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·6. September 2025
Ranking: Die 5 Bundesliga-Klubs mit dem besten Transfersommer 2025

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·6. September 2025
Die Kader der 18 Klubs aus der 1. Bundesliga für die Saison 2025/26 stehen! Das Sommer-Transferfenster hat sich in Deutschland am 01. September geschlossen, die Bundesligisten können keine weiteren Spieler mehr verpflichten.
Wir werfen einen Blick auf die besten Performer der Bundesliga in diesem Transfersommer. Im internationalen Vergleich haben sich die deutschen Klubs mitunter schwer getan, auf dem Transfermarkt Schritt zu halten. Einige Bundesligisten haben sich aber gekonnt durch die Ströme des Transfermarkts laviert.
*Ablösen in Euro; Zahlen laut Transfermarkt.de
Während sich andernorts in Zurückhaltung geübt wurde, weil der "Markt überhitzt sei", hat der SC Freiburg ganz früh im Transfersommer seine Hausaufgaben gemacht. Dabei wurde der Kader mit den Transfer von Yuito Suzuki, Cyriaque Irie oder Igor Matanovic durchaus in der Spitez verstärkt, mit den Verpflichtungen von Derry Scherhant, Philipp Treu und Anthony Jung aber auch in der Breite. Bisher konnten die Neuzugänge zwar noch nicht zünden - Freiburg erwischte einen absoluten Stolperstart in die Saison -, allein für die Unaufgeregtheit in diesem Transfersommer ist den Breisgauern aber zu gratulieren. Zudem bringen alle Neuzugänge das Potenzial für enorme Entwicklungen mit (Routinier Jung ausgenommen). Ein Freiburg-esquer Transfersommer, bei dem der Eindruck gewonnen wurde, dass der Sport-Club ganz genau weiß, was und zu welchem Preis er machen will. Im Ranking der Bundesligisten mit dem besten Transferfenster taucht Freiburg letztendlich aber nicht wegen der Neuzugänge, sondern für das Verhandlungsgeschick bei den Abgängen auf. Für Ritsu Doan, dessen Abgang früh fest stand, hat man mit 21 Millionen Euro eine gute Ablöse erzielt. Selbiges gilt für Killiann Sildilla. Für ein richtiges Ausrufezeichen sorgten die Breisgauer dann aber mit dem Verkauf von Merlin Röhl: Der Mittelfeldspieler wechselte zunächst auf Leihbasis zum FC Everton, die Toffees akzeptierten aber eine Kaufpflicht in Höhe von sensationellen 25 Millionen Euro! Unter dem Strich hat Freiburg einen guten Kader für die neue Saison zusammengestellt und dabei (die Ablöse für Röhl eingerechnet) ein Transferplus von gut 25 Millionen Euro erwirtschaftet.
Markus Krösche gilt als einer der härtesten Verhandlungspartner Europas. Diesem Ruf wurde er auch in diesem Sommer wieder gerecht. Dank der herausragenden Arbeit des Sportvorstandes hat Eintracht Frankfurt erneut einen wahnsinnigen Überschuss auf dem Transfermarkt erwirtschaftet und gleichzeitig einen Kader zusammengestellt, mit dem die Frankfurter als Bayern-Jäger Nummer eins in der Bundesliga gelten.
Hervorzuheben ist selbstverständlich der Verkauf von Hugo Ekitike. Dem FC Liverpool hat Krösche eine Sockelablöse über 95 Millionen Euro aus den Rippen geschnitten, durch Boni kann die endgültige Ablöse noch auf über 100 Millionen Euro ansteigen. Auch bei Tuta, Aaronson, Matanovic und Ferri hat Krösche starke Deals rausgehandelt. Zudem konnten Ladenhüter wie Niels Nkounkou und Junior Dina Ebimbe abgegeben werden. In puncto Neuzugänge hat die SGE ein ruhiges Transferfenster hinter sich. Mit Jonathan Burkardt und Ritsu Doan konnten die beiden Wunschspieler für die Offensive verpflichtet werden. Beide sollten ursprünglich jeweils über 30 Millionen Euro kosten, gezahlt hat Frankfurt in beiden Fällen nur 21 Millionen. Zudem wurde die Ablöse für Leihspieler Rasmus Kristensen fällig, die mit sechs Millionen Euro ebenfalls ein Schnäppchen ist. Mit Michael Zetterer hat man zudem gut auf den überraschenden Abgang von Kevin Trapp reagiert.
Das einzige, was man der Eintracht in diesem Sommer vorwerfen kann: Die SGE wollte offenbar noch etwas auf dem Transfermarkt tun. Frankfurt soll sich um einen neuen Top-Sechser bemüht haben, wollte am Deadline-Day zudem noch einen Stürmer verpflichten. Bei den Wunschspielern biss man sich aber die Zähne aus. Das liest sich zunächst nach Transferschlappe, zeigt aber auch, dass sich die SGE nicht treiben lässt. Der Kader ist in jedem Fall gut aufgestellt.
