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·6. November 2025
Tiefe Krise: Der VfL Wolfsburg steht am Scheideweg

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·6. November 2025

Der VfL Wolfsburg steckt tief in der Krise. Nach dem enttäuschenden Saisonverlauf und zuletzt schwachen Auftritten steht der Verein vor entscheidenden Tagen. Nach dem Spiel am Freitag bei Werder Bremen folgt eine zweiwöchige Länderspielpause – eine Phase, in der es zu tiefgreifenden Veränderungen kommen könnte. Die sportliche Lage ist angespannt, das Umfeld unruhig, und gleich mehrere zentrale Personen im Verein geraten zunehmend unter Druck.
Trainer Paul Simonis steht seit Wochen in der Kritik. Seit seinem Amtsantritt wartet man vergeblich auf ein klares Spielkonzept. Auf dem Platz wirkt die Mannschaft oft planlos, die Aufstellungen werfen Fragen auf. Viele Fans bemängeln, dass Simonis nicht immer nach Leistung aufstellt. Dazu kommt, dass das Team häufig saft- und kraftlos auftritt – ein Zeichen mangelnder Motivation oder fehlender Führung?
Medienberichte spekulieren, dass Simonis bei einer weiteren Niederlage in Bremen freigestellt werden könnte. Doch es gibt auch Gegenstimmen. Viele Spieler sollen den Coach schätzen, ihn als akribischen Arbeiter und ehrlichen Charakter sehen. Auch bei Eigner Volkswagen hat Simonis offenbar Fürsprecher. Nach jüngsten Berichten soll bereits ein Unentschieden und ein sichtbarer Einsatz der Mannschaft genügen, damit der Trainer weitermachen darf. Das Spiel gegen Werder Bremen wird also zur Richtungsentscheidung – sportlich wie personell.
Sportdirektor Sebastian Schindzielorz sieht sich selbst zwar fest im Sattel, doch die öffentliche Wahrnehmung ist eine andere. Während er betont, das Vertrauen im Verein zu spüren, berichten mehrere Medien von einem wackelnden Stuhl. Eine Trennung im Winter sei nicht ausgeschlossen – möglicherweise sogar schon in der Länderspielpause.
Schindzielorz wird vorgeworfen, den Kader falsch zusammengestellt zu haben. Einige Neuzugänge haben die Erwartungen nicht erfüllt, andere Positionen blieben unzureichend besetzt. Zudem soll der Sportdirektor den Bezug zur Mannschaft verloren haben. Die Unruhe im Umfeld und die schwache sportliche Bilanz werfen die Frage auf, ob er noch der richtige Mann für die Trendwende ist.
Auch Geschäftsführer Peter Christiansen steht schwer in der Kritik. Ihm wird eine misslungene Kaderplanung angelastet. Der Versuch, den Kader zu verkleinern, ist nur teilweise geglückt, zudem blieben mehrere Transferziele unerreicht. Besonders die verpasste Verpflichtung eines neuen Stürmers sorgt intern für Ärger – ein Plan B hat offenbar gefehlt.
Christiansen geriet außerdem in die Schlagzeilen, als er sich in der Kabine mit Ersatztorhüter Marius Müller gestritten haben soll. Dabei sollen laut Medienberichten Worte gefallen sein, die bei einigen Spielern Kopfschütteln auslösten. Auch der Streit um die Vertragsverlängerung von Maximilian Arnold hat Christiansens Position geschwächt. Während der Geschäftsführer angeblich gegen eine Verlängerung war, setzte sich schließlich der Aufsichtsrat durch – ein weiterer Machtverlust für den Dänen.
Spekulationen über eine Rückkehr von Ex-Manager Jörg Schmadtke machten zuletzt die Runde, wurden aber in den Medien wieder verworfen. Dennoch ist klar: Christiansens Rückhalt im Verein scheint zu bröckeln.
Nicht nur die sportliche Leitung, auch die Mannschaft steht in der Kritik. Ersatztorhüter Marius Müller sprach zuletzt öffentlich von fehlender Mentalität und mangelndem Einsatz. Einige Spieler würden laut Müller nur „70 bis 80 Prozent“ geben. Worte, die gesessen haben.
Aufsichtsratschef Sebastian Rudolph forderte nun ebenfalls mehr Charakter und Zusammenhalt. In der Kabine ist von fehlendem Teamgeist und Gleichgültigkeit einzelner Profis die Rede. Wer nicht alles für den Verein gibt, könnte Konsequenzen spüren. Auch Nationalspieler sollen davon nicht ausgenommen sein.
Beim VfL ist man sich offenbar einig, dass im Winter nachjustiert werden muss. Nach Informationen des kicker stehen finanzielle Mittel für Kaderkorrekturen bereit – ein Signal, dass der Verein auf die sportliche Talfahrt reagieren will.
Das Auswärtsspiel bei Werder Bremen wird zum Schlüsselspiel für den VfL Wolfsburg. Es geht nicht nur um Punkte, sondern um Existenzen. Trainer, Sportdirektor, Geschäftsführer und Spieler – alle stehen auf dem Prüfstand. Ein weiteres enttäuschendes Ergebnis könnte tiefgreifende Veränderungen nach sich ziehen.
Die Länderspielpause wird damit zur Bewährungsprobe für den gesamten Verein. Nur mit einem klaren Auftritt und sichtbarem Einsatz kann der VfL das Vertrauen seiner Fans zurückgewinnen. Ob dies gelingt, wird sich am Freitagabend im Weserstadion zeigen.









































