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·4. Oktober 2025

Tabellenführung weg, Form zurück? Bayern Frauen bleiben in der Spur

Artikelbild:Tabellenführung weg, Form zurück? Bayern Frauen bleiben in der Spur

Die FC Bayern Frauen schlagen Werder Bremen mit 4:0. In der Bundesliga verlieren sie damit ihre Tabellenführung. Drei Dinge, die auffielen.

Nach dem doch eher durchwachsenen Auftritt gegen Borussia Dortmund im Pokal wollte der FC Bayern in der Bundesliga am VfL Wolfsburg dran bleiben.


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Weil der VfL zuvor mit 8:0 gegen die SGS Essen gewann, brauchten die Münchnerinnen ein 5:0, um in der Tordifferenz wieder am Rivalen vorbeiziehen zu können. José Barcala stellte die ihm nach den Verletzungen wohl bestmögliche Elf auf den Rasen.

Nur Lena Oberdorf reihte sich mit einem krankheitsbedingten Ausfall in die Liste der Abwesenden ein. In der Innenverteidigung durften Magdalena Eriksson und Tuva Hansen ran. Giulia Gwinn wird indes langsam herangeführt und blieb zunächst auf der Bank.

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FC Bayern vs. Werder Bremen: Der Spielverlauf

Die Bayern starteten solide in die Partie, erarbeiteten sich Anteile im Angriffsdrittel und bauten sich so eine kleine Dominanz auf. Allerdings war diese schnell weg, weil Bremen zunehmend besser ins Spiel fand. Zwar fehlten die ganz klaren Chancen, aber im Pressing kamen sie gegen unsicher wirkende Münchnerinnen zum einen oder anderen hohen Ballgewinn.

Ein Tor, das eher glücklich in der Entstehung war, brachte den FCB aber wieder auf Kurs: Arianna Caruso konnte nach einem missglückten Abschluss freistehend einschießen. Nur wenige Momente später kombinierten Momoko Tanikawa und Lea Schüller stark miteinander, die Japanerin vollendete zum 2:0 und hätte wiederum ein paar Minuten später sogar das 3:0 nachlegen müssen. Unbedrängt köpfte sie aus wenigen Metern Entfernung aber El Sherif an.

Nach etwas mehr als einer Stunde schmiss Barcala dann die Rotationsmaschine an. Stine Ballisager und Glódis Perla Viggósdóttir kamen für Eriksson und Hansen, außerdem wurde Linda Dallmann für Tanikawa eingewechselt. Wenig später machten die Bayern den Deckel drauf. Schüller legte wie schon beim 2:0 clever ab und Dallmann traf zum 3:0. Daraufhin durfte dann auch Gwinn ran, die für Carolin Simon eingewechselt wurde.

Nun war in der Schlussphase nur noch die Frage, ob es ihnen gelingen würde, Wolfsburg wieder einzufangen. Schüller traf in der Schlussphase zum 4:0 selbst, nachdem sie von Caruso freigespielt wurde. Ein Treffer fehlte also noch, um die Spitze der Bundesliga wieder zu erklimmen.

Richtig ins Risiko gingen sie dafür aber nicht mehr. Eine gute Chance von Bühl wurde von El Sherif pariert und so blieb es am Ende beim verdienten 4:0 und Wolfsburg übernimmt die Tabellenführung vor dem direkten Duell am kommenden Wochenende.

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FC Bayern vs. Werder Bremen: Dinge, die auffielen

Probleme mit hohem Pressing – aber auch eine gute Antwort

Im ersten Viertel des Spiels hatten die Bayern große Probleme mit dem Pressing der Bremer. Werder verschloss die Mitte mit einer kompakten 4-4-2-Formation und wartete darauf, dass die Münchnerinnen auf einen der Flügel spielten. Dort packten die Grün-Weißen dann aggressiv zu.

