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·17. März 2024
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Nach einer "körperlich als auch mental herausfordernden sowie kräftezehrenden Zeit" tritt Svenja Huth aus der deutschen Nationalmannschaft zurück, wie Spielerin und Verband am Sonntag bekanntgaben.
"Ich blicke voller Stolz und Demut auf meine 18 Jahre als Nationalspielerin zurück", erklärte die 33-Jährige in einem Statement. Sie sei stolz gemeinsam mit den Fans Titel gefeiert zu haben und nach Rückschlägen wieder zusammen aufgestanden zu sein. "Ich bin glücklich, dass ich zum Abschluss meinen Teil dazu beitragen konnte, das Olympia-Ticket zu lösen", so Huth weiter.
In den 18 Jahren beim Deutschen Fußball-Bund habe sie viel gelernt und ist "durch Siege, Niederlagen, Erfolge und Rückschlage zu der Person gereift", die sie heute ist. "Ich habe dem Fußball - meiner Leidenschaft - alles untergeordnet und immer alles gegeben", bekräftigt Huth in einem emotionalen Instagram-Post. Für die Mittelfeldstrategin gilt der sportliche Fokus ab sofort nur dem VFL Wolfsburg. Huth freue sich auf mehr Zeit für sich und ihre Familie zuhause. "Danke an alle Weggefährten für viele schöne Augenblicke und Erinnerungen, aber auch für die schmerzlichen Momente und Enttäuschungen, die mich geprägt haben und an denen ich gewachsen bin", verabschiedet sich die Wolfsburgerin auf Social Media von ihren Fans.
Für Weggefährtin und DFB-Sportdirektorin Nia Künzer waren vor allem Huths "Mut, Teamgeist und Engagement, aber auch unglaubliche Willenskraft und Empathie" beeindruckend. Laut Künzer war Svenja Huth für viele ein "großes Vorbild". Die Sportdirektorin ist sich sicher, dass dies auch nach dem Abschied von der Nationalmannschaft so bleiben wird. "Sie wird uns fehlen -als Spielerin und als Mensch", resümiert Künzer.
Als "Gesicht des Frauenfußballs in Deutschland", bezeichnet Sabine Mammitzsch, DFB-Vizepräsidentin für Frauen- und Mädchenfußball, Huth. Die 88-fache Nationalspielerin habe den Frauenfußball in Deutschland über ein Jahrzehnt mitgeprägt. Den Rücktritt bedauert Mammitzsch sehr, wünscht Huth aber "sportlich und privat von Herzen alles Gute“.
Auch Interimstrainer Horst Hrubesch bedauert den Rücktritt. Er habe gerne mit Huth gearbeitet, auch aufgrund ihrer Meinungsstärke. Die 33-Jährige hat aufgrund ihrer "Einstellung und Wirkung auf ihre Mitspielerinnen der Mannschaft viel gegeben", erklärt Hrubesch. "Ich verliere sie ungern in unserem Kreise respektiere ihre Entscheidung aber selbstverständlich".
Den Dress des Deutschen Fußball-Bundes trug Huth zum ersten Mal im Jahre 2006, als sie für die U15-Nationalmannschaft nominiert wurde. In den Juniorinnen-Teams des DFB gewann Huth 2008 die U17-Europameisterschaft und 2010 die U20-Weltmeisterschaft im eigenen Land.
Am 26. Oktober 2011 debütierte die damals 20-Jährige zum ersten Mal für die A-Nationalmannschaft. Nach dem Gewinn des Algarve Cups 2012, folgte ein Jahr später der Triumph bei der Europameisterschaft in Schweden. Höhepunkt ihrer Laufbahn war der Sieg der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2026 in Rio de Janeiro. Bei der letzten EM in England führte Svenja Huth das Team im Finale vor ausverkauften Wembley-Stadion aufs Feld. Insgesamt war die Offensivspielerin 18 Jahre im Dress des DFB unterwegs. Dabei bestritt sie 88 Länderspiele und erzielte 14 Tore für Deutschland.
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