LIGABlatt
·16. November 2021
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Klar, ein 6:0 gegen Gibraltar sollte man nicht zu hoch hängen. Wer gegen den 198. der FIFA-Weltrangliste brilliert, macht das noch lange nicht gegen die besser geschulten Abwehrreihen der Süper Lig oder gar Europa League. Dennoch dürfte Fatih Terim am Samstag genau hingeschaut haben.
Da standen nämlich endlich mal wieder gleich drei Galatasaray-Akteure in der Startelf. Der gesetzte Shootingstar Kerem Aktürkoğlu, Stoßstürmer Halil Dervişoğlu und etwas überraschend auch Youngster Barış Yılmaz. Gerade der 21-Jährige ist bei den Gelb-Roten kein Stammspieler und pendelt zwischen Bank und Startelf hin und her. Zwar ist dieser Zustand zumindest teilweise auch verletzungsbedingt, einen wirklich bleibenden Eindruck konnte Yılmaz, der im Sommer von Keçiörengücü gekommen war, bei den meisten Beobachtern allerdings bisher nicht hinterlassen. Anders bei Stefan Kuntz: der Nationaltrainer berief den Flügelspieler erstmals und ließ ihn dann sogar 90 Minuten durchspielen. Zwar war Yılmaz am Ende weniger auffällig als seine Nebenleute, dass er allerdings eine echte Option ist, ließ er dennoch durchscheinen. Mit Ünder, Yazıcı, Ömür, Karaman und eventuell Kahveci ist die Konkurrenz zwar nicht gerade klein, der flinke Dribbler dürfte aber dennoch weiter auf dem Zettel stehen.
Terim hat andere Pläne
Das gilt umso mehr für seine beiden Vereinskollegen. Aktürkoğlu befindet sich sowieso in bestechender Form und ist auch im Klub gesetzt. Halil Dervişoğlu hat sich zwar noch nicht festgespielt und war für die "Löwen" erst einmal erfolgreich, traf dafür aber gegen Gibraltar gleich doppelt. Allen drei Akteuren war die Spielfreude anzumerken, die sich so sicherlich auch auf den Ligaalltag übertragen ließe.
Fatih Terim hat zwar viele Optionen für sein bevorzugtes 4-1-4-1, eine klare Stammbesetzung ist allerdings in weiter Ferne. Der erfahrene Übungsleiter probiert viel und erzielt dabei wechselhafte Ergebnisse. Eine Flügelzange mit Aktürkoğlu und Yılmaz, dazu Dervişoğlu im Sturmzentrum sowie die beiden Rumänen Moruțan und Cicâldău als Achter hätte zumindest auf dem Papier eine Menge Charme. Deutlich wahrscheinlicher ist es allerdings, dass der türkische Dreizack weiterhin eher sporadisch gemeinsam auf dem Feld stehen wird. So muss weiter jeder für sich Eigenwerbung betreiben.