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Max von Stuckrad-Barre·15. März 2023
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Max von Stuckrad-Barre·15. März 2023
Im Zeitalter immer komplizierter werdender Taktikneologismen kann es zunehmend schwer werden, zu verstehen, was der Trainer da eigentlich von einem will. Was zum Beispiel ist zu tun, wenn verlangt wird, sich jetzt doch bitte mal trichterförmig fallenzulassen?
Auch wenn es für die Kreisligakicker unter uns vielleicht gar nicht so abwegig erscheint, hat es weniger damit zutun, auf einem Mannschaftsabend per Hochdruck-Bierbetankung unter Zuhilfenahme eines Trichters den Alltagsstress zu vergessen. Viel mehr geht es darum, das Spielfeld klein zu machen.
Denn das ist ja grundsätzlich das Ziel: Wenn die eigene Mannschaft den Ball hat, soll das Feld groß sein, wenn der Gegner im Ballbesitz ist, hat es möglichst klein zu sein. Ersteres wird dadurch erreicht, dass sich die Spieler sich über die gesamte Breite des Feldes verteilen, damit auch die gegnerischen Verteidiger auseinander gezogen werden und so letztlich mehr Platz ist.
Bei Ballverlust stellt genau das aber wiederum ein Problem dar: Wenn die eigene Mannschaft breit steht, hat der Gegner beim Gegenangriff zu viel Platz. Um den wieder zu verringern, nähern die Verteidiger sich deshalb schon in der Rückwärtsbewegung einander an. Dadurch, dass die Spieler gleichzeitig Richtung eigenes Tor und Mitte des Spielfelds laufen, entsteht dann eine trichterförmige Bewegung der Abwehrkette.