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·10. November 2025
Schockmomente in Istanbul: Bewaffneter Mann stürmt beIN-Sports-Gebäude

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·10. November 2025

Schockmomente beim Trendyol-Süper-Lig-Sender beIN Sports in Istanbul: Ein Mann betrat das Fernsehgebäude im Stadtteil Ayazaga mit einer Waffe in der Hand und löste einen Großeinsatz der Polizei aus. Verhandlungsspezialisten rückten an, um den Täter zur Aufgabe zu bewegen. Erst nach der Festnahme stellte sich heraus, dass es sich bei der Pistole um ein Spielzeug handelte. Verletzt wurde niemand – doch die Aufregung in der Zentrale des Trendyol-Süper-Lig-Rechteinhabers war groß.
Nach ersten Angaben drang der Mann gegen 12:00 Uhr Ortszeit (10:00 Uhr MEZ) in das gemeinsam genutzte Gebäude von TV8 und beIN Sports im Ayazaga-Viertel ein. Medienberichte sprachen zunächst davon, ein „bewaffneter Mann“ habe die Räumlichkeiten betreten und sei lautstark durchs Gebäude gelaufen. Nach den vorliegenden Informationen wurden im Inneren keine Schüsse abgegeben, dennoch wurde der Vorfall umgehend wie eine akute Gefahrenlage behandelt.
Mehrere Polizeieinheiten sperrten die Umgebung ab, während speziell ausgebildete Verhandlungspolizisten den Kontakt zu dem Mann aufnahmen. Gleichzeitig drangen weitere Einzelheiten an die Öffentlichkeit: Der Täter soll den Wunsch geäußert haben, mit dem bekannten Kommentator Güntekin Onay zu sprechen.
Im Laufe der Berichterstattung kristallisierte sich ein mutmaßliches Motiv heraus. Laut TV-Angaben handelt es sich bei dem Mann um Kemal S., der mit einer Waffe in der Hand das beIN-Sports-Gebäude betrat. Er soll den Verdacht geäußert haben, ein Kommentator des Senders habe seine Ehefrau beleidigt. Dabei soll es sich um eine Angestellte im Sicherheitsdienst des Gebäudes handeln.
Dem Vernehmen nach verlangte Kemal S., dass sich der betreffende Kommentator bei seiner Frau entschuldige. Die Situation war damit nicht nur eine Sicherheitslage, sondern auch Ausdruck eines persönlichen Konflikts, den der Mann auf gefährliche Weise in die Öffentlichkeit trug. Mehrere Polizeiteams positionierten sich im und um das Gebäude, um auf jede Entwicklung vorbereitet zu sein.
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Die vor Ort eingesetzten Kräfte entschieden sich für eine deeskalierende Strategie. Verhandlungspolizisten suchten das Gespräch mit Kemal S. und versuchten, ihn zum Aufgeben zu bewegen. Laut Berichten stimmte der Mann einem Treffen mit den Beamten zu, woraufhin die Gespräche intensiviert wurden.
Etwa eine halbe Stunde nach Beginn der Situation konnten die Polizisten den Mann schließlich „überreden„, das Gebäude zu verlassen. Kemal S. wurde „aus dem Gebäude entfernt und in Sicherheit gebracht“ – im Sinne aller Beteiligten, da so eine mögliche Eskalation verhindert wurde. Anschließend wurde der Mann in Gewahrsam genommen und zur weiteren Befragung abgeführt.
Der dramatische Vorfall bekam wenig später eine überraschende Wendung. Wie übereinstimmend berichtet wurde, stellte sich im Zuge der polizeilichen Maßnahmen heraus, dass die vom Täter mitgeführte Waffe keine echte Schusswaffe, sondern eine Spielzeugpistole war. Damit war klar, dass zu keinem Zeitpunkt eine reale Schusswaffe im Einsatz war – die Angst und Unsicherheit für die Mitarbeiter im Gebäude war jedoch trotzdem real.
