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·18. November 2025
#SGE – Mit Balance in den Jahresendspurt

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·18. November 2025

Bislang hat die glorreiche SGE in der Saison 2025/26 sechszehn Pflichtspiele absolviert, zehn in der Liga, vier in der Champions-League und zwei im Pokal. Bis zur Weihnachtspause stehen weitere sieben Spiele auf dem Programm, daher ist es ein guter Zeitpunkt, eine erste Zwischenbilanz zu ziehen.
Auf der Habenseite stehen sieben Siege und drei Unentschieden, sechs Partien wurden verloren. Im Pokal ist man nach der (unglücklichen) Niederlage gegen den BVB ausgeschieden, in der Champions-League belegt man mit 4 Punkten nach dem vierten Spieltag Platz 23 der Tabelle, der zur Teilnahme an den Playoffs berechtigen würde. In der Liga ist man mit 17 Punkten siebter, bei einer mäßigen Tordifferenz von plus 4.
Während man also im Pokal und der Champions-League bei Betrachtung der bisherigen Gegner eigentlich im Soll ist, gibt es in der Liga durchaus Luft nach oben. Im Vorjahr war man immerhin dritter mit 20 Punkten. Wobei in der letzten Saison die Gegner gefühlt leichter waren, denn betrachtet man die Spiele gegen die gleichen Gegner, standen 2024/25 nach den Spielen gegen Bremen, Hoffenheim, Leverkusen, Union, Gladbach, Bayern, Freiburg, St. Pauli, Heidenheim und Mainz lediglich 13 Punkte bei 19:16 Toren zu Buche.
Aber ich denke, man muss die aktuelle Saison unter einem anderen Aspekt sehen, in drei Abschnitten, die von bestimmten Phänomenen geprägt waren:
Der erste Abschnitt, die ersten fünf Pflichtspiele, umfasst das Pokalspiel gegen FV Engers (5:0), das Heimspiel gegen Bremen (4:1), das Gastspiel in Hoffenheim (3:1), die Pleite in Leverkusen (1:3) und das erste CL-Spiel gegen Galatasaray (5:1). Fünf Spiele, vier Siege, eine Niederlage, 18:6 Tore. Defensiv stabil, offensiv effektiv, sehr vielversprechend. Allerdings verletzte sich Rasmus Kristensen früh im Spiel gegen Leverkusen, was einen massiven Verlust der defensiven Stabilität verursachte. Gegen Galatasaray konnte das noch kompensiert werden, doch im nächsten Teil der Saison brachen die Dämme.
Dieser beginnt mit der Heimniederlage gegen Union (3:4), es gelang ein Sieg gegen Gladbach (6:4), man verlor in Madrid (1:5), gegen den FC Bayern (0:3), spielte unentschieden in Freiburg (2:2), und verlor gegen Liverpool (1:5). Sechs Spiele, ein Sieg, ein Unentschieden und vier Niederlagen. 13:23 Tore. Die Bilanz eines Absteigers. Gegen Freiburg war Kristensen wieder dabei und nach dem Freiburgspiel nahm Dino Toppmöller den verunsicherten Kaua Santos aus dem Tor. Beides trug – zusammen mit der zeitweiligen Umstellung auf die Dreierkette nach dem Liverpool-Desaster zu einer verbesserten defensiven Leistung in den folgenden fünf Spielen bei.
Man gewann gegen St. Pauli 2:0, verlor mit 2:4 im Elfmeterschießen im Pokal gegen den BVB, spielte 1:1 gegen Heidenheim und 0:0 gegen den SSC Neapel, bevor der FSV Mainz 05 mit 1:0 bezwungen wurde. Zwei Siege, zwei Unentschieden und eine Niederlage bei 6:5 Toren. Man hat wohl teilweise defensive Stabilität mit sinkender offensiver Qualität bezahlt.
Also gilt es nun, eine bessere Balance zu finden. Denn die nächsten sieben Spiele werden darüber entscheiden, wie die Perspektiven der Frankfurter Eintracht im Hinblick auf den Saisonabschluss 2026 sind. Und da müssen wieder mehr Tore her. Denn aus den Bundesligaspielen in Köln, gegen Wolfsburg, in Leipzig, gegen Augsburg und in Hamburg braucht es mindestens acht, eher zehn Punkte, um eine gute Position im Kampf um Europa zu haben. Und zumindest das Spiel zu Hause gegen Bergamo sollte in der Champions-League gewonnen werden, um die Chancen auf die Zwischenrunde am Leben zu erhalten.
Die Knackpunkte für eine erfolgreiche Fortsetzung der Saison dürften hauptsächlich im Mittelfeld und dem Angriff liegen. Denn im Tor hat sich Michael Zetterer stabil gezeigt und in der Abwehr sind bis auf Elias Baum alle Spieler an Bord, es steht also einer gewissen (notwendigen) Rotation nichts im Weg. Im Mittelfeld gibt es dagegen derzeit einen heftigen Engpass in den zentralen Positionen, denn für die drei zu besetzenden Stellen sind nach der vorzeitigen Abreise von Hugo Larsson bei der schwedischen Nationalmannschaft mit Ellyes Skhiri, Mo Dahoud, Fares Chaibi und Mario Götze nur noch vier Spieler einsatzbereit. Dazu kommt, dass in der Offensive sowohl Elye Wahi als auch Michy Batshuayi schwächeln, wodurch es mit Jonathan Burkardt nur eine zentralen Stürmer gibt.
Diese personellen Unklarheiten im Hinterkopf bleibt es sehr spannend, für welche Lösung(en) sich Dino Toppmöller entscheidet. Setzt er auf ein eher offensives System, beispielsweise ein 4-3-3 mit zwei Offensiven Außen, oder beordert er Spieler auf ihnen eigentlich fremde Positionen, was ja mit Fares Chaibi durchaus schon gut geklappt hat? Es bleibt spannend.
Und ich bleibe optimistisch.
Titelbild: Alex Grimm/Getty Images









