Der FC Augsburg hat sich in diesem Sommer mal so richtig etwas getraut. Allen voran mit der Verpflichtung von Sandro Wagner, als Cheftrainer ein noch unbeschriebenes Blatt, der aber ohne Zweifel polarisiert. Zudem haben die Fuggerstäder einige Transfers getätigt, die auch eher Spektakel, denn graue Maus versprechen.
Mit Fabian Rieder, Elias Saad, Ismael Gharbi und Anton Kade verpflichtete der FCA insgesamt vier Offensiv-Spieler, die allesamt Anlagen für temporeichen und sehenswerten Offensiv-Fußball mitbringen. Der neue Augsburger Angriff sorgte an den ersten beiden Spieltagen der Bundesliga-Saison auch gleich für fünf Tore. Sowas hat man in der Fuggerstadt lange nicht gesehen. Außerdem wurde die Ablöse für Chrislan Matsima fällig. Lachhafte fünf Millionen Euro zahlte der FCA an die AS Monaco; einer der größten Steals der jüngeren Bundesliga-Geschichte. Apropos Steals: Als solche können - gemessen an den ersten Eindrücken - auch Han-Noah Massengo und Robin Fellhauer bewertet werden.
Vorhalten kann man den Augsburgern, dass im Gegenzug kaum Einnahmen generiert wurden. Mit einem Transferminus von elf Millionen Euro hat man weit über seine Verhältnisse gelebt, auch wenn die Kaufpflicht bei der Leihe von Nathanel Mbuku weitere 2,5 Millionen Euro im kommenden Sommer verspricht. Andere Klubs auf diesem Level können ein solches Risiko nicht gehen. Der milliardenschwere Investor David Blitzer dürfte dahingehend sicher hilfreich gewesen sein.
Der FC St. Pauli hatte in der vergangenen Saison seine Müh und Not, in der Bundesliga Schritt zu halten. Der hervorragend organisierten Defensive war es letztlich zu verdanken, dass der Klassenerhalt gefeiert werden konnte. Das Ziel in diesem Sommer war klar: Die Offensive stärken. Stand jetzt ist das den Hamburgern mit Bravour gelungen.
Angefangen beim neuen Herzstück im Mittelfeld, dem Japaner Joel Chima Fujita, den sich St. Pauli zwar eine Stange Geld kosten ließ, der aber auch eine ganz neue Qualität mit dem Ball am Fuß in die Zentrale bringt und als Bindeglied zwischen Defensive und Offensive bisher herausragend gut funktioniert. Auch Louis Oppie ist bisher voll eingeschlagen. Der Linksverteidiger sorgt für deutlich mehr Offensivbetrieb über die Außenbahn und hat das Potenzial, schnell zum Publikumsliebling zu werden. Der Schritt aus der 3. in die 1. Bundesliga ist Oppie bisher scheinbar mühelos gelungen. In vorderster Front hat St. Pauli mit Martijn Kaars einen neuen Rekordtransfer präsentiert, der endlich die Torflaute der Paulianer beheben soll. Bedient werden soll Kaars dabei von Matthias Pereira Lage, der vergangene Saison noch Champions League mit Stade Brest spielte und die Offensive der Hamburger auf ein ganz neues Level hebt. Ebenfalls überzeugen konnte bisher Andreas Hountondji, der per Leihe vom FC Burnley kam.Da St. Pauli bei den Verkäufen von Elias Saad, Philipp Treu und Morgan Guilavogui stark verhandelt hat, steht unter dem Strich nur ein knappes Transferminus von 1,45 Millionen Euro. Stand jetzt hat St. Pauli auf dem Transfermarkt ganz viel richtig gemacht.
Die Auszeichnung für das beste Transferfenster der 1. Bundesliga erhält ausgerechnet ein Aufsteiger. Der 1. FC Köln hat es geschafft, den ohnehin gut besetzten Kader aus der 2. Bundesliga entscheidend zu verstärken und vor allem in der Spitze enorm zu verbessern. Dabei tütete Köln einen Statement-Transfer nach dem anderen ein, angefangen bei Ragnar Ache, der vom 1. FC Kaiserslautern kam und Damion Downs ersetzt, den es für viel Geld nach England zog. Für Aufsehen sorgte Köln dann auch mit den Transfers von Isak Johannesson und Rav van den Berg, die sicher auch ein Regal höher hätten spielen können. Ebenfalls vielversprechend ist die Leih-Verstärkung von Jakub Kaminski, der vom VfL Wolfsburg kam.Mit Marius Bülter, Sebastian Sebulonsen, Allrounder Alessio Castro-Montes, Tom Krauß, Cenk Özkacar, Ron-Robert Zieler und Kristoffer Lund tätigte Köln zudem kostengünstige Transfers, um sich breiter aufzustellen.
Zwar steht mit zwölf Millionen Euro auch ein dickes Transferminus in der Bilanz, das Risiko scheint sich Stand jetzt aber voll auszuzahlen. Die ersten Pflichtspiele der Saison haben für mächtig Euphorie rund um die Domstadt gesorgt, die ersten beiden Bundesliga-Spiele konnten direkt gewonnen werden. Statt Abstiegskampf grüßt Köln derzeit von der Tabellenspitze - dem tollen Transferfenster sei Dank.
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