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·4. August 2021

Vorschau Ligue 1 – Teil 3: AS Monaco, Saint-Etienne, FC Metz, Troyes

Artikelbild:Vorschau Ligue 1 – Teil 3: AS Monaco, Saint-Etienne, FC Metz, Troyes

Am Wochenende des 6. August startet die französische Ligue 1 als erste der fünf Topligen in die neue Saison. Im dritten Teil unserer großen Vorschau auf die Ligue 1 beschäftigen wir uns mit der AS Monaco, der AS Saint-Etienne, dem FC Metz und ES Troyes AC.

  • AS Monaco: Kovac-Elf will wieder in die Champions League
  • Saint-Etienne benötigt noch Verstärkungen
  • ES Troyes: Überzeugt der Aufsteiger?

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AS Monaco (letzte Saison: 3. Platz)

Niko Kovac (49) kann auf eine erfolgreiche Debütsaison als Trainer der AS Monaco zurückblicken. Alle waren mit dem Abschneiden und dem Auftreten der Mannschaft absolut zufrieden. Platz drei bedeutet, dass die Monegassen in der Qualifikation zur Champions League antreten. Das Team musste sich lediglich dem OSC Lille und PSG geschlagen geben, spielte zuweilen einen sehr attraktiven Fußball und verfügt über eine spannende Basis im Kader, die weiterentwickelt werden soll.

Der Transfersommer der AS Monaco

Da der Kader auf vielen Positionen exzellent besetzt ist, tat sich nicht allzu viel. Benjamin Henrichs (24) wechselte fest nach Leipzig, Fodé Ballo-Touré (24) zog es zu Milan. Gil Dias (24) verließ Monaco in Richtung Portugal, auch Jorge (25, Palmeiras) und Stevan Jovetic (31, Hertha BSC) spielen nicht mehr für die Kovac-Elf. Zwei der drei Neuzugänge, die nicht aus einer Leihe zurückkehren, kommen indes aus der Bundesliga. Alexander Nübel (24, Leihgabe vom FC Bayern) soll im Tor Spielpraxis sammeln. Auf den nächsten Schritt in seiner Karriere hofft indes Ismail Jakobs (21), der vom 1. FC Köln nach Südfrankreich wechselte. Zudem konnte Jean Lucas (27, zentrales Mittelfeld) aus Lyon nach Monaco gelotst werden.

Viel Potenzial im Kader

Im Kader der Monegassen finden sich viele Spieler, die in der neuen Saison den nächsten Schritt machen können. Im Tor hat Neuzugang Nübel aktuell die Nase vorn, weil sich Konkurrent Benjamin Lecomte (30) verletzt hat und Teile der Vorbereitung verpasst. Die Innenverteidigung ist äußerst prominent besetzt, Benoit Badiashile (20) und Axel Disasi (23) gehören zu einer Generation exzellenter französischer Verteidiger, zudem steht mit Guillermo Maripan (27) noch ein erfahrener Akteur im Aufgebot und Strahinja Pavlovic (20) und Chrislain Matsima (19) sind ebenfalls mit einem großen Talent ausgestattet.

Auch in der Saison 2021/22 dürfte die Dreierkette bei den Monegassen zum Repertoire gehören, auch wenn in der Vorsaison eine Formation mit vier Verteidigern bevorzugt gewählt wurde. Auf den Außenverteidigerpositionen lässt sich in jedem Fall kein Qualitätsabfall erkennen, auch hier sind gute Spieler im Aufgebot. Der spannendste Akteur im Mittelfeld ist sicher der 21-Jährige Aurelien Tchouameni. Mit einer Mischung aus einem sehr guten taktischen Verständnis, einer guten Dynamik und viel Talent ist er einer der zentralen Akteure. Gemeinsam mit Youssouf Fofana (22) kann er ein sehr gutes und vor allem vielversprechendes Mittelfeldzentrum bilden. Cesc Fabregas (34) ist eine erfahrene Alternative.

