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·18. Oktober 2025
Thomas Müller drückt die Daumen – vermisst den Klassiker aber nicht

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·18. Oktober 2025
Thomas Müller war über ein Jahrzehnt das Gesicht des Bundesliga-Klassikers zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund. Inzwischen spielt der Weltmeister von 2014 in Kanada – und vermisst das Prestigeduell überraschend wenig.
Seit der Saison 2009/10 fand der Bundesliga-Klassiker nur dreimal ohne Thomas Müller statt. Der Ur-Bayer war über viele Jahre hinweg der Inbegriff dieses Duells: emotional, torgefährlich und immer präsent, wenn es gegen den BVB zur Sache ging. Sein erster Treffer in der Bundesliga fiel sogar ausgerechnet gegen Borussia Dortmund – am 12. September 2009, einen Tag vor seinem 20. Geburtstag.
Damals wurde der junge Müller von Trainer Louis van Gaal eingewechselt und sorgte mit einem Doppelpack für den 5:1-Auswärtssieg der Münchner im Signal-Iduna-Park. Seitdem stand er 29-mal in Bundesliga-Klassikern auf dem Platz – öfter als jeder andere Bayern-Spieler.
Foto: IMAGO
Heute, mit 36 Jahren, steht Müller bei den Vancouver Whitecaps in der nordamerikanischen Major League Soccer unter Vertrag. Dass er beim Klassiker am Samstagabend nicht mehr auf dem Platz stehen wird, beschäftigt ihn allerdings wenig. „Ich bin kein Vermissertyp“, erklärte Müller im Gespräch mit der Abendzeitung München.
„Ich hatte in der Vergangenheit viele solcher Spiele für den FC Bayern. Jetzt habe ich mich für etwas anderes entschieden – beziehungsweise mich nicht mehr für den Klassiker qualifiziert“, sagte der ehemalige FCB-Kapitän mit einem Schmunzeln.
Die Zeit beim deutschen Rekordmeister sei für ihn abgeschlossen, betonte Müller weiter: „Wenn ich zurückschaue, war es wunderschön. Aber die Gegenwart sind jetzt die Vancouver Whitecaps.“
Der Offensivspieler bestreitet am Sonntag (3 Uhr MESZ) das letzte MLS-Spiel der regulären Saison gegen den FC Dallas. Danach starten die Play-offs – Müllers Fokus liegt klar auf seiner neuen sportlichen Herausforderung.
Ganz losgelöst von seinem Herzensklub ist Müller dennoch nicht. Trotz der neunstündigen Zeitverschiebung wird er den Klassiker zwischen Bayern und Dortmund live verfolgen: „Ich bin ein Kind der Bundesliga, werde das Spiel natürlich anschauen und den Bayern die Daumen drücken.“
Die Ausgangslage scheint aus seiner Sicht klar: Die Bayern führen die Bundesliga an, sind in dieser Saison nach sechs Spielen noch ungeschlagen und gehen mit viel Selbstvertrauen ins Topspiel.
Für Müller, der über 676 Pflichtspiele, 237 Tore und 261 Vorlagen für den FC Bayern verzeichnete, bleibt der Klassiker auch aus der Ferne etwas Besonderes – wenn auch mit der Gelassenheit eines Spielers, der alles erreicht hat. „Ich hatte meine Klassiker-Momente“, sagt Müller, „jetzt dürfen andere sie erleben.“