Sergen Yalcin nach 2:1 in Kadiköy: „Wir haben den Sieg verdient“ – Kökcü schießt gegen Schiedsrichter | OneFootball

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·24. Dezember 2025

Sergen Yalcin nach 2:1 in Kadiköy: „Wir haben den Sieg verdient“ – Kökcü schießt gegen Schiedsrichter

Artikelbild:Sergen Yalcin nach 2:1 in Kadiköy: „Wir haben den Sieg verdient“ – Kökcü schießt gegen Schiedsrichter

Besiktas beendet das Jahr mit einem Derby-Signal, das weit über drei Punkte hinausgeht: Im ersten Gruppenspiel des türkischen Pokals setzten sich die Schwarz-Weißen bei Fenerbahce mit 2:1 durch. Trainer Sergen Yalcin lobte nach dem Abpfiff vor allem den Spielplan und das Pressing, während Kapitän Orkun Kökcü und Salih Ucan eine Diskussion über die Kartenlinie und den Umgang mit VAR-Entscheidungen anstießen. Matchwinner Vaclav Cerny fand ebenfalls klare Worte zum Prestige-Sieg.

Yalcin lobt Pressing und Plan: „Ich denke, wir haben den Sieg verdient“

Für BJK-Chefcoach Sergen Yalcin war das Derby ein Beleg dafür, dass Besiktas in den entscheidenden Momenten wieder ein klares Profil zeigen kann. „Wir begannen mit dem Drücken im vorderen Bereich und versuchten, das Spiel im vorderen Bereich zu spielen„, erklärte der Coach. Seine Mannschaft habe das „sehr gut gemacht“, zudem seien Team- und Einzelleistungen auf dem erwarteten Niveau gewesen. Sein Fazit war eindeutig: „Ich denke, wir haben es verdient zu gewinnen.“


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Yalcin betonte auch die Bedeutung der Siegesserie zum Jahresabschluss. Der Erfolg im letzten Derby 2025 sei ein Schub für Moral und Selbstvertrauen – und ein sauberer Übergang in die Vorbereitung: „Wir haben das letzte Derby des Jahres gewonnen. Wir werden die Hinrunde moralisch abschalten und uns auf die zweite Saisonhälfte vorbereiten.“

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„Wir wollen Transfers, die Leistung bringen“: Besiktas richtet den Blick auf Januar

Nach dem Derby-Sieg lenkte Yalcin den Fokus auf die nächsten Schritte im Winterfenster – ohne Romantik, dafür mit Realismus. „Der Transfer im Januar ist nicht einfach„, sagte er und verwies auf die wirtschaftliche Realität: Für wirklich gute Spieler müsse man viel Geld ausgeben. Gleichzeitig machte Yalcin deutlich, dass intern längst an Lösungen gearbeitet wird: „Wir sind seit drei Monaten ernsthaft in Arbeit.“

Besiktas suche gezielt Spieler, die sofort helfen können. Yalcin nannte das Ziel beim Namen: „Wir suchen Spieler, die direkt kommen und auftreten können.“ Und er schob nach: „Wir wollen Leistungstransfer machen.“ Wie schnell und in welchem Umfang sich das umsetzen lässt, sei auch eine Frage der Zeit und der Möglichkeiten – doch die Richtung sei klar.

Zeit als Schlüssel: „Unsere einzige Angst besteht darin, keine Zeit zu bekommen“

Yalcin sprach offen über die Dynamik in einem Klub wie Besiktas. Geduld sei selten, die Erwartungshaltung riesig. „Unsere einzige Angst besteht darin, keine Zeit zu bekommen“, erklärte er. Genau darin liege die Schwierigkeit: In großen Vereinen werde Zeit schnell zur knappsten Ressource.

