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·28. September 2025
VfL Wolfsburg: Acht Monate ohne Heimsieg – und dennoch gibt es Hoffnung

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·28. September 2025
Der VfL Wolfsburg wartet weiter vergeblich auf ein Erfolgserlebnis in der eigenen Arena. Gegen RB Leipzig setzte es am Samstag ein knappes 0:1 – und damit bereits das vierte sieglose Spiel in Serie. Der letzte Dreier vor heimischem Publikum datiert vom 14. Januar. Das Jubiläumstor der Leipziger durch Johan Bakayoko in der 8. Minute reichte den Sachsen, um den vierten Sieg in Folge einzufahren.
Trotz einiger guter Chancen, zwei Lattentreffern und einem verschossenen Elfmeter von Leipzigs Christoph Baumgartner blieb es beim knappen Ergebnis. Trainer Paul Simonis bat nach Abpfiff um Geduld. Nach dem großen Umbruch im Sommer brauche die Mannschaft noch Zeit, auch wenn gegen Leipzig nur ein einziger Neuzugang in der Startelf stand.
Was bleibt, ist nicht nur Frust, sondern auch Hoffnung. Denn vor allem in der zweiten Halbzeit zeigten die Wölfe eine deutliche Steigerung. Jonas Wind, Amoura und Koulierakis vergaben beste Möglichkeiten, Pejcinovic scheiterte mit einem Kopfball an der Latte. Es war über weite Strecken das beste Saisonspiel des VfL, besonders nach der Einwechslung von Adam Daghim kam spürbar mehr Schwung auf den Platz.
Paul Simonis war mit dem Auftritt seiner Mannschaft besonders in der zweiten Hälfte zufrieden: „Wir haben genug Chancen kreiert, um mindestens ein Tor zu schießen. Wir haben viel verbessert – jetzt geht es am Vollendung.“ Wenn der VfL mit dieser Intensität und diesem Willen weitermachen, wird es nicht mehr lange dauern, bis die Wölfe wieder gewinnen.
Ein besonderer Moment war die Einwechslung von Christian Eriksen. Der dänische Star, im Sommer nach Wolfsburg gewechselt, gab in der 70. Minute sein Heimdebüt. Prompt fügte er sich ins Offensivspiel ein, verteilte kluge Pässe und hätte mit etwas mehr Präzision fast sein erstes Tor erzielt. Allein dieser Auftritt sorgte für einen kleinen Hoffnungsschimmer bei den Fans, die nach Abpfiff trotz Niederlage applaudierten.
„Es war ein intensives Spiel. In der ersten Halbzeit war Leipzig ein bisschen besser, aber wir hatten die klareren Chancen. In der zweiten Halbzeit waren wir mehr am Drücker und haben das Spiel eher dominiert. Gegen Leipzig weiß man aber, wie schwer ihre Konter zu verteidigen sind. Ich bin kritisch mit meiner Mannschaft. Wir hatten genug Möglichkeiten, um mindestens ein Tor zu erzielen – unser Expected-Goals-Wert lag bei fast 2,9. Das ist der nächste Schritt, den wir gehen müssen: Chancen auch verwerten. Letzte Woche waren wir sehr kritisch mit unserem Spiel im letzten Drittel, das haben wir heute verbessert. Jetzt geht es darum, konsequenter abzuschließen. Daran müssen wir arbeiten.“
Am kommenden Samstag steht das nächste Spiel an – diesmal auswärts beim FC Augsburg. Dort könnte der Knoten endlich platzen. Die Fuggerstädter stecken tief in der Krise: Aus den ersten fünf Partien gelang nur ein einziger Sieg, und der stammt noch vom 1. Spieltag gegen Freiburg. Danach setzte es Niederlagen en masse – darunter ein 1:2 gegen Aufsteiger St. Pauli, ein 1:4-Debakel zu Hause gegen Mainz und zuletzt eine 1:2-Pleite gegen Heidenheim.
Trainer Sandro Wagner, erst seit Sommer im Amt, steht schon jetzt massiv unter Druck. Augsburg rangiert mit drei Punkten auf dem Relegationsplatz und ist dringend auf Wiedergutmachung angewiesen.
Für Wolfsburg bietet sich damit eine große Gelegenheit. Wenn das Team die Energie und Entschlossenheit aus der zweiten Halbzeit gegen Leipzig mitnimmt, ist ein Sieg in Augsburg absolut realistisch. Acht Monate ohne Heimsieg sind bitter genug – doch vielleicht gelingt es den Wölfen auswärts, den dringend benötigten Befreiungsschlag zu landen.
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