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·3. September 2024

Punktverlust gegen Bremen: Muss man sich Sorgen um VfL-Frauen machen?

Artikelbild:Punktverlust gegen Bremen: Muss man sich Sorgen um VfL-Frauen machen?

Und wieder laufen die Frauen des VfL Wolfsburg den Bayern hinterher: Nach dem Unentschieden gegen Bremen beim Saisonauftakt herrscht in Wolfsburg erst einmal Katerstimmung.

Der Saisonauftakt für die Frauen des VfL Wolfsburg ging am Montag gehörig daneben. Die Wölfinnen kamen gegen Werder Bremen vor heimischen Publikum nicht über ein 3:3-Unentschieden hinaus. Betretene Gesichter nach dem Abpfiff beim VfL, weil der Ausgleichstreffer von Alexandra Popp wegen Handspiel eigentlich nicht hätte zählen dürfen. Doch weil es in der Frauen-Bundesliga keinen Videoschiedsrichter gibt und das Handspiel während der Partie nicht erkannt worden war, zählte der Treffer. Popp ehrlich: „Ich habe denn Ball auch an den Arm bekommen.“


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Fehlstart in der Bundesliga

Alexandra Popp resümierte trocken: „Jetzt laufen wir erst einmal hinterher…“ Gemeint sind die Frauen vom FC Bayern München, gegen die man sich in dieser Saison wieder behaupten will, nachdem die letzten beiden Deutschen Meisterschaften an die Münchnerinnen gegangen waren. Als viele Medien nach der letzten gewonnen Meisterschaft von einer Wachablösung im deutschen Frauen-Fußball sprachen, war in Wolfsburg großer Widerstand entfacht. Der Pokalsieg gegen Bayern sollte zeigen: Mit dem VfL ist weiter zu rechnen. Auch der neue VfL-Boss Peter Christiansen sprach davon, den Kampf um die Spitze im deutschen Frauen-Fußball nicht aufgeben zu wollen. Sogar mehr Geld von VW soll künftig in den Frauen-Fußball fließen.

Saisonstart geht an Bayern München

Doch zu Beginn der neuen Saison scheint es so weiterzugehen, wie die letzte Saison aufgehört hat: Bayern gewinnt, und Wolfsburg stolpert hinterher. Nach dem Sieg im Supercup konnte Bayern München auch ihr erstes Bundesligaspiel am Freitag souverän gewinnen. Die Frühform von Bayern und die durchwachsene Leistung des VfL ist dabei leicht zu erklären. Bayern München konnte sein Team weitestgehend zusammenhalten und punktuell noch verstärken. Bei Wolfsburg gab es hingegen einen großen Umbruch. Viele Leistungsträgerinnen wie Ewa Pajor, Lena Oberdorf, Dominique Janssen oder Felicitas Rauch (bereits im Winter) haben die Wölfinnen verlassen. Die neuen Spielerinnen wie Sarai Linder oder Janina Minge haben großes Potenzial, müssen aber erst ins Team integriert werden. Das braucht Zeit. Doch gibt es auch noch weitere Erklärungen für die eher durchschnittliche Leistung der VfL-Frauen?

Kritik am Trainer wird lauter

Bereits in der letzten Saison musste sich VfL-Trainer Tommy Stroot der Kritik stellen, das Team in den letzten drei Jahren nicht weiterentwickelt zu haben. Nach einer großen Fehlentscheidung im Champions-League-Finale gegen Barcelona, wo er Shootingstar Jule Brand, die zuvor Wolfsburg das Final-Ticket gesichert hatte, solange auf der Bank sitzen ließ, bis die Partie zu Ende war, über das frühe Ausscheiden in der Champions-League-Qualifikation eine Saison später, bis hin zum erneuten Scheitern im Meisterschaftskampf gegen die Bayern. Hinzu kommt die Tatsache, dass Tommy Stroot bereits vor Ablauf der letzten Saison seinen Rücktritt nach der kommenden Saison in Wolfsburg bekanntgegeben hat. Welchen Rückhalt, welche Durchsetzungskraft hat er noch im Team? Klar ist, einen weiteren Ausrutscher darf sich Tommy Stroot mit seinem Team jetzt nicht erlauben, will man nicht schon früh in der Saison den Meisterschaftskampf an den Nagel hängen.

Mit Sorgen in die Zukunft

Der VfL Wolfsburg hat weiterhin sehr gute Spielerinnen in seinen Reihen und die Integration der neuen Spielerinnen und die Weiterentwicklung in dieser Saison mag gelingen, doch schon droht der nächste große Umbruch beim VfL. In der kommenden Saison steht die halbe Startelf vor dem Absprung. Zum einen laufen sehr viele Verträge von Top-Spielerinnen wie Jule Brand, Svendis Jonsdottir oder Kathi Hendrich aus. Zum anderen stehen viele Leistungsträgerinnen wie Martina Hergering, Svenja Huth und vielleicht auch Alxeandra Popp am Ende ihrer Karriere. Dann wird der Leistungsabgang noch stärker sein als in diesem Sommer. Der VfL Wolfsburg braucht gute Antworten und besonders gute Neuverpflichtungen, um diesen drohenden Aderlass verkraften zu können.

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