Radikalumbau bei Bayern: So laufen Transfers unter Eberl und Freund ab | OneFootball

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·28. Oktober 2025

Radikalumbau bei Bayern: So laufen Transfers unter Eberl und Freund ab

Artikelbild:Radikalumbau bei Bayern: So laufen Transfers unter Eberl und Freund ab

Hinter den Kulissen des FC Bayern hat sich in den vergangenen Monaten enorm viel verändert. Vor allem im Scoutingbereich hat Sportvorstand Max Eberl die Strukturen neu geordnet – gemeinsam mit Sportdirektor Christoph Freund und dem neuen „Kopf des Scouting“, Nils Schmadtke. Der 36-Jährige treibt beim Rekordmeister einen radikalen Umbau voran, der nicht überall auf Gegenliebe stößt – aber bereits erste Erfolge zeigt.

Die Bayern haben ihre Transferarbeit auf ein neues Fundament gestellt, wie Sky berichtet: datenbasiert, international vernetzt und mit klaren Zuständigkeiten. Ziel ist es, effizienter zu arbeiten, Entscheidungen früher zu treffen und die Balance zwischen teuren Top-Transfers und der Förderung eigener Talente zu halten.


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Seit Oktober 2024 ist Nils Schmadtke der neue Head of Scouting des FC Bayern – geholt von Max Eberl, mit dem ihn bereits eine enge Zusammenarbeit aus gemeinsamen Gladbacher Zeiten verbindet. Schmadtke ist direkt Christoph Freund unterstellt, verantwortet aber die gesamte Scouting-Struktur – von der Jugend bis zu den Profis.

Unter seiner Leitung wurde das Campus-Scouting mit dem Lizenzspieler-Scouting verschmolzen. So sollen Talente und Profikandidaten künftig zentral erfasst und bewertet werden. Dafür verantwortlich sind die Chefscouts Florian Zahn (Campus) und Andre Hechelmann (Profibereich), die eng mit Schmadtke zusammenarbeiten.

Der Umbau verlief konsequent – und hart: Rund zehn Scouts mussten den Klub verlassen, acht neue kamen hinzu. Der neue Kurs sorgt für Reibung, doch intern wird Schmadtke für seine Professionalität und Detailtiefe gelobt. „Er arbeitet extrem datenbasiert, ist aber auch viel auf Reisen und legt Wert auf Live-Scouting“, heißt es aus Vereinskreisen.

Dass dieser Ansatz Früchte trägt, zeigt sich an jüngsten Transfers wie Jonathan Tah und Tom Bischof, die über Monate strategisch vorbereitet wurden. Auch der Transfer von Michael Olise wurde bereits unter Schmadtkes Vorgänger Markus Pilawa durch das Scouting intensiv begleitet – ein Beispiel, wie langfristige Arbeit sich auszahlen kann.

Wie ein Bayern-Transfer heute abläuft

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Foto: IMAGO

Inzwischen läuft ein Transfer beim FC Bayern nach einem klaren Muster ab. Schmadtke und sein Team sichten potenzielle Neuzugänge und erstellen umfangreiche Dossiers, die sowohl sportliche als auch charakterliche Analysen enthalten. Wird ein Spieler als potenzielles Ziel identifiziert, nehmen Schmadtke oder Freund den Erstkontakt zu Beratern oder Vereinen auf.

Steht ein Name zur Diskussion, entscheiden Eberl und Freund gemeinsam, ob ein Transfer weiterverfolgt wird. Danach wird der Aufsichtsrat informiert – vor allem über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Gibt das Gremium grünes Licht, übernehmen Eberl und Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen die direkten Verhandlungen.

Wie Sky berichtet, zeigt sich der Aufsichtsrat „beeindruckt“ von der neuen Herangehensweise – insbesondere von den detaillierten Transfer-Analysen, die Schmadtke und sein Team vorbereiten.

Uli Hoeneß fordert schnellere Transferentscheidungen

Trotz der positiven Entwicklung bleibt auch Kritik nicht aus – vor allem von Ehrenpräsident Uli Hoeneß. Er bemängelte öffentlich, dass sich einige Verhandlungen im Sommer „zu lange hingezogen“ hätten. Beispiele: die Deals um Luis Díaz und Nicolas Jackson, die sich bis kurz vor den Deadline Day zogen.

Hoeneß fordert, dass künftige Transferfenster früher abgeschlossen werden. Ziel müsse sein, dass Trainer Vincent Kompany zu Saisonbeginn mit einem fertigen Kader arbeitet.

Die Bayern selbst denken ihre Transferstrategie inzwischen in zwei Richtungen: Langfristig vorbereitete Deals – wie bei Tah oder Bischof und kurzfristige Reaktionen – etwa auf Verletzungen oder Marktchancen, wie bei Jackson oder Antony (Real Betis).

Fokus auf Talente bleibt zentral

Eberl und Freund betonen, dass trotz großer Namen der Campus und die Förderung junger Spieler weiterhin eine zentrale Rolle spielen. Nachwuchsspieler wie Wisdom Mike, Cassiano Kiala und vor allem Lennart Karl sollen gezielt Einsatzzeiten erhalten.

Gerade Karl, der zuletzt mit Traumtoren gegen Brügge und Gladbach für Furore sorgte, gilt intern als Beleg dafür, dass die neue Durchlässigkeit funktioniert. Der Spagat zwischen internationaler Transferpolitik und der Entwicklung eigener Talente – das ist das erklärte Ziel der neuen Bayern-Führung.

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