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Kovac hat in jedem Fall sehr viele Möglichkeiten, kann verschiedene Ausrichtungen wählen und die Formation dank flexibler Spieler schnell anpassen. Aleksandr Golovin (25) ist im Offensivbereich noch ein Schlüsselspieler, von ihm kann erneut eine sehr gute Saison erwartet werden. Gleiches gilt für Krepin Diatta (22), der auf dem Flügel wirbelt. Mit Kevin Volland (29) und Wissam Ben Yedder (30) steht zudem ein Sturmduo im Aufgebot, das in der Vorsaison zusammen 40 Pflichtspieltreffer erzielte. Die Basis im Kader ist insgesamt also gut und Neuzugänge sind erst dann noch eingeplant, wenn der ein oder andere Ergänzungsspieler den Klub verlassen hat. Mit einem Durchschnittsalter von gerade einmal 24 Jahren ist klar, welchen Weg Monaco auch in den nächsten Jahren einschlagen will.

Player to Watch: Sofiane Diop

Einer der vielen talentierten Spieler in den Reihen der Monegassen ist Sofiane Diop (20). Der Offensivspieler kam 2018 von Stade Rennais, verbrachte die Saison 2019/20 auf Leihbasis in Sochaux und war in der Vorsaison bereits ein wichtiger Spieler für die Kovac-Elf. Insgesamt brachte er es auf rund 2100 Einsatzminuten und neun Torbeteiligungen. Das große Ziel des sowohl in der Mitte als auch auf der Außenbahn einsetzbaren Diop ist es, in dieser Saison noch mehr Spielanteile zu sammeln und vor allem effizienter zu spielen.

Technisch bringt Diop sehr gute Voraussetzungen mit, sein Spiel mit dem Ball ist sehr gut. Zuweilen fehlt es ihm noch an der letzten Konsequenz oder der Entscheidungsfindung, auch im physischen Bereich sollte er in Zukunft noch etwas zulegen, ohne seine Beweglichkeit zu verlieren.

Prognose

Klubs wie der OGC Nizza oder Olympique Marseille haben enorm aufgerüstet, doch Monaco hat ebenfalls viel Qualität im Kader. Die Defensive ist sehr gut, das Mittelfeld vor allem im Zentrum gut aufgestellt. Und offensiv gibt es eine Vielzahl von Spielern, die jederzeit für ein Tor gut sind. Eine erfolgreiche Saison mit einem Platz im oberen Viertel der Tabelle ist sehr wahrscheinlich. Spannend wird zu sehen sein, ob sogar die direkte Qualifikation für die Champions League gelingt.

AS Saint-Etienne (Letzte Saison: 11. Platz)

Die AS Saint-Etienne spielte eine allenfalls durchwachsene Saison 2020/21. Am Ende landete das Team auf dem elften Platz und somit im tristen Mittelfeld der Ligue 1. Trotz allem hielt der Klub im Sommer an Trainer Claude Puel (59) fest, dem man zutraut, dieses Team noch weiter zu entwickeln. Dabei ist vor allem im offensiven Bereich noch Luft nach oben, denn 42 eigens erzielte Tore in 38 Spielen waren in der Vorsaison kein besonders guter Wert. Auffällig war vor allem die mangelnde Konstanz, auf gute Phasen wie den Saisonstart mit zehn Punkten aus vier Spielen folgten schlechte Phasen wie eben nach jenem Start mit sieben Niederlagen nacheinander.

Der Transfersommer der AS Saint-Etienne

Mit Spannung erwartete man den Transfersommer. Doch viel Bewegung gab es bisher nicht. Jessy Moulin (35) ging nach Troyes, Mathieu Debuchy (35) und Kevin Monnet-Paquet (32) verließen den Verein mit Vertragsablauf. Auf der Zugangsseite tat sich indes noch überhaupt nichts. Ein junger Torhüter, Nabil Ouennas (19), konnte aus der U19 nach oben gezogen werden. Ansonsten kehrten vier Spieler von ihrer Leihe zurück, von denen aber wohl lediglich Alexandros Katranis (23) eine gute Rolle spielen kann. Es muss sich noch etwas tun, denn derart viel Entwicklungspotenzial steckt in diesem Kader nicht.

