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·10. Dezember 2024

VfL Osnabrück zieht die Notbremse: Ein Doppel-Aus mit Ansage

Artikelbild:VfL Osnabrück zieht die Notbremse: Ein Doppel-Aus mit Ansage

Zwei Tage nach dem 0:2 bei Viktoria Köln hat der VfL Osnabrück mit der Entlassung von Trainer Pit Reimers und Sportchef Philipp Kaufmann die Notbremse gezogen. Es ist ein Doppel-Aus mit Ansage. Ein Kommentar.

Eine desaströse Bilanz

Nur ein Sieg in neun Liga-Spielen und lediglich sieben Tore: Die Bilanz von Trainer Pit Reimers beim VfL Osnabrück liest sich desaströs. Dabei sollte der 41-Jährige die Lila-Weißen nach der Entlassung von Uwe Koschinat im September wieder in die Spur führen, doch stattdessen stürzten die Niedersachsen unter dem früheren U23-Coach des Hamburger SV noch weiter ab und sind schon seit Wochen das Tabellenschlusslicht. Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt bereits acht Punkte. Selbst der einzige Sieg unter Reimers – ein 1:0 gegen Stuttgart II – liegt schon acht Spiele zurück, zuletzt gab es aus vier Partien lediglich einen Zähler. Und selbst der war am Ende glücklich. Entsprechend ist die Trennung zum jetzigen Zeitpunkt alles andere als überraschend. Zumal es Reimers nicht geschafft hatte, eine Weiterentwicklung innerhalb der Mannschaft voranzutreiben.


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Die Schuld für den Absturz der letzten Wochen allein bei Reimers zu suchen, wäre aber falsch. Schließlich lief es schon vor der Amtszeit des 41-Jährigen nicht, noch dazu hatte der gebürtige Hamburger immer wieder mit Ausfällen durch Rot-Sperren zu kämpfen. Denn sowohl Erik Engelhardt, als auch Joel Zwarts und Timo Beermann flogen in der kurzen Amtszeit des 41-Jährigen vom Platz. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass verschiedene Maßnahmen Reimers' nicht fruchteten. Etwa Systemumstellungen oder ein Torhütertausch. Zudem tat er sich keinen Gefallen damit, Top-Torjäger Ba-Muaka Simakala sowohl gegen Aachen als auch gegen Köln nur von der Bank zu bringen.

Schwache Kaderplanung als Hauptgrund

Der Hauptgrund, warum der VfL mit gerade Mal elf Punkten am Tabellenende steht, ist aber auf die schwache Kaderplanung von Sportchef Philipp Kaufmann zurückzuführen. Obwohl der Schweizer augenscheinlich weder Kenntnisse vom deutschen Spielermarkt im Allgemeinen und der 3. Liga im Speziellen hatte, war er bereits mit Amtsantritt im März in die Geschäftsführung berufen worden. Doch anstatt die frühzeitige Planungssicherheit durch den sich weit im Voraus abzeichnenden direkten Wiederabstieg zu nutzen, wurde der 30-Jährige erst spät auf dem Transfermarkt aktiv, als dieser bereits zu großen Teilen abgegrast war.

Das führte dazu, dass der VfL mehr Masse als Klasse verpflichtete. Gleich mehrere Neuzugänge wie Brian Beyer (nur 121 Einsatzminuten in dieser Saison), Liridon Mulaj (76) und Aday Ercan (47) spielen bislang so gut wie keine Rolle, zudem erwies sich nur Simakala als echte Verstärkung. Darüber hinaus nahm Kaufmann zu viele Altlasten aus der Zweitliga-Saison mit – sowohl im Kader als auch im Trainerteam. Hier wäre es ratsamer gewesen, einen klaren Cut zu machen. Dass Koschinat nach nur sechs Spielen gehen musste, spricht für sich. Doch auch mit der Verpflichtung von Reimers lag Kaufmann daneben, sodass sein Aus ebenfalls mit Ansage kam. Die Frage ist allerdings, warum die Verantwortlichen erst jetzt gehandelt haben. Schließlich hält die Talfahrt bereits seit Wochen an. Das anstehende Spiel gegen Rot-Weiss Essen hat nun fast schon Endspiel-Charakter. Sollte der neue Coach am Sonntag bereits auf der Bank sitzen, stünde er bereits maximal unter Druck, was keine optimale Situation ist.

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