VfL Osnabrück
·6. September 2025
Spitzenreiter, Wechsel und Pokalaus: Die Saisonstarts der VfL-Leihspieler

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·6. September 2025
Im Sommer verließen gleich sechs Spieler zeitweise den VfL, um mehr Spielpraxis und ihre ersten Erfahrungen im Seniorenbereich zu sammeln. Dabei erlebten die Nachwuchskicker der Lila-Weißen ganz unterschiedliche Saisonstarts.
Der gebürtige Berliner Rohin Shivani begann seine Fußballkarriere beim 1. FC Union Berlin, ging dann zum Stadtrivalen Hertha BSC und schließlich im Alter von 13 Jahren zum Hamburger SV. Dort lief er unter anderem 14-mal für die U17 der Rothosen auf, bevor er im Sommer 2023 ins Nachwuchsleistungszentrum des VfL wechselte. Zwei Saisons lang spielte der offensive Mittelfeldspieler unter den Trainern Frithjof Hansen und zuletzt Tim Danneberg in der U19 der Lila-Weißen und erzielte in 37 Partien fünf Tore.
Im Sommer folgte nach der Unterschrift des ersten Profivertrags der Schritt zum VfB Lübeck. Dort soll Shivani nun in der Nähe seiner Heimat die ersten Schritte im Seniorenbereich gehen. In fünf von bislang sieben Saisonspielen kam Shivani zum Einsatz. Während er am ersten Spieltag sowie im DFB-Pokal nur wenige Minuten bekam, stand er in den Partien gegen den SV Meppen, VfB Oldenburg und am vergangenen Wochenende gegen die Zweitvertretung von Hannover 96 im Schnitt 20 Minuten auf dem Feld. Im Duell gegen die U23 aus der Landeshauptstadt leitete Shivani sogar den entscheidenden Treffer zum 1:0 in der 89. Minute ein und konnte somit den dritten Saisonsieg mit dem VfB feiern. Nach sechs Spieltagen (Partie gegen FC St. Pauli II wurde verlegt) steht man mit zehn Punkten auf dem siebten Tabellenplatz in der Regionalliga Nord.
Deutlich weiter oben, nämlich an der Spitze der Liga, steht Ibrahim Touray mit dem SSV Jeddeloh II. Der gebürtige Münsteraner, der vor zwei Jahren vom SC Paderborn ins NLZ des VfL wechselte, spielt in dieser Saison unter Ex-Osnabrücker Björn Lindemann im beschaulichen Jeddeloh II seine erste Herrensaison. Dabei stand der 19-Jährige bislang in jedem Spiel im Kader und kam nur bei zwei Partien nicht zum Einsatz. In sechs Einsätzen stand er bislang zusammengerechnet sechzig Minuten auf dem Rasen. Direkt in seinem ersten Pflichtspieleinsatz für den SSV erzielte er im Derby gegen den Nachbarn VfB Oldenburg in der Nachspielzeit den letzten Treffer beim 3:1-Auswärtssieg im Marschwegstadion.
Treffsicher zeigte sich Touray auch im Landespokal. Im entscheidenden Elfmeterschießen im Viertelfinale gegen den VfL Osnabrück trat der Innenverteidiger, der wenige Minuten zuvor für den verletzten Niklas-Leon von Aschwege in die Partie kam, zum zweiten Elfmeter der Gastgeber an. Während VfL-Keeper Lukas Jonsson in die linke Ecke sprang, platzierte die Leihgabe des VfL den Ball souverän ins rechte Eck. Neben dem besonderen Duell gegen die Lila-Weißen trifft Touray in der Liga neben seinem alten Teamkollegen Rohin Shivani auch auf seinen Bruder Ousman Touray, der seit dieser Saison beim Aufsteiger FSV Schöningen spielt. Zwar traf der SSV Jeddeloh II in dieser Spielzeit sowohl bereits auf den VfB Lübeck als auch dem FSV Schöningen, jedoch standen beide Spieler in diesen Partien nicht auf dem Platz. Das sportliche Duell muss Ibrahim Touray also auf die Rückspiele verschieben.
