Warum Freiburg aktuell schwer zu schlagen ist | OneFootball

Warum Freiburg aktuell schwer zu schlagen ist | OneFootball

In partnership with

Yahoo sports
Icon: FC Bayern München

FC Bayern München

·18. November 2025

Warum Freiburg aktuell schwer zu schlagen ist

Artikelbild:Warum Freiburg aktuell schwer zu schlagen ist

Nach Abpfiff des Heimspiels gegen den FC St. Pauli am vergangenen Spieltag war Julian Schuster sichtlich erleichtert: „Am Schluss haben wir es unnötig spannend gemacht, aber das, was zählt, sind die Punkte“, kommentierte der Chefcoach den Freiburger 2:1-Erfolg über die Hamburger, der den Badenern nach zuvor fünf Bundesliga-Spielen ohne Sieg wieder ein kleines Polster auf die unteren Tabellenregionen verschafft hatte.

Vom Überraschungsteam zum Europa League-Teilnehmer

Schuster, Trainer des Jahres in Deutschland, hatte den Sport-Club in seiner Premierensaison 2024/25 sensationell auf Platz fünf in der Bundesliga geführt. In der laufenden Spielzeit gelingt es den Badenern aber noch zu selten, konstant an die starken Leistungen des letzten Jahres anzuknüpfen. Zwar läuft es in der Europa League mit zehn von möglichen zwölf Zählern nach vier Spielen bislang bestens, für den Ligaalltag war das Pauli-Spiel jedoch sinnbildlich. Freiburg hatte lange alles im Griff, konnte das Niveau aber nicht über die vollen 90 Minuten halten. Der lange sicher geglaubte Heimerfolg geriet so nochmal ins Wanken.


OneFootball Videos


Artikelbild:Warum Freiburg aktuell schwer zu schlagen ist

In seiner Premierensaison als Bundesliga-Trainer verpasste Julian Schuster nur knapp die Champions League.

In den Spielen zuvor gelang es aber häufig nicht, die Führung ins Ziel zu bringen, weshalb die Freiburger zum einen die Remis-Könige der Liga sind (vier Unentschieden nach zehn Spieltagen), andererseits aber auch den Nimbus haben, nur äußerst schwer zu schlagen zu sein. Von den jüngsten 13 Pflichtspielen verlor das Team von Julian Schuster nur die Partie in Leverkusen Ende Oktober mit 0:2, dazu gab es sieben Siege und fünf Remis. Unter den Bundesligisten kassierte einzig der FC Bayern (null) in diesem Zeitraum so wenige Niederlagen bei einer vergleichbaren Anzahl an Spielen.

Standard- und Defensivstärke ist zurück

Der Sport-Club bleibt also ein unbequemer Gegner, auch weil der Freiburger Chefcoach seiner Mannschaft mittlerweile eine defensivere Gangart verordnet hat. In den beiden Auftaktspielen in der Bundesliga gegen den FC Augsburg (1:3) und beim 1. FC Köln (1:4) musste der aktuelle Tabellenzehnte insgesamt sieben Gegentore schlucken, danach kamen noch sieben weitere hinzu – allerdings in acht Spielen. Offensiv mussten die Badener dafür Eingeständnisse machen und gaben nach Schlusslicht Heidenheim (108) die wenigsten Schüsse (111) ab.

Artikelbild:Warum Freiburg aktuell schwer zu schlagen ist

In Sachen Kopfballspiel gehört Freiburgs Innenverteidiger Matthias Ginter statistisch zu den Besten der Bundesliga.

Um dies zu kompensieren, muss man effektiv spielen – und die wenigen Chancen nutzen, die man bekommt. Hier hilft den Freiburgern, dass sie ihre traditionelle, in der Vorsaison jedoch ein wenig abhandengekommene Stärke nach ruhenden Bällen wiedergefunden haben. Mit nur 13 Standardtoren erwischte der SCF in der vergangenen Spielzeit seine schwächste Ausbeute seit dem Bundesliga-Wiederaufstieg 2016. Nun stehen die Breisgauer bereits wieder bei sieben (Platz drei ligaweit) – nach nicht einmal einem Drittel der Saison. Das sind ganze 54 Prozent der aktuell 13 Freiburger Bundesliga-Tore.

