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·22. Dezember 2025

Warum Vincent Kompany mein Mann des Jahres ist

Artikelbild:Warum Vincent Kompany mein Mann des Jahres ist

Vor Weihnachten überlege ich ja jedes Jahr dreimal, wem ich meine letzte Kolumne des Jahres widmen soll. Diesmal ist mir die Entscheidung aber nicht schwergefallen. Ich musste nur auf die sogenannte Jahrestabelle der Bundesliga schauen, die also ausschließlich die Ergebnisse im Kalenderjahr berücksichtigt.

Und da wird Ende 2025 Folgendes stehen: Platz eins FC Bayern, 87 Punkte. 21 Zähler Vorsprung auf den Zweitplatzierten Bayer Leverkusen.


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21 Punkte sind eine Menge Holz. Ich habe mal gelesen, dass im Schambereich der Bundesligatabelle, also untenrum, jeder geholte Punkt den Verein rund 500.000 Euro kostet. 21 Punkte sind zum Beispiel für den FC St. Pauli wie über zehn Millionen Euro Bargeld. Das dürfte übrigens grob die Summe sein, die Bayern-Trainer Vincent Kompany in diesem Jahr verdient hat. Und schon sind wir beim Thema.

Kompany ist mein Mann des Jahres.

Das mag nicht jeder so sehen, aber man muss in die Rechnung einbeziehen, dass ich super skeptisch gewesen bin, als der Belgier im Sommer 2024 beim Rekordmeister anheuerte, denn er war ja nicht mal die C-Lösung. Als der Name Kompany fiel, fühlte sich das an, als würdest du dir zu Weihnachten eine Playstation 5 gewünscht haben und dann einen Tischtennisschläger kriegen, und zwar einen von den Kunststoffdingern aus dem Freibad.

Das ist natürlich ein bisschen übertrieben. Sagen wir so: In Vincent Kompany, der zuvor in England als Trainer abgestiegen war, ruhten in etwa so viele meiner Hoffnungen wie in einem Tesla mit nichts als einem Viererpack Varta-AAA-Batterien im Unterboden.

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Und dann hat er es uns allen gezeigt. Kompany machte 2025 aus dem taumelnden Vizemeister wieder den sicheren Meister FC Bayern, und zwar, weil er den Laden in den Griff bekam, man kann es nicht anders sagen. Und das ist eine echte Leistung, schaut nach Dortmund, wo Niko Kovac ständig irgendwelche Spielerlaunen um die Ohren fliegen. Wechselt der BVB-Trainer einen Profi aus, mosert der, wechselt er ihn ein, mosert halt der andere. Lose-lose-Situation.

Unter Kompany gibt es sowas nicht, da habe ich noch kein Meckern vernommen – er schweißt zusammen, was zusammengehört, dabei sind seine Spieler ja die absolute Crème de la Crème Europas, also eher sehr anfällig für divenhaftes Verhalten, ich sage nur FC Hollywood.

Lächerliche 30 Gegentreffer und eine Niederlage (gegen den VfL Bochum!) ließen die elf Münchner Freunde stattdessen in diesem Kalenderjahr in der Liga zu, schossen 107 Tore, eines schöner als das andere und sehr viele von Harry Kane. Sie holten 17 Punkte mehr als im Vorjahr des Umbruchs, als Leverkusen Meister wurde, und sind aktuell zweitbeste Mannschaft der Champions League.

Zu verdanken ist das Vincent Kompany, da kann es keine zwei Meinungen geben. Er scheint alles richtig zu machen, und er hat sogar ein Herz für Kinder, also etwa Lennart Karl groß rausgebracht. Und natürlich sind die Bayern unter ihm durch das 4:0 in Heidenheim schon nach 15 Spieltagen Herbstmeister.

Kompany und der FC Bayern, da scheint was zu wachsen. Ich glaube so langsam, dass das Arbeitsverhältnis sich dahingehend entwickeln könnte, dass wir nachher von einer Ära sprechen werden. Schließlich ist er ja erst 39 Jahre alt, muss man bedenken, und strahlt trotzdem schon die Ruhe eines Alteingesessenen aus. Na dann: Frohe Weihnachten, FC Bayern.


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