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Löwenmagazin

·26. Juni 2024

“Robert, schaff die Pyro ab!”

Artikelbild:“Robert, schaff die Pyro ab!”

Pyro im Fußball? Ein vieldiskutiertes Thema. Vor allem die Verbände profitieren allerdings enorm. Durch hohe Strafen zocken sie selbst Amateurklubs ab, findet Reinhard Friedl in seinem Leserbrief unter dem Titel “Robert, schaff die Pyro ab!”

Leserbrief

Nein ich meine in diesem Fall nicht den Präsidenten des TSV 1860 München e.V. Auch der Präsident des SC München v. 1951 e.V. heißt mit Vornamen Robert. Um die Löwen geht es in dem Fall also nicht. Ende Mai spielte die 2. Mannschaft des SC München ihr letztes Heimspiel in der Saison 2023/2024 auf der Bezirkssportanlage in Untergiesing gegen den FC Viktoria München. Es ging für die Sportclubler um die goldene Ananas, da der Nichtabstieg aus der A-Klasse schon gesichert war.


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In der zweiten Halbzeit war ein Knall auf der Bezirkssportanlage zu hören. Auf dem höher gelegenen Rasenplatz wurde ein Knaller gezündet, ohne Sprüheffekt oder dergleichen. Kein Rauch, rein gar nichts. Die Entfernung zum Spielfeldrand waren gut 50 Meter und auch der Abstand zu Zuschauern war zwischen 20 und 30 Metern.

Der Schiedsrichter, der den Knall hörte, aber mit Sicherheit nicht wusste, wo dieser herkam, unterbrach die Partie und schickte die beiden Mannschaften in die Kabine.

Der Präsident (eben besagter Robert) und der Vize, beide trugen wie so oft die gelbe Weste als Ordnungsdienst, sprachen mit dem Schiedsrichter. Und dieser pfiff dann nach einigen Minuten die Begegnung wieder an. Ein faires Spiel, das mit einer Niederlage für den Sportclub endete und Viktoria München kam trotz des Sieges nicht in die Aufstiegsrelegation.

Aufgrund eines Sonderberichtes des Schiedsrichters kam es schließlich zu einer Sportgerichtsverhandlung. Ergebnis für den Sportclub München: 400,00 € Geldstrafe und 23,36 € Verfahrenskosten. Ja geht´s noch DFB/BFV ??

Wäre im Sonderbericht die genaue Zeitunterbrechung des Spieles gestanden, dann wäre es für den SCM noch teurer geworden. Weil dem Kreissportgericht 2 die exakte Feststellung der Zeitdauer der Spielunterbrechung nicht bekannt war, blieb es bei 400,00 €.

400,00 € für einen Knall, bei dem niemand, aber auch niemand verletzt werden hätte können und für diese „Vergehen“ die Strafen bei Vereinen bis zur Bayernliga zwischen 300 € und 12.000 € liegen können. Ab Bayernliga bis 25.000,00 € und für Regionalliga bis 50.000,00 €. Die Gelddruckmaschine für den DFB/BFV lässt grüßen.

Ich rufe dazu auf: „Vereine wehrt Euch!“ denn ihr seid das Souverän des BFV hier in Bayern und demzufolge auch des DFB. Pyrotechnik ist doch kein Verbrechen.

Was war denn beim letzten Pokalendspiel in Berlin los, als der DFB das Hausrecht hatte und für die Einlass Kontrollen zuständig war? Und wieso wurde bei der Eröffnungsfeier der EM vor dem Spiel Deutschland – Schottland in die Choreographie Pyrotechnik eingebaut? Da bedient man sich gerne diesem Stilmittel. Trägt das ernsthaft dazu bei Pyro als Verbrechen darzustellen?

Wenn schon Amateurvereine so geschröpft werden, kann dies bei Profi-Sportvereinen hochgerechnet werden, wie sich die Verbände mit saftigen Strafen die Taschen vollmachen.

Zufällig hatte ich zur letztjährigen Weihnachtsfeier 400,00 € dem SC München gespendet. Ich dachte mir, dass davon 2 Jugendmannschaften mit Trainingsbällen ausgestattet werden könnten. Künftig überdenke ich mir meine Spendenbereitschaft, weil es in keiner Weise für mich Sinn ergibt, dass meine Gelder für unsinnige Strafen die Finanzierung von DFB/BFV sicherstellen sollen. DFB steckt Euch Eure Regelungen an den Hut. Die Spende war nicht gedacht als Finanzierung des DFB/BFV

Nicht nur die Profivereine müssen sich wehren, auch die Amateur-Vereine sind aufgerufen, diesen Irrsinn ein Ende zu setzen. Pyro ist doch kein Verbrechen und könnte bei guten Willen in den Stadien geregelt werden. Wir sind der Verein – und die Vereine sind das Souverän des DFB/BFV. Also wehrt Euch!!!!

Herzlichst

Reinhard Friedl (wütendes Mitglied des SC München von 1951 e.V. und des TSV 1860 München e.V)

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