Auch wenn die Pistole „nur“ ein Spielzeug war, werten die Behörden einen solchen Vorfall in der Regel dennoch als schwerwiegende Störung der öffentlichen Sicherheit. In einer Zeit, in der bewaffnete Angriffe weltweit zugenommen haben, wird jeder Hinweis auf eine Waffe zunächst mit maximaler Vorsicht behandelt – so auch in Ayazaga.
Nachdem der Täter abgeführt und die Lage unter Kontrolle war, meldete sich beIN Sports über seine offiziellen Social-Media-Kanäle zu Wort. In der Erklärung bedankte sich der Sender für das schnelle und professionelle Eingreifen der Sicherheitskräfte: „Der heute von einer bewaffneten Person in unserer Siedlung Ayazaga verübte Angriff wurde durch das schnelle und wirksame Eingreifen der türkischen Sicherheitsorganisation und unserer Sicherheitsteams unter Kontrolle gebracht„, hieß es.
Besonders wichtig war dem Sender die Botschaft, dass niemandem etwas zugestoßen ist. „Die Sicherheit aller unserer Mitarbeiter ist vollständig gewährleistet und bei dem Vorfall wurde niemand verletzt„, betonte beIN Sports. Die Situation sei „in Abstimmung mit der Polizei erfolgreich bewältigt“ worden, der Angreifer sei „von den offensiven Sicherheitskräften aus dem Gebäude entfernt“ worden. Abschließend stellte der Sender klar: „Wir bieten das Wissen der Öffentlichkeit“ – sprich: Man wolle transparent machen, dass die Lage entschärft sei und keine akute Gefahr mehr bestehe.
Auch wenn sich die Waffe im Nachhinein als Spielzeug entpuppte, beschreibt die Schilderung von „Horrormomenten bei beIN Sports“ sehr gut, wie die Situation vor Ort wahrgenommen wurde. Mitarbeiter sahen sich plötzlich einem Mann mit sichtbarer Waffe gegenüber, die Polizei rückte mit mehreren Einheiten an, das Gebäude wurde zum Schauplatz eines heiklen Einsatzes. In solchen Momenten zählt jede Sekunde – und niemand weiß zunächst, ob es sich um eine echte oder eine Attrappe handelt.
Die Frage, welche Konsequenzen der Vorfall für Kemal S. haben wird, ist noch offen. Eine Spielzeugpistole mag keine reale Schusswaffe sein, doch der Eindruck eines bewaffneten Angriffs, das Androhen von Gewalt und das Eindringen in ein Mediengebäude reichen in der Regel aus, um strafrechtliche Ermittlungen nach sich zu ziehen. Zudem rückt der Fall einmal mehr die Sicherheitsvorkehrungen bei großen Medien- und Sportinstitutionen in den Fokus.
Der Angriff auf die Zentrale von beIN Sports kommt in einer Phase, in der der Sender ohnehin unter besonderer Beobachtung steht. Als Inhaber der TV-Rechte der Trendyol Süper Lig ist beIN seit Jahren Mittelpunkt von Kritik, Erwartungshaltungen und emotionalen Debatten. Dass ein Mann das Gebäude betritt, um nach eigener Aussage eine Entschuldigung für seine Frau, eine dort beschäftigte Sicherheitsmitarbeiterin, zu erzwingen, zeigt, wie persönlich und aufgeheizt das Klima rund um den Profifußball inzwischen sein kann.
Auch wenn dieser Vorfall glimpflich endete, dürfte er intern zu einer erneuten Überprüfung von Sicherheitskonzepten, Zugangsregeln und Notfallplänen führen. Für die Mitarbeiter von beIN Sports bleibt die Erinnerung an einen Mittag, an dem aus dem Arbeitsalltag plötzlich eine potenzielle Bedrohungslage wurde – und an das sichtbare Zusammenspiel von Sicherheitsdienst, Polizei und Senderleitung, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.









































