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·29. Juli 2024
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·29. Juli 2024
Die USA, lange dominantes Team im Frauenfußball, galten vor dem Spiel schon als leichter Favorit - trotz des souveränen 3:0-Siegs der DFB-Frauen gegen Australien. Aber dass der vielleicht nicht ganz so viel zu sagen hatte, zeigte sich schon vor Anpfiff des Spiels.
Australien kassierte da nämlich in dem bisher wildesten Spiel der Olympischen Spiele ganze fünf Gegentore - und gewann trotzdem noch mit 6:5. Klingt nach Elfmeterschießen, war aber das Ergebnis nach 90 Minuten. Immerhin ein Trost für die deutschen Fans: Manche Verteidigungen stehen noch weniger gut.
Einige ärgerten sich auch über die Übertragung: Für die Öffentlich-Rechtlichen hatte im linearen Fernsehen das Tennismatch von Alexander Zverev Vorrang.
Die Trikots der DFB-Frauen kamen dagegen gut an:
Viele Fans befürchteten vor dem Anpfiff gegen die USA Schlimmes. Vor allem die hochtalentierte Sturmreihe der Amerikanerinnen mit Sophia Smith, Trinity Rodman und Mallory Swanson machte vielen Fans Bauchschmerzen.
Das erste Wort hatten aber die Deutschen: Nach schöner Vorarbeit von Jule Brand kam Lea Schüller in der vierten Minute zu einer Riesenchance. Die Münchner Stürmerin ließ die Gelegenheit aber liegen - eigentlich eine Hundertprozentige, da waren sich viele Fans einig.
Gegen die USA gilt der alte Spruch: Wer die Tore nicht macht, bekommt sie selber eingeschenkt. Sophia Smith hatte in der zehnten Minute die erste Gelegenheit für die Stars und Stripes, vorbereitet von den Kolleginnen Rodman und Swanson - und sie ließ sich nicht zweimal bitten. Für den USA-Admin eine gute Möglichkeit, auf einen Social-Media-Trend aufzuspringen:
Die deutschen Fans hatten aber die direkte Antwort parat: Nach einem Foul von Sam Coffey an Alex Popp ließ der Schiedsrichter Vorteil laufen, den nutzte Giulia Gwinn eiskalt aus. Mit einem platzierten Flachschuss brachte die Bayern-Verteidigerin Deutschland wieder ins Spiel. Eine tolle Einzelaktion, da war sich das Netz einig.
Aber bei diesem rasanten Spiel ging es direkt weiter, viel Zeit zum Durchatmen blieb nicht. Schon vier Minuten später kamen die USA zur zweiten Führung des Spiels. Beide Teams schenkten sich nicht, spielten mit offenem Visier - aber die Verteidigung des Teams von Horst Hrubesch entpuppte sich erneut als die Achillesferse des Teams. Bei dem 1:2 sah Hendrich gegen Smith - wie es einige im Vorhinein erwartet hatten - nicht gut aus.
Und trotz des guten Starts wurde es danach nicht mehr besser für die DFB-Frauen. US-Shootingstar Sophia Smith machte kurz vor der Pause das 3:1 - ihr Schuss von der Strafraumkante wurde noch leicht abgefälscht und fand dann über den Innenpfosten den Weg in den Tor. Wieder viel individuelle Klasse der USA, und ein unglückliches Gegentor für Deutschland. Die US-Stürmerinnenreihe dagegen wurde vom Internet - vor allem von der amerikanischen Seite des Internets - gefeiert. Es wurden schon fleißig Spitznamen gesammelt.
Das Halbzeitfazit fiel daher aus deutscher Sicht eher bescheiden aus. Neutrale Fans hatten aber viel Spaß an der Partie.
Neben den sportlichen Aspekten des Spiels störten sich viele an der Kameraführung des Spiels: Viele Fans hatten das Gefühl, dass mehr die Zuschauer eingeblendet wurden als das, was tatsächlich auf dem Rasen geschah - auch Kommentator Bernd Schmelzer ärgerte das.
In der zweiten Hälfte ging es weiter mit dem Chancen-Festival. Sowohl die USA mit Smith und Rodman, als auch Deutschland mit Schüllers zweiter Riesen-Chance, hatten beste Gelegenheiten. Sowohl die DFB-Frauen als auch die sonst so effizienten US-Amerikanerinnen müssen an ihrer Chancenverwertung aber noch arbeiten.
Das Spiel schien schon auf ein gemächliches Ende zuzutrudeln - da hatte Lynn Williams doch nochmal das letzte Wort. Klara Bühl vertändelte den Ball gegen Rodman, die schaltete schnell und die zuvor eingewechselte Williams schob locker ins lange Eck ein. 4:1 - am Ende doch ein sehr deutliches Ergebnis und ein heftiger Dämpfer der kurz aufgekommenen Euphorie nach dem Auftaktsieg. Auch mit dem Trainer Hrubesch waren einige nicht sehr zufrieden - der Kritikpunkt: zu wenige Einwechselungen. Ein Rückfall in den Spielstil bei der WM 2023, so der Tenor.
Bitter aus deutscher Sicht: Alexandra Popp musste angeschlagen ausgewechselt werden - gute Besserung an die DFB-Kapitänin! Marina Hegering kam in der Nachspielzeit ebenfalls unglücklich auf - auch die Innenverteidigerin verzog mit Schmerzen das Gesicht.
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