VertikalGIF #VfBM05: Fünf ist Trümpf! | OneFootball

Schon wieder VfB! Aber ganz ehrlich: Mit dem Tinnitus aus Istanbul noch im Ohr freuten wir uns doch alle einfach nur auf unserer Wohlfühloase: das Neckarstadion.

Es war zu erwarten gewesen, dass Sebastian Hoeneß im Sandwich-Spiel zwischen Europa- und DFB-Pokal heftig rotieren würde. Dass er dann gleich alle Feldspieler austauschte, kam aber doch etwas überraschend. Aber hey: No risk no fun!

Alle Wechsel aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen, aber eine Startelf mit Dan-Axel Zagadou, Amin Al-Dakhil und Nico Nartey klingt ungefähr so wahrscheinlich wie ein Sechser im Lotto.

Doch auch in der ungewohnten Formation dominierte der VfB ein Spiel, das irgendwie merkwürdig war. Das lag natürlich daran, dass beide Fanlager den Support zeit- und richtigerweise einstellten, damit ein medizinischer Notfall im Gästeblock versorgt werden konnte. Gute Besserung an dieser Stelle!

Doch kaum war der Notfall versorgt, meldete sich der nächste: Der VAR hatte ein Handspiel von Chema im VfB-Strafraum entdeckt. Auf Elfmeter zu entscheiden war sicher irgendwie regelkonform, aber diese Regel ist dann auch eher …

Amiri verwandelte in der 41. Minute den Elfmeter souverän, jubelte vor der Cannstatter Kurve und ließ sich nach dem Spiel wortreich auf Instagram dafür entschuldigen. Ist okay, Nadiem. Du hast dein Ego befriedigt, wir haben drei Punkte.

Ein überlegener VfB im Rückstand? Basel und Istanbul 2.0? Nicht mit Chris Führich! Denn die Nummer 10 entdeckte einfach sein früheres Ich aus der vorletzten Saison, zog im Reverse-Robben-Style aka dem El Khannouss-Style von links ins Zentrum und erzielte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte vermutlich das geilste Tor des achten Spieltags.

Mit dem 1:1 ging es in die Pause und die Marschrichtung war klar. Mit Hilfe der Spieler von der Bank, die normalerweise zum Anpfiff auf dem Rasen stehen, sollte der VfB das doch easy gegen kriselnde Mainzer wuppen und den fünften Ligasieg in Folge einfahren. Und wie gut gelang das?

Aber #VfBsein heiß auch geduldig sein. Und gerade, als viele Fans sich mit einem Unentschieden abzufinden versuchten, landete ein Abstoß von Alex Nübel bei Deniz Undav, der alleine auf das Mainzer Tor zulief und nach zwei mittelmäßig guten Ballkontakten in der 80. Minute einen Lupfer auspackte, der mindestens so geil war wie der Schuss von Chris Führich.

Apropos geil: Das war natürlich auch Deniz’ Mauro Icardi Gedächtnis Jubel in Richtung der Cannstatter Kurve, die vor dem Spiel ihre Solidarität mit Undav per Banner hinterlegt hatte. Grüßle gehen raus an alle rassistischen Arschlöcher in den Kurven und den asozialen Medien.

Nach einer Schrecksekunde in der 91. Minute war das Spiel dann eigentlich gelaufen. Die letzte Chance der Mainzer war ein Distanzschuss von Amiri, der das Tor von Nübel jedoch weit verfehlte. Danach zeigte Tiago Tomas, dass seine Zeit in Wolfsburg ihn nicht komplett ruiniert hat, und machte Amiri klar, was er von dessen Aktion nach dem Elfmeter gehalten hatte.

Und so gewinnt der VfB Stuttgart auch das fünfte Ligaspiel in Folge, Sebastian Hoeneß schont sein Stammpersonal und hat jetzt die Qual der Wahl, wen er am Mittwoch aufstellt, wenn es in Mainz und die Titelverteidigung im DFB-Pokal geht.