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·29. Oktober 2025

Pokal-Desaster gegen Kiel: VfL-Torhüter Müller legt schonungslos die Probleme offen

Artikelbild:Pokal-Desaster gegen Kiel: VfL-Torhüter Müller legt schonungslos die Probleme offen

Die Krise beim VfL Wolfsburg spitzt sich weiter zu. Mit einer erschreckend schwachen Vorstellung ist der Bundesligist am Dienstagabend gegen Zweitligist Holstein Kiel aus dem DFB-Pokal ausgeschieden. Das 0:1 war nicht nur ein sportlicher Tiefpunkt, sondern offenbarte einmal mehr die massiven Probleme, die den Verein derzeit belasten.

Glückssieg gegen den HSV täuschte über Probleme hinweg

Schon der 1:0-Sieg am Wochenende gegen den Hamburger SV hatte viele Fragen aufgeworfen. Die drei Punkte waren eher das Produkt glücklicher Umstände als einer überzeugenden Leistung. Einsatz und Wille stimmten immerhin – spielerisch war der Auftritt aber weit entfernt von dem, was man von einer Bundesliga-Mannschaft erwarten darf. Gegen Kiel fiel selbst dieser Funke ab.


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Erschreckend schwache Leistung gegen Kiel

Was der VfL gegen Kiel zeigte, war kaum zu erklären. Kaum Zug zum Tor, kaum Tempo, kein erkennbarer Plan. Es wirkte, als hätten viele Spieler gar nicht verstanden, in welcher Lage sich die Mannschaft befindet. Die Wölfe ließen fast alles vermissen, was es in einem Pokalspiel braucht: Leidenschaft, Mut und Überzeugung.

Marius Müller spricht Klartext

Nach dem Schlusspfiff war es Torhüter Marius Müller, der in einem bemerkenswert ehrlichen Interview die richtigen Worte fand. Müller, der für den verletzten Kamil Grabara zwischen den Pfosten stand, hielt mit seiner Kritik nicht hinter dem Berg:„Es war nicht gut, was wir heute gespielt haben. Wir haben nur 70 bis 80 Prozent auf dem Platz abgerufen – vor allem, was Energie und Kämpfen angeht. Ich weiß nicht, warum. Aber ich bin da auch ein anderer Schlag. Ich definiere mich übers Kämpfen. Ich bin dafür vielleicht jetzt nicht der begnadetste Fußballer, aber in unserer Situation ist es wichtig, dass wir endlich mal verstehen, was es heißt, zu arbeiten. Wenn du 100 Prozent gibst, dann verzeihen wir das untereinander und vor allem auch die Leute da draußen.“

Mit diesen Worten sprach Müller vielen Fans aus der Seele. Der Torhüter machte deutlich, dass Qualität im Fußball mehr bedeutet als Technik und Ballbesitz: „Qualität ist nicht nur, dass ich den Ball von A nach B spielen kann. Qualität heißt auch Mentalität und: Will ich gewinnen oder lasse ich es plätschern.“

„Weil wir es nicht verdient haben“

In den letzten Minuten gegen Kiel stürmte selbst Müller mit nach vorne, als die Wolfsburger verzweifelt den Ausgleich suchten. Doch der Ball wollte nicht ins Tor. Seine Erklärung dafür war so einfach wie schonungslos: „Weil wir es nicht verdient haben.“

Der Schlussmann erinnerte daran, dass der Sieg gegen den HSV zwar glücklich, aber zumindest durch Einsatz erarbeitet gewesen sei. „Wir haben nicht verstanden, was da passiert ist. Am Samstag haben wir 100 Prozent gegeben – jeder einzelne. Heute war das nicht der Fall. Und dann ist es egal, ob du gegen die 2. Liga oder 3. Liga spielst. Das interessiert dann keinen.“

Ein Team ohne Energie

Die Aussagen von Müller werfen ein grelles Licht auf die aktuelle Situation des VfL Wolfsburg. Während die Fans sich fragen, wohin die Reise unter Trainer Paul Simonis gehen soll, scheinen einige Spieler den Ernst der Lage noch immer nicht begriffen zu haben. Kampf, Leidenschaft und Wille – Tugenden, die in Wolfsburg zuletzt Mangelware waren.

Ausblick

Die Luft wird dünner für den VfL. Nach dem blutleeren Pokalauftritt steht das Team nicht nur sportlich, sondern auch moralisch am Scheideweg. Wenn sich an Einstellung und Mentalität nichts ändert, droht der nächste Rückschlag schon am kommenden Spieltag.Die Worte von Marius Müller könnten ein Weckruf sein – oder das ehrliche Fazit eines Mannes, der erkannt hat, wie tief der VfL Wolfsburg tatsächlich in der Krise steckt.

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