Der Kader benötigt noch neue Impulse

Schon in der letzten Saison musste sich ASSE mit einigen Leihen aushelfen. Das könnte diesem Klub auch in der neuen Saison wieder blühen. Viel Geld ist nicht vorhanden und viele Spieler, die für eine sehr hohe Summe wechseln könnten, gibt es nicht. Die Hoffnung ist, dass sich junge Spieler zu tragenden Säulen entwickeln. Und davon gibt es jede Menge. Schon im Tor sind die vier Spieler im Kader sehr jung, zwischen 18 und 21 Jahre alt. Etienne Green (21) ist wohl wieder die Nummer 1, zeigte in der Vorsaison gute Ansätze.

Im Defensivzentrum fehlt es an der Breite. Lediglich drei Spieler stehen für die Innenverteidigerpositionen zur Verfügung, das ist zu dünn. Hier muss nachgelegt werden. Außen sieht es indes besser aus, das gilt auch für das zentrale Mittelfeld. Im Fokus steht hier der erst 17-Jährige Lucas Gourna-Douath, der mit mehreren Topklubs in Verbindung gebracht wird. Aber auch sonst sind mit Yvan Neyou (24), Zaydou Youssouf (22) und Mahdi Camara (23) interessanter Spieler vorhanden. Hier sind die wenigsten Fragen offen.

Ein ganz wichtiger Spieler ist Adil Aouchiche (19). Der bei PSG ausgebildete offensive Mittelfeldspieler, der sehr flexibel einsetzbar ist, könnte einer der Senkrechtstarter der Saison sein. In der Spielzeit 2020/21 war er bereits an sieben Toren beteiligt, ist reifer geworden und hat sich in einigen Elementen seines Spiels verbessert. An der Seite von einem erfahrenen Wahbi Khazri (30) kann Aouchiche im Offensivbereich reifen.

Weiterhin ist die Offensive mit einigen technisch begabten Spielern besetzt, auch Geschwindigkeit ist reichlich zu finden. Denis Bouanga (26) ist ein guter Spieler, wenn es darum geht, im Dribbling zum Erfolg zu kommen. Arnaut Nordin (23) und Maxence Rivera (19) sind ebenfalls talentierte Spieler. Ein klassischer Abschlussstürmer neben Khazri, der häufig auch gestalterische Elemente übernehmen muss, fehlt allerdings.

Player to Watch: Lucas Gourna-Douath

Mit 17 Jahren ist Lucas Gourna-Douath bereits auf den Notizzetteln von Klubs wie Borussia Dortmund aufgetaucht. Doch der Youngster sieht seine Zukunft zunächst bei der AS Saint-Etienne, soll ihn Kürze einen Profivertrag über vier Jahre unterschreiben. ASSE kann sich glücklich schätzen, denn dieser Spieler bringt enorm viel mit, um in der Ligue 1 schnell zu einem der spannendsten Mittelfeldspieler zu reifen.

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Die Anlagen des Youngsters sind in vielen Bereichen vielversprechend. Die Ausbildung junger Spieler in Frankreich gelang in den letzten Jahren sehr gut, das merkt man. Das Qualitätsspektrum ist enorm, der Mittelfeldspieler bewegt sich klug, kann Drucksituationen intuitiv lösen und stellt sich im Defensivzweikampf schon sehr geschickt an. Zuweilen ist er noch übermotiviert, viele Ballgewinne geben ihm aber recht. Etwas mehr als 1300 Minuten sammelte er bisher in der Ligue 1, das sollte sich in der neuen Saison aber ändern. Gourna-Douath hat die Anlagen und schon jetzt die Qualität, um in fast jedem Spiel zum Einsatz zu kommen.

