REAL TOTAL
·28. November 2025
„Real Madrid hat Barcelonitis“: Laporta schlägt gegen Pérez zurück

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·28. November 2025

Pérez und Laporta Ende Oktober beim Clásico im Bernabéu – Foto: David Ramos/Getty Images
ANDORRA. „Ich hatte noch nicht die Möglichkeit, die Aussagen zu kommentieren“, so Joan Laporta: „Jetzt tue ich das.“ Der FC Barcelona hat mit seiner Reaktion auf die kritischen Worte von Florentino Pérez in Real Madrids Jahreshauptversammlung am letzten Sonntag lange auf sich warten lassen – am Freitag war es nun so weit.
Pérez hatte darauf aufmerksam gemacht, wie ungleich Real und Barça während der 17 Jahre, in denen die Katalanen am Ende knapp 8,4 Millionen Euro an den damaligen Vizepräsidenten des spanischen Schiedsrichterkomitees, José María Enríquez Negreira, zahlten, behandelt wurden. Einerseits: zwischen 2001 und 2018 lag das Barça-Saldo an Roten Karten bei +49, bei Real hingegen bei -1. 50 Platzverweise Unterschied.
Nicht untypisch für Laporta in der seit Februar 2023 gärenden Causa Negreira: Er geht nicht konkret auf Zahlen und Vorwürfe ein, behauptet ein ums andere Mal einfach, es seien Lügen und leere Behauptungen in Umlauf. Ähnlich auch jetzt wieder. Der 63-Jährige will bezüglich der Pérez-Rede offensichtlich den Eindruck vermitteln, als wäre der Kontrahent so etwas wie nicht zurechnungsfähig, als würde er immer nur mit dem Finger auf den Rivalen zeigen wollen. Nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung.
„Das zeigt die Barcelonitis, die Real Madrid hat. Anscheinend müssen sie über Barça reden, um irgendetwas zu rechtfertigen. Sie sind ständig in die juristischen Auseinandersetzungen um den Negreira-Fall verwickelt, die sie endlos in die Länge ziehen, weil sie wissen, dass da nichts dran ist. Aber es ist ein Vorwand, um etwas zu rechtfertigen, das nicht stimmt: Barça hat nie einen Schiedsrichter bestochen und Schiedsrichter bevorzugen Barça im Allgemeinen nicht. Sie haben immer Real Madrid bevorzugt“, zitiert die Sportzeitung MARCA Laporta, der im Rahmen einer Buchpräsentation in Andorra Stellung bezog.
Oben: Bei Barça-Spielen in LaLiga wurden von 2000 bis Mitte 2025 auffällig viele Rote Karten den Gegnern gezeigt, in der Champions League ist die Bilanz hingegen nahezu gleichauf – unten: Unterschied konkret während Negreira-Amtszeit
Schließlich zog er zwei Beispiele heran, die seine These untermauern sollen: „Am vergangenen Spieltag hat Madrid zwei Tore erzielt, wo für mich klar ist, dass (Jude) Bellingham den Ball mit dem Arm berührt und Vinícius (Júnior) die Nase von Iñaki (Peña) bricht. Diese beiden Tore hätten nicht zählen dürfen, sodass Barça die Tabelle in LaLiga jetzt anführen würde.“ Real glich am Sonntag beim FC Elche zwei Rückstände aus, spielte am Ende 2:2 und behielt allein dadurch Platz eins.
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So wie Barça bekam von Pérez übrigens auch Javier Tebas sein Fett weg – mal wieder. Laporta teilt die massive Kritik am Chef des spanischen Ligaverbands LFP derweil nicht: „Nach den Äußerungen gegen den LaLiga-Präsidenten befürchte ich das Schlimmste. Ich hatte meine Höhen und Tiefen mit Javier Tebas. Er ist ein edler Mensch, der sich mit großer Leidenschaft für seine Position einsetzt. Wir haben ein normales Verhältnis, kein privilegiertes, das wir auch nicht anstreben – ein normales Verhältnis. Real Madrid hingegen pflegt ein konfrontatives Verhältnis zu LaLiga und ist besessen davon, ihn loszuwerden und jemand anderen einzusetzen. Diese Strategie weckt in mir kein Vertrauen. Tebas tut alles, was er kann, um das Beste für LaLiga zu erreichen. Daher vermute ich, dass Real Madrid versucht, ihn abzusetzen, um jemand anderen zu installieren.“
Was Pérez hierauf antworten würde, kann man sich bereits denken. Der 78-Jährige sagte vor den Mitgliedern schon: „Viele Vereine leben von der Hand in den Mund. Wir alle wissen, besonders in LaLiga, dass das Leben einfacher ist, wenn man sich an die Entscheidungen des Präsidenten hält.“ Barça habe irgendwann Abstand davon genommen, sich gegen den von Tebas eingefädelten Deal mit LaLiga-Investor CVC zu wehren. „Ich muss leider erwähnen, dass auch Barcelona dagegen war, die Klage aber – rein zufällig – fallen ließ, als LaLiga ihnen die Spielerregistrierung erlaubte“, berichtete Pérez. Die Katalanen sind angesichts ihrer wirtschaftlich heiklen Lage darauf angewiesen, sich mit der LFP und der UEFA gut zu stellen, um eigene Interessen durchzusetzen.
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