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·15. Oktober 2023
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Mit dem 3:2-Erfolg beim SSV Ulm hat Dynamo Dresden nicht nur einen Verfolger auf fünf Punkte distanziert, sondern auch die Tabellenführung zurückerobert. Dabei überzeugten die Sachsen mit einer neuen Stärke, sind aber in Sorge um Tobias Kraulich und Dennis Borkowski.
Bisher lief es in dieser Saison so: Egal ob Dynamo eine Ecke oder einen Freistoß zugesprochen bekam, nicht einmal brachten die Sachsen den Ball anschließend im Tor unter. Ganz anders war es nun in Ulm. Resultierten die Treffer zum 1:1 (34.) und 2:1 (37.) jeweils aus einem Eckstoß, ging dem 3:2 ein Freistoß voraus (57.). Erst keine Treffer nach Standards (Elfmeter nicht mitgezählt), jetzt gleich derer drei. Dynamo überzeugt mit neuer Stärke – und das pünktlich im Topspiel.
"Es war ein sehr intensives Spiel beider Mannschaften. Ulm hat gut und hoch verteidigt. Umso glücklicher bin ich, dass wir aus Standardsituationen unsere Tore machen konnten und so dieses schwere Spiel gewonnen haben", sagte Trainer Markus Anfang nach der Partie. "Es freut mich, dass wir das Quäntchen Glück auf unserer Seite hatten. Das war wichtig für uns." Andernfalls wäre es womöglich schwierig geworden, machte Ulm doch ein starkes Spiel, war zunächst in Führung gegangen (28.) und hatte auch auf den Doppelschlag der Dresdner die richtige Antwort (45.).
Dass das Pendel zugunsten der Schwarz-Gelben ausschlug, daran hatte auch Claudio Kammerknecht mit einem Doppelpack keinen geringen Anteil. "Irgendwie hatte ich einen Magneten an mir, denn die Bälle sind immer zu mir geflogen", grinste er im "Telekom"-Interview. "Ich bin froh, dass ich der Mannschaft damit helfen konnte." Beim 1:0 sei es natürlich auch "Glück gewesen, dass der Ball genau da hinfliegt. Die Laufwege haben wir aber einstudiert", so Kammerknecht, der erstmals in seiner Karriere doppelt traf. Seinen Treffer zum 3:2 schrieb er derweil auch Vorbereiter Tom Zimmerschied zu. "Er hat den Ball überragend vorbereitet, 50 Prozent gehen auf ihn."
Und beinahe hätte der 24-Jährige in der Schlussphase sogar noch einen dritten Treffer erzielt, zog aber aus kurzer Distanz vorbei. "Ich wollte ihn per Vollspann verwandeln, verziehe dann jedoch komplett. Aber drei Tore wären auch zu viel des Guten gewesen", schmunzelte Kammerknecht. Der Sieg im Topspiel gebe nun "einen extremem Push", habe er doch gezeigt, "dass wir auch mal eklig spielen und den Sieg mit viel Kampf über die Zeit bringen können". Zudem brachte der Erfolg die Erkenntnis, dass es nach Standards eben doch mit dem Toreschießen klappt.
Daran wollen die Schwarz-Gelben am kommenden Samstag, wenn Preußen Münster im Rudolf-Harbig-Stadion gastiert, ansetzen. Allerdings drohen mit Tobias Kraulich, der sich nach 41 Minuten ohne Gegnereinfluss bei einem Ausfallschritt am rechten Oberschenkel verletzte und raus musste, und Dennis Borkowski, der eine Viertelstunde vor Schluss umgeknickt war und von zwei Betreuern gestützt mit dick bandagiertem Knöchel vom Platz humpelte, gleich zwei Spieler auszufallen.
Dann hätte Dynamo den Sieg im Topspiel teuer bezahlt. Genaue Diagnosen stehen aber noch aus. "Das ist der Wermutstropfen, den wir haben. Es tut natürlich wahnsinnig weh", sagte Anfang, der unter der Woche bereits eine erneut schwere Knie-Verletzung bei Kyrylo Melichenko hinnehmen musste.