Prognose

Im Kader hat sich nicht viel geändert und auf manchen Positionen sollte noch einmal nachgelegt werden. Aktuell finden sich einige interessante Aspekte in der Kaderzusammenstellung, eine klare Ausrichtung ist aber nicht erkennbar. Claude Puel muss zeigen, dass er in der Lage ist, 2021/22 aus wenig viel herauszuholen. Das wird nicht einfach, ein Platz im gesicherten Mittelfeld ist das Maximum.

FC Metz (Letzte Saison: 10. Platz)

Für den FC Metz und Trainer Frederic Antonetti (59), der das Amt seit dem Oktober 2020 im Amt hat, war die letzte Saison eine durchaus erfolgreiche. Platz zehn in der Ligue 1, keinerlei Abstiegssorgen und vor allem eine stabile Defensive, die als Grundstein für diesen Erfolg zu sehen ist: Metz wusste zu überzeugen. Und das, obwohl es offensiv vor allem an einem zuverlässigen Angreifer mit Torgarantie fehlte. Kein Spieler erzielte mehr als sechs Ligatreffer, dennoch reichte es, um am Ende sehr zufrieden zu sein. Die Zielsetzung 2021/22 knüpft an die vorige Saison an. Solange der Abstiegskampf fern bleibt, ist alles in Ordnung.

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Der Transfersommer des FC Metz

Auch der FC Metz hat natürlich mit den Auswirkungen der finanziellen Lage rund um die Corona-Pandemie zu kämpfen. Lediglich für Victorien Angban (24) nahm der Klub Geld ein (rund vier Millionen Euro), die weiteren Abgänge erfolgten auf Leihbasis. Immerhin: Abgesehen von Angban ging kein essenzieller Bestandteil des Kaders. Nachgelegt werden konnte allerdings auch. Mit Sofiane Alakouch (22, Nimes) und Amine Bassi (23, Nancy) verpflichtete der FC Metz zwei interessante und noch junge Spieler ablösefrei. Auch der talentierte Stürmer Lenny Joseph (20) schloss sich dem Klub an.

Metz in der Ligue 1: Ausgewogener Kader mit kleinen Schwachstellen

Die relativ geringe Bewegung im Kader des FC Metz stellt kein großes Problem dar. Die Mannschaft ist insgesamt mit einem Durchschnittsalter von 23,6 Jahren ziemlich jung, zudem ist der Kader auf vielen Positionen sehr ausgewogen besetzt. Nachholbedarf bestünde in der Innenverteidigung. Dylan Bronn (26) und Kiki Kouyaté (24) ist zwar ein gutes Duo, der einzige Backup ist aber Lenny Lacroix, der mit 18 Jahren noch nicht vollends eingeplant werden kann. Einer der spannendsten Akteure im Defensivbereich ist Fabien Centonze (25), ein offensivstarker und technisch versierter Rechtsverteidiger.

Im Mittelfeldzentrum ist die Besetzung sehr ordentlich. Pape Sarr (18) ist sicherlich das größte Talent in diesem Bereich und sollte in der neuen Saison für Furore sorgen können. Wichtig ist aber, dass es auch Alternativen gibt. Mit Habib Maïga (25), Vincent Pajot (30), Kevin N’Doram (25) und Mamadou Fofana (23) ist das der Fall. Im Zentrum können verschiedene Ausrichtungen gewählt werden, sowohl eine defensive, körperliche, als auch eine etwas offensiver ausgerichtete. Hierbei kommt vor allem Neuzugang Bassi ins Spiel, der technisch sehr versiert ist und Spielmacherqualitäten mitbringt.

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Sollte im Mittelfeld noch einmal nachgelegt werden, dürfte der Fokus auf einem spielstarken Akteur liegen. Zumeist spielt der FC Metz in einem 4-3-3-System, aber auch andere Spielsysteme sind möglich. Eine Art 4-4-2 mit dem jungen Papa Ndiaga Yade (21) als hängende Spitze ist beispielsweise ebenfalls realistisch. Neben ihm ist im Angriffszentrum vor allem auf Ibrahima Niane (22) zu achten, der viel Talent mitbringt. Der 1,87m große Senegalese besticht durch eine Mischung aus Dynamik und starker Physis. Mit bisher elf Toren in 61 Spielen in der Ligue 1 muss er seine persönliche Statistik aber noch ausbauen.

