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·12. Dezember 2025

Schwegler beim VfL Wolfsburg: Motivation allein wird nicht reichen

Artikelbild:Schwegler beim VfL Wolfsburg: Motivation allein wird nicht reichen

Pirmin Schwegler strahlt bei seiner Vorstellung in Wolfsburg eine Zuversicht aus, die angesichts der Umstände fast schon irritiert. Feuer und Flamme sei er gewesen, als das Angebot kam. Der neue Sportdirektor des VfL spricht von einer Challenge, die er liebe. Das klingt nach Aufbruchstimmung. Doch die Realität in der Autostadt sieht anders aus.

Der Schweizer übernimmt einen Klub im Krisenmodus. Trainer Paul Simonis musste gehen, sein Vorgänger Sebastian Schindzielorz ebenfalls. Die sportliche Negativserie hat Spuren hinterlassen, der VfL steht auf einem enttäuschenden Tabellenplatz. Dass ausgerechnet jetzt ein Mann aus Frankfurt kommt, der dort als Leiter Profifußball hinter Markus Krösche und Timmo Hardung die dritte Geige spielte, wirft Fragen auf.


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Schwegler betont, seine Entscheidung sei keine gegen die Eintracht gewesen, sondern für Wolfsburg. Das mag stimmen. Aber es ist auch eine Entscheidung für mehr Verantwortung, mehr Sichtbarkeit und mehr Druck. In Frankfurt war er Teil eines funktionierenden Systems. In Wolfsburg muss er beweisen, dass er selbst eines aufbauen kann.

VfL Wolfsburg: Ein Sieg bringt noch keine Wende

Die erste Bewährungsprobe steht unmittelbar bevor: die Trainerfrage. Derzeit betreut U19-Coach Daniel Bauer die Mannschaft, ohne zeitliche Begrenzung, wie Aufsichtsratschef Sebastian Rudolph betont. Sport-Geschäftsführer Peter Christiansen, dessen Position zuletzt ebenfalls wackelte, will Schwegler erst einmal alles mit eigenen Augen sehen lassen. Das klingt nach Bedacht, kann aber auch als Verzögerungstaktik interpretiert werden.

Der Sieg gegen Union Berlin am vergangenen Spieltag hat etwas Luft verschafft. Doch ein 3:1 gegen einen ebenfalls strauchelnden Gegner ist kein Befreiungsschlag, sondern bestenfalls ein Aufschub. Am Samstag wartet Borussia Mönchengladbach, danach kommen weitere Spiele, in denen sich zeigen wird, ob der VfL die Kurve kriegt oder weiter in Richtung Abstiegszone driftet.

Schwegler bringt Erfahrung mit, als ehemaliger Profi und als Funktionär. Sein Vertrag bis 2030 signalisiert, dass der Klub langfristig plant. Doch langfristige Pläne nützen wenig, wenn kurzfristig die Punkte fehlen. Die Herausforderung in Wolfsburg ist keine, die sich mit Enthusiasmus allein bewältigen lässt.

Der neue Sportdirektor muss schnell Antworten finden. Wer trainiert die Mannschaft dauerhaft? Welche Spieler passen zum Kurs? Wie lässt sich eine Mannschaft stabilisieren, die zuletzt mehr durch Unruhe als durch Leistung auffiel? Diese Fragen dulden keinen Aufschub.

Schwegler hat sich für die schwierigere Aufgabe entschieden. Das verdient Respekt. Ob es auch Erfolg verdient, wird sich zeigen. Die Bundesliga verzeiht keine Anlaufzeit.

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