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·28. Oktober 2025

Wettskandal in der Türkei: Ermittlungen weiten sich auf 3.000 aktive Spieler aus

Artikelbild:Wettskandal in der Türkei: Ermittlungen weiten sich auf 3.000 aktive Spieler aus

Der türkische Fußball wird von einem massiven Wettskandal erschüttert. Nach den Enthüllungen über hunderte Schiedsrichter mit Wettkonten wird die Untersuchung nun deutlich ausgeweitet. Medienberichten zufolge stehen inzwischen rund 3.000 aktive Fußballprofis im Fokus der Ermittlungen.

Ermittlungen nach Hacıosmanoğlus Enthüllung ausgeweitet


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Am Montag sorgte TFF-Präsident İbrahim Hacıosmanoğlu mit einer aufsehenerregenden Pressekonferenz für ein Beben im türkischen Fußball. Demnach sollen 371 der 571 aktiven Schiedsrichter über Wettkonten verfügen – 152 von ihnen sollen sogar aktiv auf Spiele gesetzt haben.

Diese Aussagen lösten nicht nur innerhalb der Fußballverbände, sondern auch in juristischen Kreisen unmittelbare Reaktionen aus. Wie türkische Medien berichten, weitet die Staatsanwaltschaft in Istanbul die Ermittlungen nun deutlich aus. Nach Informationen von Journalisten wird der Fokus nicht mehr allein auf Schiedsrichter gelegt: Auch 3.000 aktive Spieler stehen nun im Mittelpunkt einer umfassenden Untersuchung.

Verdacht reicht bis in Vereinsführungen

Neben den Unparteiischen sollen nun auch Verwandte, enge Bekannte und ehemalige Vereinsfunktionäre der letzten fünf Jahre überprüft werden. Ziel sei es, mögliche indirekte Verbindungen zu illegalen Wettaktivitäten aufzudecken – insbesondere in Fällen, in denen Schiedsrichter oder Vereinsmitglieder mit auffälligen Kontobewegungen in Erscheinung traten.

Staatsanwaltschaft betont gründliche Prüfung

In einer offiziellen Erklärung der Istanbul Cumhuriyet Başsavcılığı (Staatsanwaltschaft Istanbul) heißt es, dass die Auswertung der Daten ein "umfangreiches und zeitintensives Verfahren" sei. Die Ermittler greifen dabei auf MASAK-Berichte (Ermittlungsausschuss für Finanzkriminalität), HTS-Verbindungsdaten (Historical Traffic Search), Abonnementinformationen von Wettplattformen im In- und Ausland sowie Zeugenaussagen zurück.

Es werde, so die Behörde, mindestens fünf Jahre rückwirkend geprüft, welche Akteure tatsächlich in unrechtmäßige Aktivitäten verwickelt sind. Ziel sei es, echte Verdächtige zu identifizieren, ohne dabei das "Recht auf Nichtdiskriminierung" anderer Beteiligter zu verletzen.

Türkischer Fußball vor schwieriger Bewährungsprobe

Die Dimension des Skandals könnte den türkischen Fußball vor eine der größten Krisen der jüngeren Vergangenheit stellen. Die Staatsanwaltschaft betonte, man werde mit "höchster Sorgfalt und Transparenz" vorgehen, um das Vertrauen in die nationalen Ligen wiederherzustellen.

Während die Untersuchungen weiterlaufen, ruft der Verband zu Besonnenheit und Zurückhaltung auf. Unbestätigte Gerüchte oder Spekulationen sollten, so die offizielle Mitteilung, "nicht zu voreiligen Schlüssen führen".

Quelle: Morgan Hanock / Getty Images

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