Auf den Flügelpositionen könnte sich möglicherweise noch etwas tun. Farid Boulaya (28) sticht hier hervor, er war in der Vorsaison der beste Score seines Teams. Auch Opa Nguette (27) bringt Qualität mit, danach ist allerdings ein Abfall zu erkennen. Derzeit sieht es aber so aus, als müssten Einnahmen her, damit der FC Metz noch einmal nachlegen kann.

Player to Watch: Pape Sarr

Im Sommer 2020 verpflichtete der FC Metz den jungen Pape Sarr aus dem Senegal. Spieler aus Afrika haben es häufig vergleichsweise leicht, sich in Frankreich zurecht zu finden. Das war auch bei Sarr der Fall, der gleich auf 25 Pflichtspiele für die erste Mannschaft kam. Häufig kam er als Joker in das Spiel oder ging vorzeitig vom Feld, sein großes Talent deutete er aber regelmäßig an. Er ist ein dynamischer, zentraler Mittelfeldspieler mit einer für sein Alter durchaus sehr guten Physis. Darüber hinaus ist Sarr gerne auch einmal auf dem Weg nach vorne, schießt aus der Distanz und versucht, sich in das Offensivspiel einzubringen. Entwickelt sich der 18-Jährige entsprechend weiter, steht einem Wechsel zu einem Topklub nicht viel im Weg.

Prognose

Die Basis im Kader ist unverändert gut, die Mannschaft ist eingespielt und hat sehr viele interessante Talente im Kader. Wenn es dem FC Metz gelingt, das Optimum herauszuholen und gleichzeitig noch von Verletzungen verschont zu bleiben, steht einer sorgenfreien Saison nicht viel im Weg. Allerdings ist die Dichte im Mittelfeld in Frankreich sehr groß, sodass mit einer schlechten Serie auch schnell ein Abrutschen in die Abstiegszone denkbar ist.

ES Troyes AS (Letzte Saison: Aufstieg)

Der ES Troyes stieg als Meister der Ligue 2 auf! Das lag vor allem daran, dass Trainer Laurent Batlles (45) eine sehr gute Mannschaft formte. Der ES Troyes hatte am Ende der Saison nicht die beste Offensive, auch nicht die beste Defensive, aber stieg trotzdem auf. Knappe Spiele konnten häufig gewonnen werden, eine große Gala gab es nur selten zu bewundern. Doch das war eben auch nicht notwendig. Ab dem elften Spieltag stand der ES Troyes AC an jedem Spiel auf einem Aufstiegsplatz, meistens sogar an der Spitze. Fünf Punkte Vorsprung hatte das Team am Saisonende auf den ersten Verfolger, das ist ein sehr guter Wert. Nun soll natürlich der Klassenerhalt gelingen.

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Der Transfersommer des ES Troyes

Der ES Troyes musste im Sommer nur wenig Qualität abgeben. Dafür gab es auch keine signifikanten Einnahmen, die wieder reinvestiert werden konnten. Trotzdem ist der Aufsteiger einer der Gewinner auf dem Transfermarkt. Youssouf Koné (26, Lyon) und Issa Kabore (20, ManCity) wechselten auf Leihbasis nach Troyes. Yasser Larouci (20) kam ablösefrei aus der U23 des FC Liverpool. Hinzu kam der feste Transfer des bisher ausgeliehenen Rominigue Kouamé (24, Lille), auch Renaud Ripart (28, Nimes), Mama Baldé (25, Dijon) und Metinho (18, Fluminense) wechselten zum Liganeuling. Insgesamt gab Troyes rund 15 Millionen Euro für diese Spieler aus.

