TSG-Trainerin Carolin Schmank: "Auf den Geschmack gekommen" | OneFootball

TSG-Trainerin Carolin Schmank: "Auf den Geschmack gekommen" | OneFootball

In partnership with

Yahoo sports
Icon: DFB-Frauen

DFB-Frauen

·10. Oktober 2025

TSG-Trainerin Carolin Schmank: "Auf den Geschmack gekommen"

Artikelbild: TSG-Trainerin Carolin Schmank: "Auf den Geschmack gekommen"

In ihrer ersten Saison als U 17-Trainerin führte Carolin Schmank die TSG Hoffenheim zum Triumph im neuen DFB-Pokal der Juniorinnen. Am Samstag (ab 13.30 Uhr) beginnt für die jungen Kraichgauerinnen beim Hegauer FV die nächste Pokalreise. Im DFB.de-Interview spricht die 26-Jährige mit Mitarbeiter Ralf Debat über den Reiz des Wettbewerbs, die mögliche Titelverteidigung und die Nachwuchsförderung.

DFB.de: Mit dem Auswärtsspiel beim Hegauer FV steigt die TSG Hoffenheim im DFB-Pokal der Juniorinnen in der zweiten Runde in den Wettbewerb ein. Was nehmen Sie sich mit dem Team vor, Frau Schmank?


OneFootball Videos


Carolin Schmank: Wir wollen gut starten und eine Runde weiterkommen. Wir haben uns viel vorgenommen und freuen uns sehr, dass es wieder losgeht.

DFB.de: Wie gut sind Sie über den Gegner informiert, der in der Oberliga Baden-Württemberg den siebten Tabellenplatz belegt?

Schmank: Selbstverständlich sind wir gut vorbereitet. Grundsätzlich konzentrieren wir uns aber auf uns, nicht auf den Gegner. Wir sind uns unserer Qualitäten bewusst. Diese wollen wir auf den Platz bringen.

DFB.de: Die TSG könnte zu den Ligakonkurrenten des Hegauer FV gehören, tritt stattdessen aber in der C-Junioren-Landesliga gegen männliche Nachwuchsteams an. Warum?

Schmank: Wir haben nach der Umstrukturierung der B-Juniorinnen-Bundesliga gute Erfahrungen damit gemacht, gegen Jungenteams anzutreten. Die Spielerinnen werden in diesen Partien noch stärker gefordert.

DFB.de: Welche Vorteile bringt das für die Talentförderung mit sich?

Schmank: Durch die größere Robustheit der Gegenspieler lernen die Mädels, sich noch besser in den Zweikämpfen zu behaupten. Durch die höhere Geschwindigkeit des Spiels müssen sie auch gedanken- und handlungsschneller werden. Das alles hilft ihnen, sich bestmöglich weiterzuentwickeln.

DFB.de: Ihr Team führt aktuell sogar die Tabelle an. Ist das ein Zeichen dafür, dass die Spielerinnen die Anforderungen immer besser annehmen?

Schmank: Unser Start war ausgezeichnet, keine Frage. Wir sind allerdings auch schon in der vorherigen Spielzeit sehr gut in die Saison gekommen und hatten eine starke Hinserie gespielt. In der Rückrunde wurde es dann schwieriger, weil die körperlichen Vorteile der Jungen mit fortschreitendem Alter noch mehr zur Geltung kommen.

DFB.de: In der zurückliegenden Saison gewann die TSG Hoffenheim als erstes Team überhaupt den DFB-Pokal der Juniorinnen. Welche Erinnerungen verbinden Sie damit?

Schmank: Zuerst fällt mir natürlich das 3:0 im Endspiel gegen den VfL Wolfsburg in Frankfurt ein. Das war ein unvergessliches Erlebnis. Aber die gesamte Pokalreise war etwas ganz Besonderes. Das fing schon gleich zum Auftakt an, als wir erstmals zusammen im Bus nach Rübenach gefahren sind. Auch das Achtelfinalspiel beim FC Bayern München und das spannende Halbfinale gegen den 1. FC Union Berlin bleiben in Erinnerung.

DFB.de: Was bedeutet Ihnen der Pokalsieg persönlich?

Schmank: Extrem viel. Es war eine wunderbare Bestätigung für unsere Mannschaft, das Trainerteam und den gesamten Verein. Wir hatten hart dafür gearbeitet.

DFB.de: Erhöht der Titelgewinn noch die Motivation, auch diesmal weit zu kommen?

Schmank: Definitiv. Etwa die Hälfte unseres Kaders war schon beim Pokalsieg dabei und ist jetzt sicherlich auf den Geschmack gekommen. Die Spielerinnen, die neu zum Team gestoßen sind, möchten so etwas auch gerne erleben.

