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·19. September 2025
Werders wilder Transfersommer: Fritz erklärt Verkauf von Star-Duo

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·19. September 2025
Die Transferphase des SV Werder Bremen war ähnlich wild wie der bisherige Saisonverlauf, der von einer Pokal-Schelle in Bielefeld bis zu einem 4:0-Erfolg in Gladbach alles beinhaltet hat. Erst kurz vor dem Transferende ist es Clemens Fritz gelungen, den Kader so zu verstärken, dass sich so langsam wieder Optimismus breit macht.
Ganz anders sah das noch aus, als die Bremer mit Marvin Ducksch und Michael Zetterer zwei Leistungsträger aus der Vorsaison verkauft haben. Fritz liefert im Interview mit transfermarkt.de aber die Erklärung, warum der Klub so gehandelt hat. "Mit Michael hatten wir einen sehr guten Torhüter. Er war ein wichtiger Faktor für uns. Trotzdem wollen wir mutig sein und uns entwickeln. Mit Mio Backhaus haben wir einen Torhüter mit unheimlich viel Potenzial", stellte er klar.
Letztlich gab sich Bremen also mit sechs Millionen Euro zufrieden und ließ seinen Stammkeeper nach Frankfurt ziehen. "Für uns musste die wirtschaftliche Komponente stimmen, für Michael natürlich ebenfalls das Paket. Das war gegeben , um uns an einen Tisch zu setzen", führte er aus.
Können die sechs Millionen Euro für Zetterer noch als respektabel angesehen werden, wirken die zwei Millionen Euro für Ducksch schon sehr dünn. Fritz verweist jedoch auf den Vertrag des Stürmers, der nur noch bis 2026 gelaufen wäre, und die Tatsache, dass dieser bereits zur Ü30-Fraktion gehörte.
"Irgendwann bist du an dem Punkt angelangt, an dem du dich fragst, ob du noch einmal verlängerst oder für andere Spieler Raum schaffst. Und es ist keine Selbstverständlichkeit, noch zwei Millionen Euro für einen 31-Jährigen zu bekommen", führte er aus. Zudem sei es auch der Wunsch des Spielers gewesen, einen Wechsel zu vollziehen. Fritz gab aber auch zu, dass der Verkauf zu diesem Zeitpunkt ein Risiko gewesen sei.
Damals standen schließlich nur Samuel Mbangula und Maximilian Wöber als Neuzugänge fest. Ein wenig wirkte es auch so, als hätte sich der SVW bei Mbangula ein wenig übernommen, indem man satte zehn Millionen Euro investierte.
Auch für den zweitteuersten Kauf der Vereinsgeschichte gibt es aber durchaus Argumente. "Samuel war der Spieler, den wir aus absoluter Überzeugung in unserem Kader haben wollten. Wir sind von seinem Potenzial absolut überzeugt. Er hat diese Leichtfüßigkeit, freche Spielweise, Zug nach vorne und sucht den Abschluss", schwärmte Fritz vom Offensiv-Youngster, der in der noch jungen Saison auch schon ordentlich Akzente setzen konnte.
Zwar hat der Deal weitere Aktivitäten ins Stocken gebracht, jedoch bewies Fritz bis zum Deadline Day Audauer und konnte letztlich mit Victor Boniface, Cameron Puertas und Yukinari Sugawara noch drei Akteure leihen, die nicht nur den Kader vervollständigen, sondern in Sachen Qualität auf eine höhere Ebene bringen. Auch Isaac Schmidt kam per Leihe hinzu.
Demnach geht Fritz trotz der vielen Ups & Downs positiv gestimmt aus dem Transfersommer. "Es war sehr intensiv und sicher das ein oder andere Mal in der Transferphase so, dass ich nach Hause gegangen bin und der eine oder andere Transfer nicht umsetzbar war. Natürlich waren Tage dabei, an denen die Frustration höher war. Aber am nächsten Tag wurde diese in positive Energie umgewandelt", beschrieb Fritz.
"Wir haben Mut und Ruhe bewiesen und sind nicht in Aktionismus verfallen. Alle Beteiligten haben im Team einen richtig guten Job gemacht", hatte er auch ein Lob für die Kollegen übrig.
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