Troyes: Aufsteiger mit guter Basis im Kader, aber einigen Lücken

Der Blick auf den Kader zeigt, dass die Anpassungen auch notwendig waren. Troyes stieg zwar als Meister auf, hatte aber rein individuell nicht den besten Kader in der Ligue 2 zur Verfügung. Dass die Mannschaft dennoch das Optimum herausholte, spricht für ihren Charakter und für den Trainer. Im Tor gibt es keine großen Probleme, im Defensivzentrum ist die Besetzung noch etwas dünn. Jimmy Giraudon (29) ist Kapitän und gesetzt, danach fehlt es an der Breite. Auf den Außenverteidigerpositionen wurden mit Larouci, Koné und Kabore gleich drei Spieler neu dazugeholt, hier sollte vor allem im offensiven Bereich mit neuen Impulse zu rechnen sein.

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Die Außenverteidigerpositionen gut besetzt zu haben, ist besonders aufgrund der Ausrichtung mit einer Dreierkette sehr sinnvoll. In der Ligue 1 ist es wichtig, dort gelernte Verteidiger zumindest zur Auswahl zu haben, um defensiv besser abgesichert zu sein. Doch auch Neuzugang Ripart, der auch offensiver spielen kann, ist eine Option für rechts vor der Dreierkette. Im Mittelfeldzentrum stehen vor allem die Neuzugänge im Fokus. Kouamé ist dem Klub bereits bekannt, war schon als Leihspieler ein Faktor, doch Metinho könnte eine sehr gute Ergänzung sein. Der Brasilianer bringt vor allem technisch vieles mit und bildet dadurch einen guten Kontrast zu den Arbeitern im Zentrum des Aufsteigers.

Im Offensivbereich ist, ebenso wie im Defensivzentrum, noch ein wenig Nachholbedarf. Neuzugang Baldé ist flexibel einsetzbar und bringt vor allem viel Zug zum Tor mit, ansonsten sind einige Fragen noch offen. Kann Hyun-jun Suk (30) in der Ligue 1 regelmäßig treffen, wie präsentiert sich der junge Nassim Chadli (20)? Einen verlässlichen Torjäger gibt es im Kader auf den ersten Blick nicht. In Der Vorsaison konnte das gesamtmannschaftlich aufgefangen werden, die Frage ist, inwieweit das auch in der neuen Liga gelingt.

Player to Watch: Metinho

Wenn ein Aufsteiger in die Ligue 1 fünf Millionen Euro für einen Youngster aus Brasilien ausgibt, dann muss dieser Klub schon von dem Spieler überzeugt sein. Beim ES Troyes und Neuzugang Metinho scheint dies zuzutreffen. Bei Fluminense deutete der 18-jährige Spieler sein enormes Potenzial an, gleichwohl ist der Schritt nach Europa in jungen Jahren nie ganz einfach. Physisch passt er mit seinen 1,88m in jedem Fall nach Frankreich, dort hat er wohl weniger Nachholbedarf.

Die Frage ist, wie schnell er sich taktisch anpasst. In Brasilien hatte er viele Freiräume, durfte sich auch häufiger mal in die Offensive einschalten. Disziplin dürfte beim Aufsteiger der vor allem auf Kompaktheit setzen will, eine wichtige Rolle spielen. Das heißt, dass er nach seinen Ballgewinnen nicht so oft in das Dribbling gehen, sondern eher abspielen und den Ball verteilen sollte. Metinho bringt aber viele Qualitäten mit, die ihm auch in dieser Liga weiterhelfen dürften.

Prognose

Für einen Aufsteiger geht es immer zunächst darum, den Abstieg zu vermeiden. Sollte noch ein Innenverteidiger verpflichtet werden und sich im Angriff noch etwas tun, dann ist diese Mannschaft auch absolut in der Lage, dieses Ziel zu erreichen. Eine Dreierkette, die kompromisslos verteidigt, balancierte Außenverteidiger und ein Mittelfeld, dem auch noch ein spielstarkes Element hinzugefügt werden konnte, sind bereits eine grundsolide Basis.

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