DFB.de: Welchen Stellenwert hat für Sie grundsätzlich der neugeschaffene DFB-Pokal, der in dieser Saison erst zum zweiten Mal überhaupt ausgetragen wird?

Schmank: Es ist auf jeden Fall eine sehr gute Sache, dass es auch auf nationaler Ebene nach wie vor einen Wettbewerb gibt, in dem sich die besten Juniorinnenteams in Deutschland messen können. Das ist etwas ganz anderes, als nur in Testspielen aufeinanderzutreffen. Der DFB-Pokal setzt bei den Spielerinnen Kräfte und zusätzliche Motivation frei und ist ein großer Anreiz.

DFB.de: Was macht für Sie den besonderen Reiz des Pokalwettbewerbs aus?

Schmank: Man muss immer voll da sein, darf sich keinen Fehler erlauben. Eine Niederlage kann im Gegensatz zur Meisterschaft nicht mehr korrigiert werden. Dafür benötigt einen guten Tag und manchmal auch das nötige Glück.

DFB.de: K.o.-Spiele sind für die Spielerinnen nicht an der Tagesordnung. Spüren Sie deshalb eine besondere Anspannung?

Schmank: Von Anspannung würde ich nicht sprechen, eher von einer großen Vorfreude. Die neue Pokalreise fängt jetzt an. Wir wollen den ersten Schritt gehen.

DFB.de: Wenn Sie Ihr aktuelles Team mit den Pokalsiegerinnen vergleichen: Welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede gibt es?

Schmank: Da ein Großteil des Kaders schon in der zurückliegenden Saison dabei war, halten sich die Unterschiede in Grenzen. Die wichtigste Voraussetzung für Erfolg ist aus meiner Sicht der Zusammenhalt innerhalb des Teams. Der ist schon stark ausgeprägt.

DFB.de: Trauen Sie Ihren Spielerinnen also einen ähnlichen Coup zu?

Schmank: Einen Pokalsieg kann man sicherlich nicht planen. Aber wir wollen wieder voll angreifen und erneut eine gute Rolle spielen.

DFB.de: Der Sprung von den U 17-Juniorinnen zur Google Pixel Frauen-Bundesliga ist sehr groß. Wie läuft die Zusammenarbeit zwischen der Profiabteilung und dem Nachwuchs?

Schmank: Im gesamten Verein ist der Austausch sehr gut. Für uns geht es in erster Linie darum, die Spielerinnen auf den nächsten Schritt in der U 20 vorzubereiten, die aktuell in der Regionalliga Süd an den Start geht. Dort sollen sie sich an den Frauenfußball gewöhnen und die nächsten Schritte in ihrer Entwicklung machen. Zuletzt sind fünf Spielerinnen aus unserem Kader zur U 20 aufgerückt. Das kann sich schon sehen lassen.

DFB.de: Einige Spielerinnen im Profikader, darunter etwa Kapitänin Vanessa Diehm, Franziska Harsch, Janna Grimm oder Torhüterin Laura Dick, haben schon in der Jugend für die TSG gespielt. Sind das Vorbilder für die U 17-Talente?

Schmank: Auf jeden Fall. Diese Beispiele belegen, dass es möglich ist, in unserem Weg den Weg von der U 17 bis in die erste Mannschaft zu gehen. Das ist toll zu sehen. Die jungen Spielerinnen müssen aber wissen, dass sie nichts geschenkt bekommen, sondern für ihren großen Traum sehr hart arbeiten und viel investieren müssen.

DFB.de: Sehen Sie in Ihrem Team Spielerinnen, die auf Sicht den Sprung in den Profibereich schaffen können?

Schmank: Wir haben viele Talente dabei, denen wir einiges zutrauen. Für eine Prognose, wer eines Tages in der Bundesliga ankommen könnte, ist es aber noch viel zu früh.

DFB.de: Was muss eine Nachwuchsspielerin vor allem mitbringen, um sich durchzusetzen?

Schmank: Neben dem Talent sind Geduld, Widerstandsfähigkeit und eine gewisse Arbeitermentalität wichtige Faktoren. Die Spielerinnen müssen lernen, sich auch gegen Widrigkeiten durchzusetzen und Widerstände zu überwinden.

DFB.de: Welche Ziele verfolgen Sie in Ihrer Trainerinnenlaufbahn?

Schmank: Meine volle Konzentration gilt meiner aktuellen Aufgabe, die mir große Freude bereitet. Ich möchte die Spielerinnen so gut wie möglich auf ihrem Weg begleiten, ihnen Spaß vermitteln und auf die nächsten Schritte vorbereiten.

Impressum des Publishers ansehen