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·2. September 2024

Was noch zu tun ist und wer sich strecken muss: Erkenntnisse zum Bayern-Sieg gegen Freiburg

Artikelbild:Was noch zu tun ist und wer sich strecken muss: Erkenntnisse zum Bayern-Sieg gegen Freiburg

Der FC Bayern München hat auch das dritte Pflichtspiel in der neuen Saison gewonnen. Zuhause gegen den SC Freiburg gewann der Rekordmeister am Sonntagabend mit 2:0. Es war kein Spektakel, aber eine bessere Leistung als zum Auftakt gegen Wolfsburg, als es nach der Pause eine haarsträubende Phase gab.

Bayern wählte einen anderen Ansatz, agierte kontrollierter, das Spiel war abgesehen von 15-20 Minuten weniger hektisch. Viele Chancen des Gegners wurden nicht zugelassen, was ein Pluspunkt war. Der Sieg ging am Ende in der Form völlig in Ordnung und lieferte neue Erkenntnisse.


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FC Bayern: Kompany verändert den Ansatz

Bevor es um die Erkenntnisse geht, sollte das Spiel noch einmal kurz rekapituliert werden. Bayern veränderte den Ansatz nämlich sehr deutlich, wodurch sich ein anderes Spiel ergab. Zunächst dachten viele, dass Joshua Kimmich und Raphael Guerreiro als Außenverteidiger auflaufen werden, doch Kimmich war im Aufbau komplett im eigenen Zentrum aktiv, kippte nur situativ nach rechts, wenn Freiburg über die eigene linke Seite spielte. Guerreiro war grundsätzlich etwas weiter auf der Außenbahn positioniert, zeigte sich aber auch oft in den Halbräumen. Den Innenverteidigern wurden so mehr Möglichkeiten geboten, auch mal kurz zu spielen und die Kontrolle zu behalten.

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Zudem sind Kimmich und Guerreiro weitgehend sichere Passspieler, wodurch die Fehlerhäufigkeit minimiert wurde, auch wenn das Spiel von Bayern nicht frei von Fehlern war. Die Absicherung in der Abwehr war aber besser als gegen Wolfsburg, das muss konstatiert werden. Der veränderte Ansatz sorgte zwar nicht für Spektakel, aber Bayern hatte einige gute Phasen, in denen Freiburg komplett kontrolliert wurde. Harry Kane traf vom Punkt in der ersten Halbzeit, als einer von zwei fragwürdigen Elfmetern in diesem Spiel gepfiffen wurde. Das zweite Tor war dann pure Klasse von Thomas Müller, der Ballannahme und -mitnahme in einer Aktion perfekt abstimmte und eiskalt traf. Spieler und Trainer waren nicht vollends zufrieden, aber es gab einige Fortschritte. Und wie gesagt, auch Erkenntnisse.

Erkenntnis 1: Bayern hat noch viel Arbeit vor sich

Zugegeben, auch wenn sich ein paar Elemente im Spiel des FC Bayern etwas verbessert haben, herrscht noch keine Euphorie. Zu kritisch waren bestimmte Phasen in beiden Spielen der Saison. Auch gegen Freiburg gab es vereinzelte Wackler in der Abwehr, diesmal aber eher im Aufbau, als Laufweg und Abspiel nicht ideal zueinanderpassten. Auch merkte man Dayot Upamecano und Min-jae Kim an, dass ihnen die Fehler aus dem ersten Spiel noch in den Knochen steckten. Beide müssen sich stabilisieren und vom System und der Ausrichtung stabilisiert werden. Abläufe sind immens wichtig, diese müssen sich in den kommenden Wochen etablieren. Und das wird nicht ganz leicht, denn erst sind Länderspiele, dann gibt es englische Wochen ohne Ende.

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(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Das Gegenpressing funktioniert indes schon sehr gut, wenngleich nach dem Ballgewinn noch Luft nach oben ist. Manchmal stimmt der erste Pass nicht, was dazu führt, dass kein Tempo aufgenommen werden kann. Manchmal wird das Tempo aufgenommen, aber im finalen Drittel wird ein Pass nicht gut gespielt, ist entweder zu kurz, im falschen Zeitfenster gespielt oder zum falschen Adressaten. Das sieht mitunter von Außen frustrierend aus, wenn Überzahlsituationen nicht gut ausgespielt werden. Vor allem, weil sich das schon über einen längeren Zeitraum zieht. Konzentration ist wichtig, auch die technische Schulung und die Abläufe im Offensivbereich sind essenziell, um das in den Griff zu bekommen.

Erkenntnis 2: Boey und Davies müssen sich strecken

Das zweite Spiel des FC Bayern war also etwas besser als das erste. Es wäre zu einfach, es daran festzumachen, dass Alphonso Davies und Sacha Boey nicht auf dem Platz standen. Aber einen Funken Wahrheit beinhaltet diese Aussage schon. Gegen Wolfsburg zeigten beide zwar ihre Athletik und ihr Tempo, aber auch ihre Probleme im technischen Bereich. Annahmen versprangen, Pässe waren ungenau, im Dribbling sprang der Ball zu weit weg. Boey legte dort zwar das erste Tor schön vor, ohne Frage, aber die Balance stimmte nicht. Und dass Davies schon seit Monaten Probleme hat, ist nicht von der Hand zu weisen.

Gerade Guerreiro zeigte, wie es gehen kann. Er schaltete sich in die Offensive ein, war aber auch bei den Gegenangriffen der Freiburger schnell hinter dem Ball. Und er löste Drucksituationen spielerisch. Weil er die dafür notwendige Ruhe am Ball mitbringt, unter Druck Lösungen finden kann und immer den Kopf oben hat. In engen Räumen ist er einer der besten Spieler der Bundesliga, unabhängig davon, auf welcher Position er spielt. Ein entscheidender Punkt ist, dass Kompany zunächst sicher das Risiko minimieren will und Davies und Boey waren trotz ihrer Qualität im Spiel nach vorne nun einmal ein Risiko. Sie müssen sich dringend steigern.

Erkenntnis 3: Gnabry wird wieder wichtig

Ein Spieler, der im Sommer als Verkaufskandidat galt, hat sich in den ersten Pflichtspielen ein wenig aufgedrängt. Die Rede ist von Serge Gnabry, In der letzten Saison war er entweder verletzt oder nicht besonders fit, fast lustlos oder gleichgültig, auch wenn der Eindruck täuschen mag. Nach drei Pflichtspielen der Saison 2024/25 lässt sich ein erstes Fazit ziehen: Das sieht definitiv anders aus. Auch wenn noch nicht alles funktioniert, steht er nach drei Pflichtspielen bei einem Tor und zwei Vorlagen.

Ob der Offensivspieler jetzt zu einem Schlüsselspieler für Bayern wird, lässt sich noch nicht abschätzen. Aber dass er ein wichtiger Faktor werden kann, steht aktuell nicht zur Debatte. Er ist nicht nur einigermaßen effizient, sondern er schafft es auch, sowohl offensiv als auch defensiv Akzente zu setzen. Gegen Freiburg war er einige Male am eigenen Strafraum im Einsatz, gewann Bälle, unterstützte die Defensivspieler. In dieser Form dürfte er eine Bereicherung für die Mannschaft sein, zumal er noch nicht bei 100 % sein kann, weil die Ausfallzeiten zuletzt derart hoch waren.

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

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