort, wie in der Ligaphase stattfinden. Das heißt Benfica muss zum zweiten Mal nach dem 5. Spieltag ins Fürstentum Monaco reisen und Juventus macht sich nach dem 1. Spieltag erneut auf den Weg ins niederländische Eindhoven.

Nicht besser sieht es bei den möglichen Achtelfinal-Begegnungen aus, auch hier drohen diese Probleme erneut aufzutreten. Dieser Formfehler des neuen Formats der Champions League sorgt somit dafür, dass fast die Hälfte der Play-Off-Paarungen zumindest einen faden Beigeschmack haben.

Meine These daher: Zur nächsten Saison sollte die UEFA dringend die alten Regeln für die Auslosung in der KO-Phase wieder etablieren.

Jakob Haffke

(Photo by Angel Martinez/Getty Images)

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