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·19. August 2025
„Völlig unverständlich“: Matthäus kritisiert Kompany und widerspricht Kane

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·19. August 2025
Nach dem Sieg im Franz-Beckenbauer-Supercup gegen den VfB Stuttgart hat sich Lothar Matthäus ausführlich zur Situation beim FC Bayern geäußert. Der Sky-Experte widersprach Harry Kane im Hinblick auf die Kaderbreite, sprach über die Talente des Rekordmeisters und übte deutliche Kritik an Trainer Vincent Kompany.
Mit dem 2:1-Erfolg gegen Stuttgart hat sich der FC Bayern den ersten Titel der Saison gesichert. Für Matthäus hatte die Partie aber auch abseits des sportlichen Erfolgs große Bedeutung: „Ich finde, dass dieses Spiel durch die Benennung nach dem Kaiser ganz stark aufgewertet wurde.“ Trotz kurzer Vorbereitung sei die Mannschaft schon erstaunlich weit, erklärte er: „Natürlich gibt es immer etwas zu verbessern, aber mit Jonathan Tah und Luis Diaz standen zwei erfahrene Neuzugänge in der Startelf, die schon gut integriert waren.“
Etwas verwundert zeigte sich Matthäus über die jüngsten Aussagen von Harry Kane, der den Kader des FCB als einen der kleinsten seiner Karriere bezeichnet hatte. „Diaz und Tah sind absolute Verstärkungen und auch im Zentrum hat man mit Tom Bischof einen richtig guten Mann dazu bekommen“, so der Rekordnationalspieler. Zudem kehrten mit Jamal Musiala, Alphonso Davies und Hiroki Ito wichtige Spieler nach ihren Verletzungen zurück: „Spätestens wenn es um die Titel geht, ist der Kader in meinen Augen stark genug.“
Auch in der Nachwuchsarbeit sieht Matthäus den Rekordmeister gut aufgestellt. Spieler wie Lennart Karl, Paul Wanner, Jonah Kusi-Asare oder Wisdom Mike hätten in den Testspielen gegen Zürich oder Tottenham gezeigt, dass sie auf hohem Niveau mithalten können.
Umso weniger Verständnis hatte Matthäus für die Wechselentscheidung von Vincent Kompany im Supercup. In der 80. Minute brachte der Coach den angeschlagenen Serge Gnabry vom Feld und schickte Raphael Guerreiro ins Spiel. „Das war für mich völlig unverständlich“, erklärte Matthäus. „Junge Spieler brauchen Selbstvertrauen, und mit solchen Entscheidungen nimmt Kompany ihnen das.“
Für Matthäus wäre ein Einsatz von Lennart Karl logischer gewesen: „Was kann ein junger Spieler vorne rechts groß kaputtmachen bei einer Zwei-Tore-Führung?“ Stattdessen habe Kompany eine Chance verpasst, den Talenten zu signalisieren, dass sie beim FC Bayern eine echte Perspektive hätten.
Auch wenn der 63-Jährige betonte, dass die Entscheidungen am Ende beim Trainer liegen, machte er klar, dass er es anders gehandhabt hätte: „Diese Chance hat er verpasst, aber Kompany ist der Trainer und diese Entscheidung gilt es zu akzeptieren.“
Matthäus’ Fazit: Der FC Bayern hat zwar Qualität im Kader und bewiesen, dass er auch in dieser Saison konkurrenzfähig ist – doch der Mut, die eigene Jugend nachhaltig einzubinden, bleibt eine Aufgabe, die Kompany noch meistern muss.
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