Täglich zusammen auf dem Trainingsplatz stehen dagegen weiterhin Finn Cramer und Joschka Kroll, die im Sommer zusammen leihweise vom VfL Osnabrück zum SC Wiedenbrück in die Regionalliga West wechselten. Zusammen in einem Pflichtspiel auf dem Platz standen die beiden in dieser Saison jedoch erst zweimal. Während Finn Cramer in fünf Einsätzen 170 Spielminuten vorwiegend als Mittelstürmer sammeln konnte, stand Joschka Kroll in vier Spielen insgesamt 97 Minuten auf dem Rasen. Dabei wurde der 19-Jährige stets als Rechtsverteidiger eingesetzt. In der 1. Runde des Landespokals Westfalen standen die beiden Youngster zum ersten Mal gemeinsam in der Startelf für den Sportclub. Die Partie gegen SuS Bad Westernkotten ging jedoch mit 3:1 verloren. In der Liga konnten die Wiedenbrücker bislang zwei Siege einfahren und mussten sich viermal geschlagen geben. Mit sechs Punkten nach sechs Spieltagen steht man momentan auf dem 12. Tabellenplatz. Am vergangenen Wochenende musste die Mannschaft von Trainer Sascha Mölders eine 1:2-Heimniederlage gegen die Sportfreunde Lotte hinnehmen.
Somit trafen Kroll und Cramer noch nicht auf ihren ehemaligen Teamkollegen Luca Böggemann, der am Montag bei den Sportfreunden als Leihneuzugang vorgestellt wurde. Der 21-jährige Keeper war im Juli leihweise zum Regionalligisten BSG Chemie Leipzig gewechselt und stand dort in den ersten drei Saisonspielen in der Anfangsformation. Ab dem vierten Spieltag entschied sich der Trainer der Leipziger, Adrian Alipour, jedoch einen Torwartwechsel vorzunehmen und fortan Florian Horenbrug zwischen den Pfosten spielen zu lassen. Der gewünschte Erfolgseffekt blieb aber aus und nach sechs Spieltagen steht der Traditionsverein punktlos am Tabellenende der Regionalliga Nordost. Aufgrund der sportlichen Situation entschieden sich daraufhin alle Beteiligten, die Leihe von Böggemann vorzeitig zu beenden. Jedoch kehrte Böggemann nicht zum VfL zurück, sondern schloss sich umgehend leihweise den Sportfreunden Lotte an. Beim aktuellen Tabellensiebten der Regionalliga West wurde eine Planstelle auf der Torhüterposition frei, weil Keeper Ron Meyer aus privaten Gründen den Verein vorzeitig verließ. Nun stellt sich Böggemann, der in der vergangenen Saison bereits erstmals im Auswärtsspiel bei Rot-Weiss Essen über 90 Minuten für die Profis der Lila-Weißen auf dem Platz stand, in Lotte dem Konkurrenzkampf mit Torwart Laurenz Beckemeyer, der in seiner Jugend ebenfalls für den VfL auflief.
Zu seinem ersten Einsatz für seinen neuen Verein kam Böggemann bereits am Donnerstagabend. In der zweiten Runde des Landespokals stand der 1,95m große Schlussmann gegen den SC Altenrheine in der Startelf und sorgte 90 Minuten lang für eine weiße Weste. Auch beim Strafstoß der Gastgeber in der Nachspielzeit konnte der Keeper nicht überwunden werden, sodass die Sportfreunde einen 1:0-Sieg einfahren konnten.
Der letzte Leihabgang der Lila-Weißen erfolgte erst vor kurzem, als Lion Semic zum niederländischen Zweitligisten Helmond Sport wechselte. Mit Michel Ludwig trifft der 21-Jährige dort auf einen alten Bekannten. In elf Partien stand er mit dem Mittelfeldspieler schon bei Borussia Dortmund II auf dem Feld. Während Semic einen Tag nach seinem Wechsel noch nicht im Kader im Ligaspiel gegen ADO Den Haag stand, könnte der Rechtsverteidiger am kommenden Sonntag beim Auswärtsspiel gegen VVV Venlo erstmals für seinen neuen Verein zum Einsatz kommen.
Text: Jendrik Greiwe Beitragsfoto: Rolf Grundke Foto im Text: Jonas Jürgens
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