Der Coach betonte, dass die Entwicklung nicht in wenigen Wochen abgeschlossen sein kann. „Fußball ist ein Live-Spiel. Wir können das nicht in ein, zwei Monaten lösen„, sagte er – und stellte zugleich in Aussicht, dass der Prozess greifen werde: „Wir glauben, dass wir die Probleme in der kommenden Zeit lösen werden, wenn alles gut geht.“

Ucan und Kökcü stoßen Schiri-Debatte an: Karten, VAR und psychologischer Effekt

Nach dem Abpfiff wurde der Derby-Sieg auch zum Ausgangspunkt einer Schiedsrichter-Debatte. Salih Ucan ordnete die Partie sportlich ein, sah Besiktas über weite Strecken spielbestimmend und hob den Wert eines Derby-Sieges für die Stimmung hervor: „Derby-Siege sind wichtig. Manchmal kann man die Negativität mit einem Derby-Sieg überdecken.“ Für die Pause kündigte er einen klaren Plan an: „Wir wollen ein gutes Camp in Antalya machen.“

Dann wurde Ucan deutlich – vor allem beim Thema Karten: „Besiktas kassiert sehr einfach Karten, für die Gegner gilt dies nicht auf die gleiche Weise.“ Er schilderte zudem eine Szene, in der er eine Ungleichbehandlung wahrgenommen habe: „Heute wurde Orkun vor meinen Augen gefoult.“

Kökcü erinnert an seine eigene Rote: „Es stört auch unsere Psychologie“

Orkun Kökcü knüpfte daran an und verwies auf seine eigene Vorgeschichte in Derbys. Er erklärte, dass die Dominanz im Spiel bei Besiktas gelegen habe und dass ein spätes Siegtor in solchen Partien besonders wertvoll sei: „Last-Minute-Tore sind in solchen Spielen tatsächlich besser.“ Gleichzeitig sprach er über den psychologischen Druck, der durch frühe Karten und uneinheitliche Schwellen entsteht: „Es stört auch unsere Psychologie.“

Kökcü zog einen Vergleich zu einem früheren Spiel und sagte, dass Entscheidungen zwar korrekt sein können, aber die schnelle Kartenlinie bei eigenen Aktionen und die unterschiedliche Wahrnehmung bei Gegnerszenen die Mannschaft beeinflusse. Er kritisierte zudem den Ablauf bei strittigen Situationen: Wenn der Schiedsrichter sicher sei, könne er die Entscheidung treffen – doch es gehe „sofort zum VAR“. Trotz allem blieb Kökcü bei einem pragmatischen Schlusspunkt: „Wenn ich eine solche Entscheidung sehe, halte ich mich, aber wir werden eine Lösung finden.“

Cerny: „Unsere Unterstützer waren unglaublich“

Matchwinner Vaclav Cerny stellte nach dem Derby vor allem das Gefühl in den Vordergrund, das ein solcher Auswärtssieg auslöst. „Ich bin sehr glücklich, so haben wir es verdient, das Jahr zu beenden“, sagte er. Für Cerny war entscheidend, dass Besiktas bis zum Schluss an den Sieg glaubte: „Der Kampf war vorbei, aber wir waren die Gewinner.“

Ein besonderer Dank ging an die Fans: „Unsere Unterstützer waren unglaublich. Sie sind die Kraft, die uns antreibt.“ Und Cerny machte klar, was nach so einem Abend die Erwartungshaltung im Klub ist: „Wir wollen alle dasselbe. Dafür tun wir unser Bestes.“

Derby-Sieg als Startsignal für die zweite Saisonhälfte

Besiktas nimmt aus Kadiköy nicht nur drei Punkte im Pokal mit, sondern auch eine klare Botschaft: Das Pressing greift, der Spielplan trägt – und die Mannschaft kann in den großen Momenten liefern. Gleichzeitig bleiben Themen wie Kaderbreite, Transferarbeit und die Debatte um die Kartenlinie präsent. Für Sergen Yalcin zählt nun, dass der Derby-Impuls nicht verpufft, sondern in der Winterpause und im Januar-Fenster in stabile Leistung übersetzt wird.

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