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·22. Dezember 2025
Werder-Kapitän Friedl macht Druck auf Steffen

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·22. Dezember 2025

Wochenlang hatte Marco Friedl aus der Not heraus auf der linken Abwehrseite ausgeholfen. Dort wirkte der Kapitän des SV Werder Bremen oft gebunden, weniger präsent und konnte seiner Führungsrolle nur bedingt gerecht werden. Gegen FC Augsburg zeigte sich ein völlig anderes Bild. In der Dreierkette übernahm Friedl Verantwortung, dirigierte seine Nebenleute und strahlte die Sicherheit aus, die Werder zuletzt gefehlt hatte.
"Man muss sich nur die 90 Minuten anschauen", erklärte Friedl nach Abpfiff. Er habe sich sehr wohlgefühlt, weil es eine Position sei, die er praktisch seine gesamte Karriere spiele. Die Abläufe seien vertraut, das Auftreten automatisch ein anderes.
Einen offenen Positionswunsch formulierte der 27-Jährige nicht. Seine Aussagen lassen dennoch wenig Interpretationsspielraum: "Du hast dann einfach Automatismen und gehst anders ins Spiel, weil du weißt, was auf dich zukommt. Genau so habe ich es dann auch gespielt, ich fand es sehr, sehr gut. Ich habe meine Zweikämpfe gewonnen und hatte eine andere Präsenz in der Mitte, wo ich versuche, die Spieler um mich herum besser zu machen."
Für Horst Steffen kommt dieses Signal nicht überraschend. Der Trainer hatte zuletzt ohnehin häufiger mit einer Fünferkette geliebäugelt, in Augsburg setzte er sie erstmals konsequent um. Angesichts eines einzigen Punktes aus vier Spielen zuvor wirkte der Schritt fast überfällig.
Ein weiterer Faktor ist das vorhandene Personal. Mit Friedl, dem Talent Karim Coulibaly sowie den Routiniers Amos Pieper und Niklas Stark liegt die größte Qualität im Werder-Kader klar in der Verteidigung. Für Steffen bietet die Fünferkette also den besten Weg, die meiste Qualität auf den Platz zu bringen.
Steffen weiß um Friedls Stärken im Zentrum. Der Coach bestätigte offen: "Ihm passt es so sicherlich mehr als die Position, die er vorher hatte. Das ist mir seit längerer Zeit bekannt. Insofern war es für ihn eine Wohltat." Ob Werder diesen Weg dauerhaft einschlägt, bleibt offen. Klar ist jedoch: Friedl hat seine Argumente auf dem Platz geliefert. Und genau dort dürfte die Entscheidung am Ende auch fallen.
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