FC Basel 1893
·28. Dezember 2025
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Sportlich lief alles soweit nach Plan. Aber sonst war es für Samir Tabakovic alles in allem eine schwierige Anfangszeit. «Ich lebte jetzt mit einem einstweilen auf vier Monate befristeten Vertrag in der sicheren Schweiz, meine Familie – und insbesondere die Eltern – musste in der gefährlichen Zone weiter ausharren, bis der schreckliche Krieg zu Ende war. Zeitweise hatte ich keinen Telefonkontakt mehr mit meinem einstigen Zuhause, was mich natürlich sehr belastete.» Hinzu kam die Tatsache, dass sich Tabakovic punkto Fitness her nicht hundertprozentig wohl fühlte. Zum Glück konnte er damals täglich viel lernen. Er lernte Deutsch und Englisch und konnte so mit den anderen FCB-Spielern Kontakt aufnehmen. «Admir Smajic und Vlado Cosic waren wichtige Leute für mich – aber auch Teammanager Gustav Nussbaumer, der mir einen Sprachkurs organisiert hat. Dank diesen FCB-Exponenten kam ich Schritt für Schritt vorwärts».
Der FC Basel war damals sportlich gesehen ein schlafender Riese, der seit Jahren immer wieder den Aufstieg gesucht und ihn nicht gefunden hatte. Doch dann war da – nach einer phantastischen Saison 1993/94 – dieser Match gegen den FC Zürich im alten St. Jakob-Stadion. Der Kessel, der mehrere Europacupfinals und auch so manches Länderspiel gesehen hatte, präsentierte sich proppenvoll. 42'126 Zuschauer waren in die Brüglinger Ebene geströmt. «Wir wussten, mit einem Sieg sind wir am Ziel unserer Träume. Unser Trainer Didi Andrey zog alle Register – doch das grosse Derby endete 1:1», erinnert sich Tabakovic. Jetzt stand noch ein weiterer Match in Carouge an, im Stade de la Fontenette. Da es sich um ein Wochenspiel handelte, reisten vergleichsweise wenige Leute mit. Samir Tabakovic verdrehte sich während des Spiels das Knie, doch er biss sich durch. Am Schluss brachen auf Basler Seite alle Dämme. Das 1:1 dank einem Goal von Dario Zuffi genügte für den Aufstieg. Die Rotblauen hatten im Kleinstadion am Genfersee den Husarenstreich realisiert.
Was am gleichen Tag folgte, war schlicht sagenhaft. Zuerst kam der Charter-Flug der Mannschaft von Genf nach Basel – organisiert von der Crossair. Bei der Ankunft wurden die Basler spätabends auf dem Barfi wie Europacupsieger empfangen. Das Tohuwabohu war immens. «Nie me, Nie me Nati B», so wurde zur Melodie des Gassenhauers «Sierra Madre» gesungen, als die Basler Fussballhelden unter der Leitung von Admir Smajic und Örjan Berg beim Barfi ihre Aufwartung machten. Samir Tabakovic wurde von den Fans überall nach Erinnerungsstücken befragt. «Leibchen, kurze Hosen, Fussballschuhe und Stulpen – ich habe alles verschenkt. Ich war glücklich, dass ich bei diesem grossen Unternehmen mithelfen durfte», schmunzelt er. Der Aufstieg war damals unglaublich wichtig. So konnte, beziehungsweise musste, man es auch verschmerzen, dass man einen knappen Monat vorher im Cuphalbfinal in Basel am unterklassigen FC Schaffhausen gescheitert war.









