Zunächst liefen die Bayern immer wieder in diese Falle und fand so keinen Rhythmus. Je länger das Spiel dauerte, desto besser kamen sie damit aber klar. Anteil daran hatten unter anderem Tanikawa und Pernille Harder. Beide ließen sich im Spielaufbau häufiger in die Zwischenräume fallen.

Auch Simon hatte ihren Anteil. Blieb sie zu Beginn häufig noch breit, tauschte sie nach einigen Minuten immer mal wieder mit Caruso die Position und zog ins Zentrum. Das sorgte für Zuordnungsprobleme bei Werder. Die Tore taten dann ihr Übriges, um die Kontrolle zu gewinnen.

Selbstvertrauen für Caruso und Schüller

Wichtig gewesen sein könnte dieses Spiel für Caruso und Schüller. Beide zeigten gute Leistungen. Die Italienerin traf selbst und bereitete einen Treffer vor, Schüller legte zweimal gut ab und erzielte das 4:0. Vor allem aber waren beide auch gut eingebunden. Das gab dem Spiel im Zentrum etwas mehr Variabilität. Beide werden mit Blick auf die Ausfälle in den kommenden Tagen und Wochen in Topform gebraucht. Das war ein erster Schritt.

Momoko Tanikawa: Eine Klasse für sich – aber etwas fehlt ihr noch

Ein hervorragendes Spiel hat zudem Tanikawa gemacht. Die flexibel einsetzbare Mittelfeldspielerin war überall auf dem Platz anspielbar, lief sich klug frei und zeigte mehrfach, dass sie sowohl im Spielaufbau als auch in der Chancenkreation eine wichtige Rolle spielen kann. Neben Klara Bühl, über die mal wieder alles lief und bei der das Sonderlob fast schon obligatorisch ist, war Tanikawa vor allem im holprigen Abschnitt des ersten Durchgangs ein wichtiger Dosenöffner.

Ihr Tor war sehr stark herausgespielt. Was ihr noch abgeht, aber das ist in diesem Alter auch einfach normal, ist die Konstanz in der Entscheidungsfindung. Hin und wieder unterlaufen ihr noch recht simple Fehler in der letzten oder vorletzten Aktion. Wenn sie das in den kommenden Monaten und Jahren aber in den Griff bekommt, hat sie das Zeug, eine der besten Spielerinnen ihrer Generation zu werden.

Wie ein Top-Team, aber …

Generell haben die Bayern gegen Bremen abermals gezeigt, dass sie taktisch und fußballerisch das stabilste Team der Liga sind. Auch in dieser Saison wird die Meisterschaft nur über sie entschieden. Obwohl Werder mit viel Selbstvertrauen in die Partie ging und es kurzzeitig so aussah, als könnten sie gefährlich werden, bekamen die Gastgeberinnen doch noch ihren Rhythmus auf den Rasen.

Hinten blieb man zudem überwiegend stabil. Trotz der Rotation, zu der Barcala gezwungen wurde, hatten die Gäste bis zum 3:0 maximal eine nennenswerte Gelegenheit: Als Ena Mahmutovic einen katastrophalen Fehlpass im Aufbau in die Füße des Gegners spielte. Draus machen konnte Bremen aber nichts. Erst in der Schlussphase gab es wieder etwas mehr Raum für sie.

Bayern spielt aktuell wie ein Top-Team: Nicht spektakulär, aber gut genug, um die entsprechenden Ergebnisse in dieser Saisonphase einzufahren. Aber: Wie stabil das wirklich ist, wird sich jetzt erst zeigen. So richtig rund wirkt das nach wie vor nicht. Zwar bewegt sich diese Kritik auf hohem Niveau, aber auf diesem wird man jetzt eben auch gefordert.

Am Dienstag geht es zum FC Barcelona in der Champions League, am Samstag nach Wolfsburg. Je nach Verlauf haben diese Spiele das Potenzial, das aktuelle Bild von der Leistungsfähigkeit massiv zu verändern – in alle Richtungen. Für den Moment aber ist das Spiel gegen Bremen durchaus als kleiner Fortschritt zu werten. Tabellenführung weg, Form wieder da?

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