Meister des ruhenden Balles beim SCF ist seit jeher Vincenzo Grifo (32 Jahre), bester Torschütze der Freiburger in dieser Saison mit sechs Pflichtspieltoren und allein schon zweimal mit einem direkten Freistoß erfolgreich. Gemeinsam mit Außenverteidiger Christian Günter (32), seit dem vergangenen Spieltag Freiburgs Rekordspieler mit 441 Einsätzen im SC-Trikot, bildete Grifo über Jahre das Duo auf der linken Seite bei den Badenern. Durch das fortschreitende Alter und die vielen englischen Wochen zuletzt sind die beiden aber nicht mehr in jedem Spiel erste Wahl.

Umbruch im Gange

In Freiburg wurde der Umbruch bereits eingeleitet. Mit durchschnittlich 27 Jahren und 213 Tagen stellt der SCF zwar immer noch die im Schnitt viertälteste Startelf der laufenden Bundesliga-Saison, doch für Verjüngung wurde gesorgt. Flügelspieler Derry Sherhant (23/Hertha BSC) hat sich seinen Platz in der Mannschaft über Kurzeinsätze (vier Tore in 491 Einsatzminuten) erkämpft und auch Yuito Suzuki (24/Bröndby IF) kommt mit zwei Toren in seinen letzten zwei Einsätzen immer besser in Fahrt.

Artikelbild:Warum Freiburg aktuell schwer zu schlagen ist

Christian Günter (l.) und Vincenzo Grifo bildeten lange die linke Seite beim SCF, müssen sich nun aber der jüngeren Konkurrenz erwehren.

Angreifer Igor Matanović (22/Eintracht Frankfurt) muss sich trotz seines Doppelpacks beim 3:1 gegen den VfB Stuttgart zu Saisonbeginn im System Schuster noch hinten anstellen, da der Freiburger Trainer in der Sturmspitze meist mehr auf das Anlaufverhalten von Junior Adamu setzt. Den Abgang von Ritsu Doan (27/Eintracht Frankfurt) konnte Freiburg auf der anderen Seite bislang noch nicht vollständig kompensieren, da der auf Sicht als Ersatz auf dem rechten Flügel eingeplante Cyriaque Irié (20/ESTAC Troyes) wegen einer langwierigen Erkrankung bislang nur am 1. Spieltag zum Einsatz kommen konnte.

Auf sich aufmerksam machen konnte dagegen Johan Mazambi (20), der den Sprung aus der eigenen Jugend zu den Profis in dieser Spielzeit endgültig vollzogen hat. Der formstarke Mittelfeld-Allrounder kam zuletzt in der Zentrale zum Einsatz, wurde zu Saisonbeginn aber auch schon hinter den Spitzen eingesetzt. Offensiv hat Schuster so einige Optionen, die er aufgrund der Mehrbelastung in dieser Saison durch die Europa League aber auch nutzen musste.

Artikelbild:Warum Freiburg aktuell schwer zu schlagen ist

In München gab es für die Freiburger nur selten etwas zu holen - das Duell in der Vorsaison gewann der FC Bayern in der Allianz Arena mit 2:1.

Kopfballstarke Freiburger

Wen der 40-Jährige in München im Angriff aufbieten wird, lässt sich nicht unbedingt voraussagen. Schon eher, wer das Innenverteidiger-Pärchen vor DFB-Keeper Noah Atubolu bilden wird. In dem 51-maligen deutschen Nationalspieler Matthias Ginter (31) sowie dem österreichischen Nationalspieler Philipp Lienhart (29) verfügt der SCF über zwei erfahrene Abwehrspieler, die auch ein weiteres Freiburger Pfund verkörpern: die Kopfballstärke. In Sachen gewonnenen Kopfballduellen liegt Freiburg (233) auf Rang 2 ligaweit hinter Mainz 05 (242). Mit Ginter (Rang 5), Lucas Höler (14) und Maximilian Eggestein (19) finden sich gleich drei SC-Profis in dieser Kategorie in der Top 20 der Bundesliga wieder.

Der Sport-Club wird sich am Samstag so erneut als unangenehmer Gegner präsentieren. Doch um die aus ihrer Sicht schwarze Serie zu durchbrechen, müssen die Gäste mehr investieren als zuletzt. Aus bislang 25 Bundesliga-Partien beim FC Bayern nahmen die Freiburger insgesamt nur drei Punkte (drei Remis, 22 Niederlagen) mit.

So seid Ihr beim Spiel gegen Freiburg live dabei:

Impressum des Publishers ansehen