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·15. Juni 2025

Sané-Wechsel in die Türkei: Zumindest sportlich verzockt

Artikelbild:Sané-Wechsel in die Türkei: Zumindest sportlich verzockt

Wenn der FC Bayern am heutigen Sonntag gegen Auckland City das eigene Auftaktspiel bei der Klub-WM in den USA bestreitet, ist Leroy Sané mit dabei. Der Offensivspieler steht im Kader.

Noch vor kurzer Zeit hätte man denken können, dass er seinen Vertrag beim FC Bayern verlängert hat, wenn es eine solche Nachricht gibt. Oder, dass er zumindest seine Entscheidung ein wenig aufgeschoben hat.


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Doch beides ist nicht der Fall. Ab dem 1. Juli ist Leroy Sané Spieler von Galatasaray. Für den türkischen Klub ist das ein Coup, weil der Nationalspieler in Topform vielen Teams extrem weiterhelfen kann. Für Sané selbst ist es ein Schritt, der kritisch beäugt werden muss.

Sané: Anspruch und Wirklichkeit sind zwei paar Schuhe

Mit dem FC Bayern war sich der Spieler vor Wochen schon so gut wie einig. Dann folgte der Wechsel des Beraters inklusive höherer Forderungen beim Gehalt und der Forderung nach einem Unterschriftsbonus. Das wollte Bayern nicht mit sich machen lassen. Sané war in den letzten Jahren ein Spieler, der wichtige Tore erzielte, die großen Versprechen seiner Verpflichtung aber nie vollends halten konnte. Mit Arsenal und Tottenham soll es derweil einen Austausch gegeben haben. Die Spurs-Spur war schnell kalt, Arsenal wollte die Forderungen auch nicht erfüllen.

Schließlich kam Galatasaray ins Spiel, bot viel Geld, bis zu zwölf Millionen Euro netto pro Jahr und ein Handgeld, das sich gewaschen hat. Sané erkannte, dass die größten Namen im Weltfußball kein Interesse an ihm haben. Betrachtet man sein zweifellos großes Talent, dann ist das keine Nachricht, die ihm gefallen wird. Bayern wollte nur die Struktur des Deals ein wenig anpassen, Galatasaray warb immer intensiver und schließlich sagte Sané zu. Mit der Kategorie Arsenal verhandeln und in der Kategorie Galatasaray landen: Das ist auch eine Ansage in diesem Sommer.

Und damit soll dem türkischen Double-Sieger gar nichts weggenommen werden. Es besteht kein Zweifel daran, dass Gala ein Traditionsklub mit frenetischen Fans und einem wirklich guten Rundumpaket ist. Der Punkt ist nur: Die Süperlig ist nicht die Premier League. Und um den großen Henkelpott spielt man dort auch nicht mit. Kann er in Istanbul ein paar sehr gute Jahre erleben? Mit Sicherheit. Wird ihn der Wechsel eine WM-Teilnahme kosten? Nicht wenn er konstant guten Fußball spielt.

Dass es allerdings etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass ein deutscher Nationalspieler in einem Alter, in dem andere große Spieler bei den größten Teams um die größten Trophäen spielen, in die Süperlig wechselt, das darf gewiss angesprochen werden. Und es war vermeidbar.

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